Deutscher Künstler

Thomas Demand zeigt neue Arbeiten in New York

Foto: dpa
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Thomas Demands "Ruine" in der Galerie Matthew Marks

Der deutsche Bildhauer und Fotograf Thomas Demand zeigt eine Reihe neuer Fotografien und Filme in New York

Darunter sind auch das fast drei Meter breite Foto "Ruine", das einen verschütteten Raum nach einem Luftangriff zeigt, sowie "Werkstatt" aus dem Arbeitsraum eines Geigenbauers in Bayern. Die am Freitag eröffnete Ausstellung in der Galerie Matthew Marks ist noch bis Anfang April zu sehen.

Demand fertigt auf Grundlage von Pressefotos mit Papier detailgetreue Modelle von (Tat-)Orten an und fotografiert diese. Einige der neuen sogenannten "Dailies" entwickelte er auch nach der Vorlage von Fotos, die er mit seinem Handy gemacht hatte. Der 1964 in München geborene Demand lebt seit 1996 in Berlin und außerdem in Los Angeles. 2008 fotografierte er einen Nachbau des Oval Office im Weißen Haus für die Titelseite des "New York Times Magazine".

Eher ungewöhnlich für Demand sind Video-Arbeiten, die ebenfalls in New York zu sehen sind. In einem Film ist das wechselnde Signal einer Fußgängerampel zu sehen - im anderen eine Wäscheklammer, die ein paar mit Helium gefüllte Luftballons durch ihr Eigengewicht am Boden hält und langsam vom Wind vorangeschleift wird. 1999 hatte der Künstler eine Kamerafahrt durch den Tunnel nachgestellt, in dem Prinzessin Diana 1997 bei einem Autounfall in Paris ums Leben kam.

Für die Ausstellung fertigte Demand eine mit Schließfächern bedruckte Tapete an, wodurch die Galerie wie ein großer Umkleideraum wirkt - eine mögliche Anspielung auf US-Präsident Donald Trump. Einer seiner vulgären Kommentare über Frauen war im Wahlkampf 2016 nach heftiger Kritik als "Umkleidekabinen-Gespräch" abgetan worden.