Restitution

Niederlande geben geraubte Benin-Bronzen zurück

Raubkunst-Bronzen aus Benin 2018 im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe
Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Raubkunst-Bronzen aus Benin 2018 im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe

Britische Soldaten hatten 1897 das alte Königreich Benin geplündert und Tausende Bronze-Objekte geraubt - kostbare Kulturschätze. Die Niederlande wollen Unrecht wiedergutmachen

Die Niederlande geben aus dem früheren Königreich Benin geraubte Kulturschätze an Nigeria zurück. Das Kulturministerium und Vertreter von Nigeria unterzeichneten ein entsprechendes Abkommen. 119 Benin-Bronzen würden auf Ersuchen Nigerias dem westafrikanischen Land zurückgegeben, teilte das Kulturministerium in Den Haag mit. 

Dazu gehören Anhänger, Skulpturen, Abbildungen von Königen, aber auch alltägliche Gebrauchsgegenstände. Die meisten Objekte befinden sich nun noch im Weltmuseum in Leiden. Vertreter beider Länder und Kulturexperten hatten die Rückgabe intensiv vorbereitet. 

Die kostbaren Kulturobjekte waren 1897 von britischen Soldaten bei Plünderungen im damaligen Königreich erbeutet und dann verkauft worden. Über Großbritannien kamen diese Kulturschätze in zahlreiche Museen weltweit, auch nach Deutschland und die Niederlande. Auch deutsche Museen gaben Benin-Bronzen inzwischen an Nigeria zurück. 

Historisches Unrecht

Für Nigeria seien die Bronzestatuen ein wichtiger Teil seiner Kulturgeschichte, sagte der niederländische Kulturminister Eppo Bruins. Mit dieser Rückgabe trügen die Niederlande zur Wiedergutmachung von historischem Unrecht bei, das noch immer gefühlt werde.

Die General-Direktorin der nigerianischen Kommission für Museen und Denkmäler, Olugbile Holloway, sprach von der bisher größten Rückgabe von alten Kulturgütern aus Benin. "Wir danken den Niederlanden und hoffen, dass dies für andere Länder weltweit ein gutes Vorbild ist für die Rückgabe von verlorenen oder geraubten Kulturschätzen."