Jahresempfang in Berlin

Parzinger betont internationale Rolle der Preußenstiftung 

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Hermann Parzinger

Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, hat die Bedeutung einer globalen Funktion von Deutschlands wichtigster Kulturinstitution betont

"Die internationale Rolle einer solchen Einrichtung im Kulturbereich, bei der Bewahrung der Kultur, bei der Rettung von Kulturerbe, aber auch bei der Entwicklung eines neuen Verhältnisses zum globalen Süden ist ganz, ganz wichtig", sagte Parzinger am Mittwochabend in Berlin während des Jahresempfangs der Stiftung.

Dafür brauche es eine noch stärkere Internationalisierung. Die Stiftung könne viel zur Frage beitragen, wie das Zusammenleben im 21. Jahrhundert organisiert werde. Auch im Bereich der Nachhaltigkeit könne die Kultur viel beitragen. Solche Dinge würden die Stiftung in dem nächsten Jahren intensiv beschäftigen.

Die umstrittene Reform der von Bund und Ländern getragenen Stiftung sieht Parzinger auf einem guten Weg. Die 1957 gegründete Stiftung gilt als zu behäbig, ihre Museen international nicht auf der Höhe ihrer Möglichkeiten. Einer Analyse des Wissenschaftsrates zufolge ergeben sich unklare Entscheidungsprozesse durch die Konstruktion.

Zur Stiftung mit rund 2000 Mitarbeitern gehören etwa die Staatlichen Museen in Berlin, deren 15 Sammlungen mit 4,7 Millionen Objekten an 19 Standorten präsentiert werden. Der Stiftungsrat hatte zuletzt beschlossen, mit der geplanten Reform die Autonomie von Museen, Bibliotheken, Archiven und Forschungseinrichtungen zu stärken.

Der große Einfluss der Länder bei geringem finanziellen Aufwand gilt als eines der Probleme. Die Länderanteile sind seit 1996 gedeckelt. Alle zusammen tragen rund 15 Prozent des Budgets, etwa 8 Prozent davon Berlin als Sitzland. Der Bund zahlt rund 86 Prozent. Ohne die Länder müsste der Bund nach zuletzt veröffentlichten Berechnungen etwa 50 Millionen Euro zusätzlich aufbringen.