Rambo als Maler

Von der Leinwand auf die Leinwand

Wenn Arnie Politik kann, kann Sly ja wohl auch Kunst. Und überhaupt: Das neue Ding in Hollywood heißt Malerei

Bestimmt hat sich Sylvester Stallone im Laufe seiner Karriere ab und an gewünscht, er könnte auch mal in einem hochsensiblen biopic einen sogenannten  Kulturmenschen verkörpern, nicht immer nur Rocky, Rambo, Rambazamba. Schließlich malt er schon seit den 70er-Jahren – nur wusste es kaum jemand. Natürlich, man hätte es ahnen können, als der Kunst sammelnde Schauspieler einmal erzählte, er habe an sein 1,7 Millionen Dollar teures Anselm-Kiefer-Bild herabfallendes Stroh kurzerhand wieder angeklebt. Wer sich so wenig vor der Autorität großer Künstler fürchtet, muss sich selbst für einen halten.

Jetzt sieht der 64-Jährige die Zeit gekommen, die Welt teilhaben zu lassen: Nachdem die Galerie Gmurzynska 2009 auf der Art Basel/Miami Beach schon einige Werke präsentierte, zeigt sie nun ab diesem Wochenende in St. Moritz 30 Arbeiten des Filmstars. Sie erinnern in ihrer Expressivität an Transavanguardia  – nur passend zu dem „Italian Stallion“.

Im Moment sieht es so aus, als würde ganz Hollywood in den Drehpausen Leinwände vollpinseln. So hat Matt Damon kürzlich in einem Interview verraten, dass der Regisseur Steven Soderbergh sich demnächst ganz der Malerei widmen wird. Die Schauspielerin Lucy Liu malt schon lange, so eine Art Japonismus. Und Robert De Niro hat gerade zu Ehren seines Vaters Robert De Niro senior, eines Malers des abstrakten Expressionismus, einen Preis für junge Künstler gestiftet. Wetten, der Junior hat sich auch längst selbst versucht?

Die Ausstellung von Sylvester Stallone eröffnet am 18. 2. 2011 in der Galerie Gmurzynska in St. Moritz