Renommierte Auszeichnung

Preis der Nationalgalerie geht an vier Positionen

Erstmals wird der Berliner Preis der Nationalgalerie an vier Kunstschaffende gleichzeitig verliehen. Ausgezeichnet werden Hanne Lippard, James Richards, Daniel Lie und Pan Daijing

Das neue Format des Preises nehme den Gedanken der Ausstellung als kollektiven Austausch auf und strebe die Erweiterung der Sammlung durch den Ankauf der vier Neuproduktionen an, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung der Freunde der Nationalgalerie. "Die Preisträger*innen produzieren vier neue Arbeiten, die von April bis September 2024 in einer gemeinsamen Ausstellung im Hamburger Bahnhof gezeigt werden."

Hanne Lippard ist eine norwegische Künstlerin, die in ihren Performances vor allem Klang und ihre eigene Stimme einsetzt. Auch Pan Daijing arbeitet an der Schnittstelle von Musik und Kunst und ist auch Komponistin. Unter anderem war sie Stipendiatin der Villa Massimo in Rom. James Richards ist Filmemacher und verknüpft in seinen Arbeiten gefundenes und eigenes Material, das sich mit Geschichte und der Digitalisierung unserer Bildwelt beschäftigt. 2014 erhielt er den Ars-Viva-Preis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft und stand auf der Shortlist für den Turner Prize. Daniel Lie arbeitet vor allem im Medium der Installation und erschafft opulente Raumlandschaften, die das Zusammenleben von menschlichen und nicht-menschlichen Wesen thematisieren. Lie, in Sao Paulo geboren, war unter anderem Teil des Stipendienprogramms des Künstlerhauses Bethanien in Berlin.

Der Preis der Nationalgalerie zeichnet "junge, wichtige Positionen der Gegenwart" aus, "die bereits Einfluss und Bedeutung in der Kunstwelt erlangt haben". Preiswürdig sind internationale Künstlerinnen und Künstler unter 40 Jahren, die in Deutschland arbeiten. 2019 wurde die Französin Pauline Curnier Jardin geehrt, 2021 gewann die norwegische Künstlerin Sandra Mujinga. Ihre Ausstellung "IBMSWR: I Build My Skin With Rocks"  ist noch bis zum  1. Mai im Hamburger Bahnhof zu sehen. Seit 2013 ist der Preis nicht mehr mit einem Geldpreis, sondern mit einer Einzelschau in einem der Häuser der Nationalgalerie dotiert. Dazu erscheint auch eine Publikation.