Kolumbien

Pablo Escobar-Museum in Medellín geschlossen

Foto: dpa
Foto: dpa
Eine Frau hängt ein Plakat einer Aufklebersammlung des kolumbianischen Drogenbosses Pablo Escobar in einem Elendsviertel an eine Wand

In der kolumbianischen Stadt Medellín ist ein Museum für den berühmt-berüchtigten Drogenboss Pablo Escobar geschlossen worden

Das Museum habe keine Genehmigung gehabt, teilten die Behörden in dem südamerikanischen Land am Donnerstag (Ortszeit) mit. 

Der Sekretär für Sicherheit und Zusammenleben der Stadt Andrés Tobón sagte, das Museum sei von Roberto Escobar geleitet worden, dem Bruder des Drogenbosses. Ein weiterer Grund für die Schließung am Mittwoch sei, dass es "einem der traurigsten Verbrecher" gewidmet gewesen sei, "die Medellín am meisten geschadet haben". In dem Museum wurden persönliche Besitztümer des Drogenbosses ausgestellt. Roberto Escobar müsse 37 Millionen Pesos Strafe zahlen, umgerechnet mehr als 10 000 Euro. 

Escobar und sein Medellín-Kartell dominierten in den 1980er- und frühen 90er-Jahren den internationalen Kokain-Schmuggel und waren für den Tod Tausender Menschen verantwortlich. Escobar erklärte dem kolumbianischen Staat damals den Krieg und griff gezielt Richter, Journalisten, Polizisten und Regierungsbeamte an. Er wurde 1993 in einem Haus in Medellín getötet, wo er sich versteckt hatte.