Neuer Ankaufsetat für das MMK

Unmut in Frankfurt

Das Museum für Moderne Kunst (MMK) in Frankfurt hat einen neuen jährlichen Etat für Ankäufe. Andere städtische Museen müssen sparen. Ist die Harmonie der Kultureinrichtungen untereinander in Gefahr?

Der neue Ankaufsetat des MMK wurde bewilligt, und er beträgt 525 000 Euro jährlich für die Jahre von 2019 bis 2022. Das ist an sich nicht besonders hoch, allerdings hat kein anderes der städtischen Museen in Frankfurt einen - wie es heißt - Etat zum "Erwerb von beweglichem Vermögen". 

Stattdessen müssen die kleineren Häuser sparen. Die zwei bis vier Prozent Etatkürzungen betreffen nicht nur die Museen, sondern alle Kultureinrichtungen der Stadt am Main. So muss zum Beispiel das Schauspiel mit 1,2 Millionen weniger auskommen. Bisher war es in Frankfurt gängige Praxis, alle Häuser gleich zu behandeln, nun sei die Harmonie der Kultureinrichtungen untereinander in Gefahr, vermutet das "Journal Frankfurt"

Seit beinahe 20 Jahren müssen sich die Frankfurter Museen an private Geldgeber wenden, zum Beispiel das MMK für den Ankauf der Installation "Schauspieler II, 8, 121, 12" von Isa Genzken. Die Erwerbung wurde finanziert von Stiftungen und privaten Mäzenen. Die Dependance des Museums im Taunusturm, die Wechselausstellungen aus Sammlungsbeständen präsentiert, wird aus privaten Mitteln finanziert. Dieser Außenposten ist auch nur möglich, weil die Räume mietfrei zur Verfügung gestellt werden. Ende April vergangenen Jahres appellierte die scheidende Direktorin Susanne Gaensheimer an den Kulturausschuss des Stadtparlaments, dass das Museum einen Ankaufsetat braucht. Schließlich sei das Sammeln die wesentliche Aufgabe eines Museums für Gegenwartskunst. "Ohne Ankaufsetat existieren wir eigentlich gar nicht", sagte Gaensheimer damals.