Fälschungsverdacht

US-Staatsanwalt ermittelt gegen Maler Christian Rosa

Die US-Bundesanwaltschaft ermittelt gegen den Maler Christian Rosa: Der Österreicher soll Werke von Raymond Pettibon gefälscht und verkauft haben. Dem Künstler, der sich auf der Flucht befinden soll, drohen 20 Jahre Haft

In einer am Mittwoch veröffentlichten Anklageschrift wird Rosa des Betrugs beim Verkauf von vier Werken angeklagt, die angeblich von Pettibon stammten und mit Echtheitszertifikaten versehen waren, auf denen Rosa die Unterschrift von Pettibon gefälscht haben soll. Rosa soll durch seine Fälschungen "Käufer um Hunderttausende von Dollar betrogen haben", schreibt Damian Williams, US-Staatsanwalt in Manhattan.

Der heute 43-Jährige hat an der Wiener Akademie der bildenden Künste Malerei bei Daniel Richter studiert und wird von der Zwirner-Galerie vertreten. Er gehört zu den prominentesten Künstlern Österreichs. Er lebte in Kalifornien, floh aber offenbar im Februar aus den Vereinigten Staaten und ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft weiterhin auf freiem Fuß. Ihm drohen bis zu 20 Jahre Gefängnis, wenn er gemäß der schwersten Anklage verurteilt wird.

Christian Rosas Malerei war im Zuge des Hypes um den sogenannten "Zombie Formalismus" in den 2010er-Jahren kommerziell sehr erfolgreich. Zwischenzeitlich soll es mindestens 100 Interessenten auf der Warteliste für seine Bilder gegeben haben, zu seinen Käufern zählten Thomas Olbricht und Patrizia Sandretto Re Rebaudengo. "Die Zeit" sprach von einer "erstaunlichen Karriere" und nannte den in Brasilien geborenen Rosa einen "Bad Boy der Malerei". Rosa zeigte Ausstellungen unter anderem bei den Galerien CFA, White Cube und Meyer Kainer.