Attacke auf Gemälde

Staatliche Museen in Berlin wollen keine Taschen mehr erlauben 

Nach dem Angriff auf ein Gemälde in der Alten Nationalgalerie in Berlin verschärfen die Staatlichen Museen ihre Sicherheitsvorkehrungen

Die Ausstellungsräume könnten ab Freitag (4. November) bis auf Weiteres "aufgrund des erhöhten Risikos" nur nach Abgabe von Jacken und Taschen an der Garderobe oder in den Schließfächern besucht werden, teilte eine Sprecherin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz am Mittwoch mit. "Bisher waren Taschen bis zur Größe von A4 erlaubt."

Am Sonntagnachmittag hatte eine Frau das verglaste Gemälde "Clown" von Henri de Toulouse-Lautrec und die dortige Wandbespannung mit einer Kunstblutflüssigkeit beworfen und sich an die Wand neben das Gemälde geklebt. Die Polizei geht - anders als bei anderen Störaktionen - nicht von einem klimapolitischen Hintergrund aus.

Stiftungspräsident Hermann Parzinger hatte über den Fall am Montagabend auch mit dem RBB gesprochen und gesagt, um ein generelles Taschenverbot würden sie wohl nicht mehr umhinkommen. "Das ist natürlich eine Beeinträchtigung der Besucherinnen und Besucher." Es müssten auch zusätzliche Schließfächer angeschafft werden. Er denke, dass viele große Museen nun diesen Weg gingen. "Nur: Damit erreichen wir auch keine 100-prozentige Sicherheit."