Musikvideo "Drawn"

De La Soul erzählen von der Schaffenskrise einer Malerin

Foto: Youtube
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Erstmal bei Susan Sontag nachschlagen

In seinem Video "Drawn" addiert das Hip-Hop-Trio De La Soul reichlich Klischees zu einem getanzten Dramolett – nicht ohne heutigen Künstlern eine Botschaft mit auf den Weg zu geben

So wie in dem neuen Video der legendären Rapper von De La Soul haben wir uns das Leben von Künstlerinnen und Künstlern immer vorgestellt: Man steht spät auf, liest Susan Sontag und Dostojewski, checkt eben Instagram, macht Yoga, sieht vor allem immer Bombe aus, tanzt und stellt sich vor die Leinwand. Man merkt, es läuft nicht so gut, die Augenpartie, nee, das geht so nicht, also wieder ein bisschen tanzen, ein Bad nehmen und mit sexuellen Fantasien ablenken, dann wieder ans Werk. Da es aber alles nicht so recht will, erhängt man sich noch vor dem Abendessen.

De La Soul gibt in dem von der schwedischen Sängerin Little Dragon gesungenen Stück "Drawn" ein Update zu Spitzwegs "Armen Poeten", dann war aber doch alles nur ein Theaterstück, und der Rapper Kelvin Mercer aka Pos sitzt im Publikum, schaut sich die Vertreterin einer jüngeren Generation an – "born in a generation that don't generate patience" – und gibt ihr eine Mahnung mit auf dem Weg: "Time's a-ticking, stop squandering!" Und vor allem: Schmeiß' deine Klischees über Bord!

Oder geht es doch nur um ein überspanntes De-La-Soul-Groupie, das seinen Kummer mit Malerei stillt? Genius-Nutzer, an die Arbeit!