"Ein Wahrzeichen von Berlin"

Berlin stellt Internationales Congress Centrum unter Denkmalschutz

Die inhaltliche Zukunft ist noch unsicher, aber die Mauern sind schon mal geschützt: Das Berliner Landesdenkmalamt hat das seit fünf Jahren stillgelegte Internationale Congress Centrum (ICC) unter Denkmalschutz gestellt

Für den Erhalt des 40 Jahre alten Kongresszentrums sehen die Denkmalschützer künstlerische, geschichtliche und städtebauliche Gründe, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag hieß.

Kultursenator Klaus Lederer nannte das ICC "ein Wahrzeichen von Berlin". Der Linke-Politiker sprach von einer "einzigartigen Großstadtskulptur und monumentalen Landmarke", die Berlin als Stadt der Zukunft kennzeichne.

Das 320 Meter lange und 80 Meter breite Gebäude mit seiner offengelegten Konstruktion ist 40 Meter hoch und hat in seinen 80 Sälen Platz für bis zu 20 000 Kongressteilnehmern. Aus Sicht Berlins ist das ICC ein Höhepunkt der High-Tech-Architektur in Deutschland. Landeskonservator Christoph Rauhut sprach von einem "Glücksfall, dass das ICC mit seinen Farben, Materialien, Kunstwerken und Ausstattungsgegenständen noch so komplett erhalten ist."

Für die künftige ICC-Nutzung liegen mehrere Vorschläge von Investoren vor. Im Zentrum steht jeweils, wieder Kongresse in dem Bau am Funkturm auszurichten. Die Nutzungsvorschläge gehen weit auseinander: das ICC als riesiges Gewächshaus, als Diskussions- und Testzentrum für neue Mobilitätskonzepte, als überdachte Biosphäre oder als Museum für Internationale Beziehungen. Mehrere Interessenten wollen Hochhäuser bauen.

Das ICC war 2014 nach 35 Jahren geschlossen worden. Laut Senat muss das weitläufige Gebäude von Schadstoffen befreit werden.