Umfrage für Monopol

Knapp die Hälfte der Deutschen hält Museen und Galerien für "systemrelevant"

Fassade des Stadtmuseums Oldenburg
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Fassade des Stadtmuseums Oldenburg

Im verlängerten Corona-Lockdown wird die Forderung lauter, Kulturorte als "systemrelevant" anzuerkennen. Eine exklusive Umfrage für Monopol zeigt, dass die Deutschen in diesem Punkt gespalten sind

In der Frage, ob Museen und Galerien in der Coronakrise "systemrelevant" sind, zeigen sich die Deutschen gespalten. In einer exklusiven, repräsentativen Umfrage des Instituts Civey für Monopol beantworteten 48,3 Prozent der Teilnehmenden die Frage "Halten Sie Museen und Galerien wegen ihres Bildungsauftrags für systemrelevante Einrichtungen?" mit "ja" oder "eher ja". 41,5 Prozent antworteten mit "nein", 9,8 Prozent zeigten sich unentschieden.

Dabei wurden Unterschiede bei den Altersgruppen deutlich. Während bei den 18-29-Jährigen 56 Prozent der Befragten Kunstinstitutionen für "systemrelevant" hielten, der höchste Wert aller Altersgruppen, waren es bei den 40-49-Jährigen nur 42, 8 Prozent. Bei den 50-64-Jährigen antworteten 47,6 Prozent mit "ja" oder "eher ja", bei den über 65-Jährigen waren es 48,3 Prozent.  

Aus der Umfrage geht außerdem hervor, dass vor allem Anhänger der Parteien die Linke (61,9 Prozent) und FDP (61,7 Prozent) die genannten Orte für besonders bedeutsam halten, Teilnehmende, die angaben, bei der nächsten Bundestagswahl die CDU/CSU (39,7 Prozent) oder die AfD (48 Prozent) wählen zu wollen, stimmten der Aussage, Museen seien systemrelevant, am seltensten zu. Ein Unterschied lässt sich auch zwischen Stadt und Land erkennen: Befragte aus Orten mit "sehr hoher" Bevölkerungsdichte (55,1 Prozent) bekräftigen die Wichtigkeit der Kulturinstitutionen häufiger als Menschen aus Regionen mit "niedriger" Bevölkerungsdichte (42,6 Prozent). 

Die Museen sind in Deutschland aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie geschlossen, genau wie andere Kulturinstitutionen wie Kinos, Konzerthäuser und Theater auch. Vor Weihnachten mussten auch die kommerziellen Galerien schließen, die zum Einzelhandel zählen. Kulturschaffende haben wiederholt gegen die Schließung protestiert und auf die vorhandenen strengen Hygienekonzepte sowie die Relevanz ihrer Häuser als gesellschaftliche Zufluchtsorte hingewiesen. Derzeit gilt der verhängte Lockdown in Deutschland bis mindestens zum 14. Februar. Wann Museen und Galerien wieder öffnen dürfen, ist noch unklar.