Wegen Brexit

Marian Goodman schließt ihre Galerie in London

Standort der Marian Goodman Gallery in Mayfair / London 
Foto: Courtesy Marian Goodman

Standort der Marian Goodman Gallery in Mayfair / London 

Die Marian Goodman Gallery gehört zu den renommiertesten Galerien der Welt. Nun schließt sie ihren Standort in London aufgrund des Brexits und der Corona-Pandemie

Das teilte die Galerie mit Stammsitz in New York am gestrigen Donnerstag mit. Die Räume im Londoner Stadtteil Mayfair sollen Ende des Jahres geschlossen werden. Laut ihres Statements will die 92-jährige Galeristin Marian Goodman in Zukunft auf eine "flexiblere Ausstellungs-Strategie" an verschiedenen Orten der britischen Hauptstadt setzen. 

Als Grund nennt Goodman unter anderem den bevorstehenden Brexit und die Corona-Pandemie. "Die Kunstwelt hat in den vergangenen Jahren dramatische Veränderungen durchlaufen, und die gegenwärtige Gesundheitskrise und Brexit haben zu noch mehr Unsicherheit im Markt geführt, besonders für Galerien, die in London tätig sind", schreibt sie. Die Standorte in New York und Paris sollen als "starke Präsenz" der Galerie erhalten werden. Paris sei seit 25 Jahren der "Knotenpunkt für die Aktivitäten in Europa." Die Filiale in London wurde 2014 eröffnet. 

Nach dem beschlossenen Brexit, dessen genaue Umstände noch immer nicht klar sind, befürchten viele Akteure der Kunstwelt, dass London seine Attraktivität als Kunstmarkt-Standort einbüßen wird. Mehrere große Galerien wie David Zwirner und White Cube sicherten sich Filialen in Paris, um weiter direkten Zugang zum EU-Markt zu haben. 

Die Marian Goodman Gallery wurde 1977 gegründet und gehört zu den renommiertesten Galerien der Welt. Sie vertritt unter anderem Maurizio Cattelan, Gerhard Richter, Nan Goldin, Thomas Struth, Steve McQueen und Julie Merehtu und die Nachlässe von John Baldessari und Chantal Akerman.