"Die Frauen können nicht aufsteigen, solange wir Männer nicht bereit sind, abzusteigen", sagt der Schauspieler und Fotograf Lars Eidinger in der neuen Ausgabe von Monopol. "Nur wenn wir unsere privilegierte Position aufgeben, kann es eine Form der Gleichberechtigung geben. Die Frage ist: Sind wir dazu bereit?", so Eidinger weiter. Er glaube mittlerweile, dass Frauen den Männern generell überlegen seien, und Männer müssten dieses Defizit mit Dominanzgebaren und Aggression kompensieren, um die Frau im wahrsten Sinne des Wortes zu beherrschen.
Die Sommerausgabe von Monopol widmet sich der Frage nach der Männlichkeit. Wie geht es den Männern in Zeiten immer selbstbewussterer feministischer und queerpolitischer Debatten? Neben Eidinger sprechen Künstler wie Carroll Dunham, Elmgreen & Dragset oder John Bock über ihre männliche Identität und darüber, wie sie sich in ihrer Kunst äußert. Und der Maler Oska Gutheil, vor einigen Jahren noch weiblich identifiziert, erzählt von der durchschlagenden Wirkung von Testosteron und davon, was sich durch seine Geschlechtstherapie verändert hat. Das Titelbild stammt von dem jungen slowakischen Künstler Andrej Dúbravský, dessen erotische, verletzliche Männerbilder gerade nicht nur in seinem Heimatland Furore machen.
Außerdem in der Sommerausgabe: eine Hommage zum 75. Geburtstag der großen deutschen Künstlerin Isa Genzken, die im Juli die Neue Nationalgalerie in Berlin bespielt. Plus: Insider-Bilder aus der Skating-Subkultur des ehemaligen Skate-Profis Ed Templeton sowie ein Trip durch die überraschend vitale Museumslandschaft des Ruhrgebiets.
Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr hat auf Detektor FM das Heft vorgestellt. Sie können das Gespräch hier nachhören, wenn Sie "Inhalte aktivieren" klicken: