Tipps und Termine (21./22.7.)

Wohin am Wochenende?

Indische Porträtfotos in Berlin
Und dem Titel «Das koloniale Auge» zeigt das Museum für Fotografie in Berlin seit Freitag frühe Porträtfotos aus Indien. Sie stammen aus der Kolonialzeit, als im Interesse der Wissenschaft der indische Subkontinent und seine Bewohner «inventarisiert» werden sollten, wie die Museumsverwaltung mitteilte. Die rund 300 Bilder geben - aus europäischer Perspektive - einen Einblick in das alltägliche Leben der Inder, ihr Kastensystem, die Gebräuche des Adels und das Leben von Asketen. Sie gehören zur bedeutenden Sammlung des Ethnologischen Museums und galten lange als im Krieg verschollen. (dpa)
Museum für Fotografie, Berlin,
bis 21. Oktober

Petrit Halilaj in Sankt Gallen

Bereits auf der Berlin-Biennale 2010 präsentierte sich Petrit Halilaj als jemand, der seine persönliche Biografie als Quelle seiner Arbeit nutzt – mit beeindruckenden Ergebnissen. Damals installierte der 1986 im Kosovo geborene Künstler die Verschalungsbretter für einen Neubau seines im Krieg zerstörten Elternhauses in den Kunst-Werken. Auch in seiner neuen Soloschau in der Kunst Halle Sankt Gallen spielt das Haus – nicht zuletzt Symbol einer Volkstragödie – eine zentrale Rolle. Dazu zeigt Halilaj verschiedene Schmuckstücke seiner Mutter als überdimensionale Reproduktionen und seine Zeichnungen, die während des Kosovokriegs entstanden.
„Who Does the Earth Belong to While Painting the Wind?!“, Kunst Halle Sankt Gallen, bis 23. September, Eröffnung 20. Juli ab 18 Uhr

John Cage in Stuttgart
Zum 100. Geburtstag des Künstlers John Cage rückt die Stuttgarter Staatsgalerie in einer Sonderausstellung dessen Privatleben in den Mittelpunkt. Unter dem Motto «It's John. John Cage.» zeigt das Haus gut zwei Dutzend grafische Arbeiten und Stücke aus der bildenden Kunst des Amerikaners. Mehrere Konzerte mit seinen Kompositionen begleiten die Ausstellung. Anders als bei den Cage-Schauen in Berlin und Darmstadt werde in Stuttgart «der Mensch Cage» in den Mittelpunkt gerückt, erklärte Ina Conzen, die stellvertretende wissenschaftliche Leiterin der Staatsgalerie, am Donnerstag bei der Vorbesichtigung. (dpa)
Stuttgarter Staatsgalerie, 21. Juli bis 11. November

Jan Brokof in Gera
Mehr als 100 Arbeiten fünf junger Künstler zeigt die Geraer Kunstsammlung in einer Ausstellung zum diesjährigen Otto-Dix-Preis. Preisträger Jan Brokof greift in seinen Arbeiten die Renaissance des Patriotismus in Deutschland auf, etwa in der Collage «Schlaraffenland». Der Berliner Grafiker, 1977 im brandenburgischen Schwedt geboren, spricht von «Spaßpatriotismus, der ihm Angst macht». Die Ausstellung wurde am Donnerstagabend mit der Preisverleihung eröffnet. Der Otto-Dix-Preis zählt mit 20 000 Euro zu den höchstdotierten Auszeichnungen seiner Art und soll junge Gegenwartskunst fördern. (dpa)
Kunstsammlung Gera, Orangerie, bis 23. September

Weitere Termine für Deutschland
, Österreich
und die Schweiz finden Sie in unserem
Vernissage-Kalender