Performance

Taryn Simon bringt Klagesänger in London zusammen

Nach dem großen Erfolg in New York bringt die US-Künstlerin Taryn Simon für ihre erste Performance professionelle Klagefrauen und -sänger in London zusammen

Die Eingeladenen, deren Beruf es ist, bei Totenritualen Klagelieder gegen Honorar anzustimmen, kommen aus elf Ländern, darunter aus Aserbaidschan, China, Russland und Venezuela. Sie werden vom 17. bis 28. April in einem bislang ungenutzten Raum unter dem Londoner Park Islington Green Klagelieder anstimmen. Durch die Entkontextualisierung der Trauerarbeit soll die "Spannung zwischen Authentizität und gespieltem Gefühl, zwischen Spontaneität und Vorlage", die dieser Beruf auszeichnet, unterstrichen werden.

Die "An Occupation of Loss" betitelte Performance wurde vergangenes Jahr am New Yorker Ausstellungsort Park Avenue Armory aufgeführt. Dort wurden die Klagelieder in Betontürmen angestimmt, die vom Architekt Shohei Shigematsu von Rem Koolhaas Office of Metropolitan Architecture (OMA) entworfen wurden.

"Verlust schafft einen emotionalen Raum und eine Verletzlichkeit, in denen Menschen ungekünstelt handeln", sagt die 42-jährige Taryn Simon.  "Ich wollte das Potential und die Funktionsweise dieses Raumes untersuchen, auch wenn der aufgeführt und geplant werden kann. Ich begann, darüber nachzudenken, wie wir individuell, national, global trauern."

Die Performance in London wird veranstaltet von Artangel, eine öffentlich und privat finanzierte Kunstorganisation.