Personalie

Streit um Berliner Bauakademie jetzt vor Gericht

Florian Pronold (SPD), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium
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Florian Pronold (SPD), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium

Der Streit um die Leitung der Berliner Bauakademie geht in eine weitere Runde

Nach dem Protest von inzwischen fast 500 Architekten und Museumsfachleuten gegen die Ernennung des SPD-Politikers Florian Pronold sind nach dpa-Informationen zwei unterlegene Mitbewerber für den Posten vor Gericht gezogen. Das Berliner Landesarbeitsgericht werde am 9. Januar über den Eilantrag entscheiden, sagte eine Sprecherin am Mittwoch dazu auf Anfrage. Zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" berichtet.

Das für die Bundesstiftung Bauakademie zuständige Innenministerium wollte sich dazu nicht äußern. Ein Sprecher erklärte lediglich, eine Sitzung des Stiftungsrates zur Ernennung eines Stellvertreters oder einer Stellvertreterin für Pronold sei am Dienstag ohne Ergebnisse zu Ende gegangen. Einen Zusammenhang mit dem Eilantrag gegen Pronold wollte er weder bestätigten noch dementieren.

Den Offenen Brief gegen Pronolds Ernennung als Gründungsdirektor der Bauakademie haben nach Angaben der Organisatoren inzwischen 488 Architekten, Kuratoren und Museumsdirektoren unterzeichnet. Darin heißt es, der Bundestagsabgeordnete und Staatssekretär im Bundesumweltministerium sei für das Amt nicht qualifiziert, dem Auswahlverfahren habe es an Transparenz gefehlt. Der Jurist sei in der Welt des Bauens nahezu unbekannt. Damit werde eine Chance vergeben, die Bauakademie als Architekturzentrum mit internationaler Ausstrahlung zu etablieren.

Der 46-jährige Politiker aus Bayern soll die vom preußischen Baumeister Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) gegründete Akademie wiederbeleben. Die Akademie soll ein Forum für Themen rund um Architektur, Bauwesen und Stadtentwicklung sein.