"Marode Bausubstanzen"

Verzögerung beim Jüdischen Museum Frankfurt

Computer-Darstellung, Jüdisches Museum Frankfurt nach der geplanten Sanierung und Erweiterung, Frankfurt am Main
Foto: dpa

Computer-Darstellung, Jüdisches Museum Frankfurt nach der geplanten Sanierung und Erweiterung, Frankfurt am Main

 

Die Eröffnung des Jüdisches Museums in Frankfurt verzögert sich weiter

Die zuletzt für Frühjahr 2020 angesetzte Eröffnung sei nun erst "im Laufe der zweiten Jahreshälfte 2020" vorgesehen, teilte das Kulturdezernat mit. Das Jüdische Museum Frankfurt wurde vor rund 30 Jahren eröffnet und ist das älteste Deutschlands.

Grund sei, dass das historische Rothschild-Palais in schlechterem Zustand sei als bisher bekannt. Bei den Restaurierungsmaßnahmen sei man "trotz genauer baulicher Untersuchungen im Vorfeld unerwartet auf marode Bausubstanzen gestoßen". Dachgauben seien undicht, verdeckte Balken vom Pilz befallen. "Ein weiterer Grund für die Verzögerungen sind die übervollen Auftragsbücher der für diesen Bau erforderlichen Fach- und Spezialfirmen", teilte das Dezernat mit.

2015 hatte die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, dass das Jüdische Museum saniert und erweitert werden soll. Die Gesamtkosten für Neubau und Sanierung sowie das angegliederte Museum Judengasse wurden auf 50 Millionen Euro gedeckelt. Im Mai 2019 hieß es, das Projekt werde um drei Millionen Euro teurer. Nun kämen "moderate Mehrkosten" dazu, wie eine Sprecherin sagte.

Das neue Jüdische Museum wird aus zwei Gebäuden bestehen: Das Rothschild-Palais wird renoviert und mit einer neuen Dauerausstellung bestückt. Daneben entsteht nach Plänen von Staab Architekten ein moderner Neubau für Wechselausstellungen. Beide Gebäude sollen gemeinsam eröffnet werden. Den Verzögerungen zum Trotz habe der Einbau der Dauerausstellung bereits begonnen.