Bildhauer Tony Cragg

"Brexit wäre ein Rückschritt"

Der britische Bildhauer Tony Cragg tritt für einen Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union ein

Er fände es "wirklich sehr schade", wenn es zum Brexit käme, sagte Cragg der Deutschen Presse-Agentur. "Das wäre ein Schritt rückwärts in der Entwicklung." Als Künstler profitiere er davon, dass er in Kontinentaleuropa leben und arbeiten könne. "Ich denke, dass es eine kulturpolitische Entwicklung in Richtung Gesamteuropa gegeben hat, die für alle Menschen vorteilhaft ist", sagte der 67-jährige gebürtige Liverpooler. Die Briten stimmen am 23. Juni über den Brexit ab.

Cragg, der einen britischen Pass hat, lebt seit rund 40 Jahren in Wuppertal, wo er den Skulpturenpark Waldfrieden als internationales Ausstellungszentrum betreibt. Von 2009 bis 2013 war er Rektor der Düsseldorfer Kunstakademie.

Anstatt Europa den Rücken zu kehren, wäre es nach Ansicht Craggs sinnvoller, wenn Großbritannien das vereinte Europa weiter mitentwickeln würde. Zugleich äußerte Cragg Verständnis dafür, dass viele Menschen die EU kritisierten. "Brüssel ist ein Alptraum für viele Menschen, eine Riesenbürokratie", sagte er. "Aber meine Vorstellung ist, dass die Länder dabei bleiben und versuchen, die Politik und die Verwaltung zu verbessern und nicht austreten."