Nachfolger für Sabine Schormann

Alexander Farenholtz wird Interims-Geschäftsführer der Documenta

Alexander Fahrenholtz
Foto: Falk Wenzel / KSB

Nach der Vertragsauflösung der bisherigen Generaldirektorin Sabine Schormann ist eine Übergangslösung gefunden worden: Das Amt übernimmt der Kulturmanager Alexander Farenholtz

Laut einer Mitteilung der Documenta und Museum Fridericianum gGmbH wurde Alexander Farenholtz am heutigen Montag einstimmig vom Aufsichtsrat zum Interims-Geschäftsführer der Weltkunstschau gewählt. Er tritt damit ab sofort die Nachfolge von Sabine Schormann an, deren Vertrag aufgrund ihres Umgangs mit Antisemitismus auf der Documenta Fifteen am Wochenende aufgelöst worden war. 

"Die Gesellschafter der Documenta sind froh und dankbar, in einer herausfordernden Situation einen so erfahrenen und renommierten Kulturmanager für die bedeutende Weltkunstausstellung in Kassel gewonnen zu haben", heißt es in der Erklärung. Farenholz wolle nun zunächst mit der künstlerischen Leitung und mit dem Team der Documenta Gespräche aufnehmen.

Alexander Farenholtz war bereits 1989 Geschäftsführer der Documenta und für die Realisierung der neunten Ausgabe der Ausstellung unter Kurator Jan Hoet verantwortlich. Danach arbeitete er unter anderem im Kunstministerium Baden-Württemberg und für das Kulturprogramm der Expo 2000 in Hannover. Bis zu seinem altersbedingten Ausscheiden 2020 war er danach Verwaltungsdirektor der Kulturstiftung des Bundes. Seine Tätigkeit für die Documenta ist zunächst bis zum 30. September befristet. Die laufende 15. Ausgabe endet am 24. September. 

Im Zuge des Antisemitismusskandals um die Kunstschau und die schleppende Aufarbeitung hatte Generaldirektorin Schormann ihr Amt niedergelegt. Bereits vor Beginn der Documenta Fifteen in Kassel waren Vorwürfe gegen das indonesische Künstlerkollektiv Ruangrupa laut geworden, das die 100-Tage-Ausstellung kuratiert hat. Kurz nach der Eröffnung der Schau, die neben der Biennale in Venedig als wichtigste Ausstellung für Gegenwartskunst gilt, wurde eine Arbeit mit antisemitischer Bildsprache entdeckt, zunächst verhüllt und schließlich entfernt.