Neuseeland

Moment wird Monument

Wandbild der Künstlerin Loretta Lizzio in Melbourne. Die Szene
James Ross/AAP/dpa

Detail aus dem Wandbild der neuseeländischen Künstlerin Loretta Lizzio in Melbourne. Es zeigt die neuseeländische Präsidentin Jacinda Ardern, die nach dem Moschee-Massaker in Christchurch eine Frau umarmt

Ein Wandbild in Melbourne zeigt die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern, wie sie nach dem Massaker von Christchurch eine Frau umarmt. Nicht allen gefällt das Kunstwerk  

Für die Künstlerin Loretta Lizzio ist die Szene ein Symbol für Einheit und Mitgefühl. Nach dem Massaker in Christchurch am 15. März, bei dem ein australischer Rechtsextremist in zwei Moscheen insgesamt 51 Menschen tötete, ging ein Bild der neuseeländischen Premierministerin Jacinda Ardern um die Welt, wie sie mit Kopftuch bekleidet eine Frau umarmt. Sogar das höchste Gebäude der Welt, der Burj Khalifa in Dubai, wurde mit der Projektion des Bildes geschmückt.

Die Geste des Trostes hat Loretta Lizzio nun 23 Meter groß an die Mauer eines Sílos im Norden Melbournes gemalt. Das Gebäude liegt in einem Viertel, in dem viele Muslime leben und soll dort ein Zeichen der Solidarität setzen. Für das mural wurden über 11.000 australische Dollar an Spenden gesammelt. 

Doch nicht allen Australiern gefällt das Bild. Eine Petition gegen das Kunstwerk wurde von 15.000 Menschen unterzeichnet. Das Geld solle lieber den Opfern direkt zu Gute kommen, heißt es darin. Außerdem habe das Motiv nichts mit Melbourne oder Australien zu tun. 

Nun prangt das Bild mit Erlaubnis der Stadt trotzdem an der Wand. Am 30. Mai soll es ganz fertig sein. Unter den Figuren von Jacinda Ardern und der muslimischen Frau soll das Wort "Salam" – also Frieden – stehen.