Kunstwerk beschädigt

"Schießbild" von Niki De Saint Phalle fällt in Mönchengladbach von der Wand

Künstlerpech: Ein Werk von Niki de Saint Phalle ist im Museum Abteiberg in Mönchengladbach aus unbekannter Ursache von einer Glaswand gefallen und beschädigt worden

Wie ein Stadtsprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte, wurde das "Schießbild" zunächst aus der Ausstellung genommen: "Das ist jetzt ein Fall für den Restaurator." Das Gipsrelief mit dem Namen "Tir", das die französisch-schweizerische Künstlerin 1961 mit Farbbeuteln gefüllt und dann mit einem Gewehr beschossen hatte, ist laut dem Sprecher einen "niedrigen sechsstelligen Betrag" wert. Es gehört dem Museum und war für eine aktuelle Ausstellung an der Glaswand befestigt worden. Am vergangenen Freitag sei das 15 Kilo-Kunstwerk dann herunter gefallen und "an der Oberfläche beschädigt worden", so der Stadtsprecher. Beziffern könne man den Schaden nicht.

Die Künsterlin Niki de Saint Phalle (1930–2002) ist vor allem durch ihre bunten "Nana"-Figuren bekannt. Die fünf Meter hohe Skulptur "Lifesaver", die Niki de Saint Phalle mit ihrem Mann Jean Tinguely schuf, ziert zum Beispiel einen Brunnen in Duisburg. Die "Schießbilder" aus den 60er-Jahren gelten als Meilenstein der Aktionskunst und behandeln das in der Kunstgeschichte wenig beleuchtete Thema von weiblicher Aggression.