Wippen statt Teilen

Design-Preis für Aktion an US-Grenzzaun

Mit einem besonderen Kunstprojekt an der US-mexikanischen Grenze sorgten zwei Professoren für Aufsehen: Sie ließen an einem Grenzzaun drei rosafarbene Wippen anbringen, die jeweils in beide Länder ragten

Nun wurde die Installation der Professoren Ronald Rael und Virginia San Fratello mit dem renommierten Preis Beazley Designs of the Year ausgezeichnet, wie das Londoner Design Museum mitteilte. An dem Werk "Teeter-Totter-Wall" (etwa: Wipp-Mauer) war auch die mexikanische Künstlergruppe Colectivo Chopeke beteiligt.

Die Architekten wollten damit zeigen, dass Handlungen auf einer Seite der Grenze direkte Konsequenzen auf der anderen haben. Dafür arbeiteten ein Designer auf der mexikanischen Seite in Juárez und einer in der US-Stadt El Paso. Dem US-Radiosender NPR sagte Architekt Rael: "Am wichtigsten ist, dass der Preis zu einer Zeit vergeben wird, in der wir auf Veränderungen hoffen und in der wir mehr Brücken anstelle von Mauern bauen." Der Grenzzaun ist ein zentrales Element der strikten Migrationspolitik des scheidenden US-Präsidenten Donald Trump. Mit seinem Nachfolger Joe Biden hoffen Migranten auf eine liberalere Einwanderungspolitik.