Porträt von Amanda Gorman

Eine Königin der Worte wird zum Gemälde

Raphael Adjetey Adjei Mayne, "AMANDA GORMAN", 2021 
Courtesy the artist & Destinee Ross-Sutton 2021

Raphael Adjetey Adjei Mayne, "Amanda Gorman", 2021 

Die Lyrikerin Amanda Gorman ist durch ihren Auftritt bei Joe Bidens Amtseinführung über Nacht weltberühmt geworden. Nun wird ein Porträt des Künstlers Raphael Adjetey Adjei Mayne in die Sammlung der Elite-Uni Harvard aufgenommen

Die Figur vor floralem Hintergrund hat keine Gesichtszüge, trotzdem dürften die meisten Betrachterinnen und Betrachter sofort erkennen, wen der in Ghana geborene und in Köln lebende Künstler Raphael Adjetey Adjei Mayne hier dargestellt hat. Dieses gelbe Mantelkleid, der rote Satin-Haarreif, diese feingliedrigen Hände mit dem markenten Vogekäfig-Ring haben es innerhalb von nur einer Woche zu Weltruhm gebracht. Eine frisch gekrönte Königin der Worte wird ganz Farbe.

Raphael Adjetey Adjei Mayne hat die Lyrikerin Amanda Gorman (22) gemalt, die mit ihrem Auftritt bei der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Joe Biden zur eigentlichen Star der noch jungen demokratischen Präsidentschaft wurde. Inzwischen stehen nicht nur Gormans Bücher (schon vor dem Erscheinen im Herbst) an der Spitze der Amazon-Bestsellerliste, sie wurde auch von der renommierten Modelagentur IGM unter Vertrag genommen und soll am 7. Februar als erste Lyrikerin vor dem Superbowl auftreten und drei amerikanische "Helden des Pandemie-Alltags" ehren

Zumindest als Porträt wird die "National Youth Poet Laureate" (nationale Jugenddichterin) außerdem an ihre ehemalige Universität Harvard zurückkehren. Der Sammler Amar Singh hat das Gemälde von Raphael Adjetey Adjei Mayne gekauft und laut einer Pressemitteilung der Elite-Hochschule als Geschenk überlassen. Amanda Gorman, die 1992 in Los Angeles geboren wurde, hat in Harvard Soziologie studiert.

Gemälde und Illustrationen der Dichterin fluten bereits seit dem Tag der Inauguration am 20. Januar die sozialen Medien. Amar Singh war sich laut seines Stamtements jedoch sicher, dass Maynes Porträt, das innerhalb von fünf Tagen entstand, unbedingt in eine US-amerikanischen Institution gehört. Er nannte das Bild "eine Huldigung an Frauen, eine Huldigung an Schwarze Frauen, eine Huldigung an die Hoffnung." Die Universität hat das Geschenk übrigens angenomen. Das Werk soll in Harvard laut der Mitteilung im Hutchins Center for African & African American Research hängen.