Statement zu Midterm-Wahlen

Richard Princes "18 & Stormy" schmückt Supreme-Shirts

Foto: @supremenewyork, Instagram
Foto: @supremenewyork, Instagram
Das neue T-Shirt mit Print "18 & Stormy" von Richard Prince

Mit seiner Collage "18 & Stormy" überlagert Richard Prince Porträts von 18 Frauen, die Donald Trump sexuelle Übergriffe vorwerfen, und ein Bild von Stormy Daniels. Jetzt hat das Modelabel Supreme dieses politisches Werk auf ein T-Shirt drucken lassen - ein Statement zu den Midterm-Wahlen in den USA

Bereits im April hatte Richard Prince die Fotocollage veröffentlicht. Die Pornodarstellerin Stormy Daniels bekam vor der Wahl 2016 von Trumps Anwalt 130.000 US-Dollar ausgezahlt , damit sie dessen außereheliche Affäre mit ihr geheim halte. Die Arbeit "18 & Stormy" wurde als Edition herausgegeben, die Preise lagen bei 100 bis 130 000 US-Dollar. Der Erlös ging an Downtown for Democracy, eine Initiative für politische Bildung.
 

 

Das T-Shirts kann man als Statement verstehen: Die Wahl zur Halbzeit von Trumps Regierungsturnus könnten seinen Handlungsspielraum massiv eindämmen – ähnlich, wie es 2014 bei dem damaligen Präsidenten Barack Obama der Fall war, nachdem die Republikaner die Mehrheit bei der Midterm-Wahl erlangten.

 

Die Technik Princes ist nicht neu: Die Idee für das "Composite Portraiture" hatte Ende des 19. Jahrhunderts der britische Forscher Francis Galton. Sie war ursprünglich dafür angedacht, einen "kriminellen Typus" auszumachen. Allerdings entsprachen die Resultate nicht den erhofften Ergebnissen: Durch das Übereinanderlegen von Porträts bilden sich nicht etwa bestimmte Körpermerkmale heraus – stattdessen wird das Bild, das bei dem Prozess zustande kommt, von Durchgang zu Durchgang symmetrischer und damit attraktiver.

Prince überträgt die Technik, die einst für Täter krimineller Straftaten gedacht war, auf die Opfer der sexuellen Übergriffe: Zu sehen ist ein leicht verschwommenes Bild einer attraktiven blonden, hellhäutigen Frau. Um ihren Kopf sieht man ein undefinierbares Muster, das an einen Heiligenschein erinnert. Er rückt die Frauen in den Vordergrund und macht sie einerseits sichtbar, stellt sie aber gleichzeitig als eine Einheit dar.

Auch dieses Mal geht der Erlös an die Initiative Downtown for Democracy.