Personalie

Udo Kittelmann verlässt Chefposten der Nationalgalerie Berlin

 Udo Kittelmann, Direktor der Nationalgalerie, im Hamburger Bahnhof Berlin
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Udo Kittelmann, Direktor der Nationalgalerie, im Hamburger Bahnhof Berlin

Der bisherige Direktor der Nationalgalerie Berlin, Udo Kittelmann (61), verlässt überraschend seinen Chefposten

Kittelmann werde auf eigenen Wunsch seinen bis Ende Oktober 2020 laufenden Vertrag nicht verlängern, teilte die Stiftung Preußischer Kulturbesitz am Mittwoch mit. Er stand dann zwölf Jahre an der Spitze des Verbundes, zu dem neben Alter und Neuer Nationalgalerie das Museum Berggruen, die Sammlung Scharf-Gerstenberg sowie der Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart gehören.

Die kommissarische Leitung der Nationalgalerie wird laut Stiftung nach dem Ausscheiden Kittelmanns bis zu einer Neubesetzung der Stelle der bisherige Stellvertreter Joachim Jäger übernehmen.

Die Stiftung bedauerte den Schritt nach eigenen Angaben. Präsident Hermann Parzinger nannte Kittelmann einen "Museumsmann mit ganz eigener Haltung": Seine Arbeit habe "einen Grad an Nachhaltigkeit, der Bestand über den Tag seines Abschieds hinaus haben wird". Kittelmann habe die Nationalgalerie "im nationalen wie internationalen Rahmen zum Global Player gemacht". Parzinger sprach von außergewöhnlichen kuratorischen Fähigkeiten, Lust an der Kunst und untrüglichem Gespür für interessante Positionen.

In der Zeit als Direktor war Kittelmann nach Angaben der Stiftung verantwortlich für die Aufnahme von 500 wichtigen Werken in die Sammlungen der Nationalgalerie aus Epochen seit dem 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Dazu zählten etwa Lotte Lasersteins "Abend über Potsdam" (1930) oder Max Beckmanns "Selbstbildnis in Bar" (1942). Zudem setzte sich Kittelmann für die Sammlungen von Erich Marx, Ulla und Heiner Pietzsch, Friedrich Christian Flick und Egidio Marzona ein.

Kittelmann ist auch für einige Baustellen verantwortlich. So verlagerte er wegen der sanierungsbedingten Schließung der Neuen Nationalgalerie 2015 die Kunst der Klassischen Moderne zeitweilig in die Neue Galerie im Hamburger Bahnhof. Große Teile der Sammlung der Nationalgalerie waren nach Stiftungsangaben im Ausland und anderen Städten Deutschlands zu sehen.