Kassel

Weitere Gespräche im Streit um Documenta-Obelisk

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Der Obelisk des US-Künstlers Olu Oguibe auf dem Kasseler Königsplatz

Um den Documenta-Obelisken des Künstlers Olu Oguibe in Kassel wird weiter gerungen

Das Stadtparlament entschied am Montagabend nicht abschließend über Abbau oder Ankauf. Die Stadtverordnetenversammlung stimmte zwar "dem Ankauf des Obelisken als Documenta-Außenkunstwerk für den Betrag in Höhe der Spendensumme in Höhe von 126 153,27 Euro zu", wie Stadtsprecherin Petra Bohnenkamp sagte. Bedingung ist aber, dass eine Einigung über den Standort erzielt werden muss.

Ursprünglich hatte Oguibe darauf bestanden, das Kunstwerk auf dem Königsplatz zu belassen, wo es für die Documenta 14 im Jahr 2017 aufgebaut worden war. Später machte er den Vorschlag, den Obelisken vor das geplante Documenta Institut auf dem Holländischen Platz zu setzen und bis zu dessen Fertigstellung eine Duldung auf dem Königsplatz zu erreichen.

Dafür gab es aber keine Mehrheit der Stadtverordneten, die stattdessen eine Frist setzten: Der Obelisk solle abgebaut werden, falls es bis zum 30. Juni keine Einigung gibt. Beide Seiten wollen nun weiter miteinander sprechen.

Für Oguibes Galeristen Alexander Koch ist der Beschluss "im Grundsatz eine gute Nachricht", wie er der Deutschen Presse-Agentur sagte: "Wir freuen uns über die Entscheidung für den Ankauf." Was den Standort angehe - "da muss man jetzt drüber reden", sagte Koch. "Wir wollen schnell in Gespräche gehen."

Das Kunstwerk beschäftigt sich mit dem Thema Flucht. Auf den vier Seiten des Obelisken steht auf Arabisch, Deutsch, Englisch und Türkisch "Ich war ein Fremdling und ihr habt mich beherbergt", ein Bibel-Zitat.