Betrugsfall

Staatswalt: Berliner Galerist soll Sammler um Millionen betrogen haben

Der in der vergangenen Woche festgenommene Berliner Galerist soll einen Sammler um mehrere Millionen Euro betrogen haben

Für den Ankauf eines Gemäldes des Malers Gerhard Richter von einem Londoner Kunsthaus soll der Galerist fünf Millionen Euro von dem Sammler bekommen, das Geld aber für andere Zwecke verwendet haben, sagte Martin Steltner, Sprecher der Berliner Staatswaltschaft, am Mittwoch auf Anfrage.

Gegen den 67-jährigen Kunsthändler wird wegen schweren Betruges im Zusammenhang mit hochwertigen Kunstwerken ermittelt. Mitarbeiter des Landeskriminalamtes hatten am vergangenen Donnerstag fünf Adressen des Galeristen in Berlin und zwei in Brandenburg durchsucht, Vermögenswerte gepfändet und Beweismittel sichergestellt. Ermittelt wird gegen ihn auch wegen Urkundenfälschung. Der Galerist hat Haftverschonung bekommen.

Nach einem Bericht der "Zeit" (Donnerstag) und des Deutschlandradios soll der Galerist in einem anderen Fall das Original des abstrakten Richter-Gemäldes mit der Werknummer "705-2" im Jahr 2014 ausgestellt haben. Als ein Kunde ein Gemälde mit derselben Werknummer im Frühjahr 2019 bei dem Auktionshaus Christie's einlieferte, habe das Archiv des Künstlers dieses Bild als Kopie entlarvt. Auf der Übergabequittung, die der Sammler dem Galeristen unterschrieb, soll allerdings noch das Original abgebildet gewesen sein. Die Berliner Staatsanwaltschaft konnte diesen Fall nicht bestätigen. Der Galerist war unter der Telefonnummer seiner Galerie für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.