Ausstellungshighlights am ZKM Karlsruhe

Von Pionieren zu Visionären

"But Psyche wandered about", 1980
Foto: Staatliche Kunsthalle Karlsruhe

Ulrike Rosenbach "But Psyche wandered about", 1980

Viele Ausstellungen der kommenden Monate am Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien wurden noch von dem kürzlich verstorbenen Direktor Peter Weibel geplant. Das sind die Highlights


ULRIKE ROSENBACH

"Heute ist morgen"

Anfang der 1970er-Jahre ist Ulrike Rosenbach eine der ersten Künstlerinnen in Deutschland, die sich dem damals neuen Medium Video zuwenden:  In ihren Performances produziert eine an ihrem Körper befestigte Videokamera Aufnahmen. Fragen der weiblichen Identität, geschlechtsspezifischen Rollenzuschreibungen sowie der ganzheitlichen Beziehung von Mensch und Natur sind bis heute zentrale Themen Rosenbachs. Das ZKM würdigt die Medienkunstpionierin zu ihrem 80. Geburtstag mit einer umfassenden Werkschau.

24.6. bis 7.1.2024

 

HEINZ MACK

"Mack im ZKM"

"Krone für das Farbspektrum", 1969–1970
Staatliche Kunsthalle Karlsruhe

Heinz Mack mit seiner "Krone für das Farbspektrum", 1969–1970

Mitten hinein in den Mief der Adenauer-Zeit und eine noch immer auf Malerei fixierte Kunstwelt ließ Heinz Mack seine Kunstrakete starten: ZERO, so nannte sich die Gruppe, die Mack 1957 zusammen mit Otto Piene und Günther Uecker gründete. Statt Öl auf Leinwand machte Mack Licht und Bewegung zu seinem Lebensthema, was die Ausstellung in den Lichthöfen des ZKM mit kinetischen Installationen, Lichtstelen und reflektierenden Rotoren aus allen Schaffensperioden unterstreicht. Mensch, Natur und Technik in eine neue Harmonie bringen – Macks Ansatz hat nichts von seiner Aktualität verloren.

16.9. bis 7.4.2024

 

KUNSTHALLE@ZKM

Die Sammlung neu präsentiert

Albrecht Dürer "Christus als Schmerzensmann", 1492/93.
Foto: © Maurice de Vlaminck / VG Bild- Kunst, Bonn 2023

Albrecht Dürer "Christus als Schmerzensmann", 1492/93.

Das Hauptgebäude der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe wird renoviert – und so findet die Sammlung in den Lichthöfen 1 und 2 des ZKM Asyl. Auf rund 2000 Quadratmetern präsentiert die Kunsthalle Bilder und Plastiken vom Spätmittelalter bis in die Gegenwart. Eine Videoprojektion von Anna Henckel-Donnersmarck über den historischen Museumsbau, der gerade nicht erfahrbar ist, bildet den Auftakt, dazu gibt es eine Audiotour von Karin Sander, die sich der Sammlung ausschließlich akustisch nähert. Dazwischen entfaltet sich die Vielfalt der realen Meisterwerke der Kunsthalle, frisch gesehen im neuen Kontext.

ab 29.4.


RENAISSANCE 3.0

Constanza Piña Pardo "Khipu: Electrotextile prehispanic computer", 2018
Foto: Perte de Signal, Camille Montuelle, © Constanza Piña Pardo

Constanza Piña Pardo "Khipu: Electrotextile prehispanic computer", 2018

Kunst und Technik blicken auf eine lange gemeinsame Geschichte zurück. Vor gut 1000 Jahren brachte die arabische Renaissance bereits erstaunliche Apparate und roboterartige Figuren hervor, die italienische Renaissance stieß ab dem 15. Jahrhundert durch Physik, Astronomie und den Bau komplexer mechanischer Maschinen einen immensen zivilisatorischen Fortschritt an. Mit "Renaissance 3.0" rückt das ZKM künstlerisch-wissenschaftliche Kollaborationen des Digitalzeitalters in den Fokus – von der Biochemie über Genetic Engineering und Informationsdesign zu den Neurowissenschaften.

25.3. bis 7.1.2024

 


OLE SCHEEREN

Spaces of Life

Ole Scheeren "DUO", 2018, Hochhauskomplex in Singapur
Foto: Iwan Baan, © Buro-OS

Ole Scheeren "DUO", 2018, Hochhauskomplex in Singapur

Die ZKM-Ausstellung ist für den Architekten ein Heimspiel – Ole Scheeren wurde 1971 in Karlsruhe geboren – und führt zugleich weit hinaus: Scheeren ist ein internationaler Stararchitekt, seine bekanntesten Gebäude entstanden im asiatischen Raum. Typisch für Scheerens Stil sind spektakuläre, die Statik atemberaubend ausreizende Entwürfe, wie der CCTV Tower in Peking oder die Wohnanlage "The Interlace" in Singapur. In der Werkschau kann man nicht nur Modelle bewundern, sondern dank Augmented Reality auch in viele seiner außergewöhnlichen Gebäude hineinschauen, als sei man vor Ort.

bis 4.6.