Freier Eintritt und Klos als Aktionsraum

Wie Museen das Jubiläum von Duchamps "Fountain" feiern

Foto: Niki Ekstrom/dpa
Foto: Niki Ekstrom/dpa
Marcel Duchamp mit Zigarre

Museen auf der der ganzen Welt feiern Marcel Duchamps Kunstwerk "Fountain", das vor 100 Jahren entstand

Das Frankfurter Städel funktioniert am Sonntag eine Herren-Toilette zum Kunstort um. Besucher (auch weibliche) können den Ort "für eigene Darbietungen nutzen und diese in den sozialen Medien" teilen, wie es in einer Mitteilung des Städel heißt. Die Aktion verweist auf den 100. Geburtstag von Marcel Duchamps "Fountain". Der französische Dadaist und Surrealist hatte das Pissoir 1917 bei einer Kunstschau in New York eingereicht und mit der Ablehnung des zuständigen Vorstands eine Debatte um den modernen Kunstbegriff losgetreten.

Kunstmuseen weltweit beteiligen sich und bieten am Sonntag zwischen 15 und 16 Uhr (Ortszeit) kostenlosen Eintritt, wenn Besucher den Mitarbeitern am Eingang das Codewort "Richard Mutt" sagen. Unter diesem Pseudonym hatte Duchamp sein Pissoir bei der Jahresausstellung der Society of Independent Artists in New York eingereicht. Unter den teilnehmenden Museen sind neben dem Städel unter anderem der Hamburger Bahnhof (Berlin), das Museum Ludwig (Köln), das Lenbachhaus (München), die Tate Modern (London), das Centre Pompidou (Paris), das Stedelijk Museum (Amsterdam) und die Kunsthalle Basel. Außerhalb Europas nehmen der britischen Kunstzeitung "The Art Newspaper" zufolge etwa das MoMA (New York), das Israel Museum (Jerusalem) und das National Museum of Modern Art (Kyoto) teil.