Repin-Gemälde in Russland beschädigt: Randalierer muss ins Straflager

Ein Moskauer Gericht hat einen Mann zu einer Haftstrafe verurteilt, der ein weltbekanntes Bild des russischen Künstlers Ilja Repin schwer beschädigt hat

Der Verdächtige müsse für rund zweieinhalb Jahre ins Straflager, urteilte die Richterin am Dienstag in der russischen Hauptstadt russischen Agenturen zufolge. Einen Teil der Strafe habe der 37-Jährige jedoch schon durch die Untersuchungshaft abgesessen.

Der Fall hatte im vergangenen Jahr international für Schlagzeilen gesorgt. Der Museumsbesucher der renommierten Tretjakow-Galerie hatte damals mit einem Metallpfosten auf Repins Werk "Iwan der Schreckliche und sein von ihm erschlagener Sohn am 16. November 1581" eingeschlagen. Das Schutzglas ging zu Bruch, die Leinwand riss an mehreren Stellen ein. Als Tatmotiv gab der Mann damals an, er habe die Darstellung der Fakten in dem Gemälde für unglaubwürdig gehalten.

Das Ölgemälde von 1885 zählt zu den bedeutendsten Kunstwerken der Galerie. Es zeigt Zar Iwan den Schrecklichen, nachdem er seinen Sohn in einem Wutanfall getötet hat.

Das Bild konnte aber später von Spezialisten gerettet werden. Das Werk ist bislang nicht wieder ausgestellt. In der Galerie läuft zur Zeit eine der größten Repin-Retrospektiven. Repin (1844-1930) ist einer der wichtigsten Porträtmaler des russischen Realismus.

Die Tretjakow-Galerie erhöhte ihre Sicherheitsmaßnahmen Anfang des Jahres noch einmal, als ein Mann ein bekanntes Ölgemälde aus dem 19. Jahrhundert vor den Augen der Besucher von der Wand nahm und ungehindert aus dem Museum spazierte. Das Werk wurde daraufhin auf einer Baustelle nahe Moskau wiedergefunden.