Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Affordable Art Fair in Hamburg
Gerhard Richter ist in Hamburg dabei, Jonathan Meese, Daniel Richter und Günther Uecker: große Namen, kleiner Preis. Denn darauf kann man sich verlassen: Auf der Affordable Art Fair wird keine Kunst zu Millionensummen angeboten, nicht einmal Werke, die mehr als 5000 Euro kosten. Während sich der Kunst-Enthusiast mit kleinerem oder mittlerem Einkommen auf den meisten Kunstmessen als Zaungast durch die Kojen schiebt, kann er bei der Affordable Art Fair volle Tüten mit nach Hause nehmen, in denen nicht nur schlechte Umsonstmagazine sind. Die Affordable Art Fair wurde 1999 vom Londoner Galeristen Will Ramsay gegründet. Man will Hemmschwellen senken und neue Käufer anziehen – ein Konzept, das sich durchgesetzt hat: Mittlerweile gibt es die Messe in zwölf Städten auf der ganzen Welt. Im vergangenen Jahr fand die erste Hamburger Ausgabe statt: die erfolgreichste Erstmesse seit Gründung der Affordable Art Fair. Bis zum Sonntag werden im zweiten Durchlauf 70 Galerien ausstellen, ein Drittel aus der Hansestadt, ein Drittel aus Restdeutschland und ein weiteres Drittel aus der ganzen Welt.
Affordable Art Fair Hamburg, bis 17 November

„LOVE AIDS RIOT SEX“ in Berlin

Bereits 1988 stellte die Neue Gesellschaft für Bildende Kunst (NGBK) das Thema Aids und seine sozialen Implikationen ins Zentrum einer Ausstellung. Viele der im Kontext der Krankheit eingeführten Interventions- und Protestformen lassen sich heute in Bewegungen wie Occupy wiederfinden. Die neue, zweiteilige Schau im Berliner Kunstverein widmet sich dem Feld Kunst, Aids und Aktivismus. Bis Anfang Januar 2014 werden Werke der Zeit zwischen 1987 und 1995 präsentiert. Nachfolgend sind dann Arbeiten aus den 90ern bis heute zu sehen, unter anderem von Andrea Bowers, Elmgreen & Dragset oder David Goldblatt.
Neue Gesellschaft für Bildende Kunst, Berlin, 16. November bis 19. März 2014, Eröffnung: Freitag ab 19 Uhr

Barbara Klemm in Berlin
Neugierig und mitfühlend ist Barbara Klemm geblieben. Sechs Schaffensjahrzente der bedeutenden Fotojournalistin sind im Berliner Martin-Gropius-Bau nachzuvollziehen – 300 Schwarzweiß-Aufnahmen aus den Jahren 1968 bis 2013 sind zu sehen. Die 1939 in Münster geborene Fotografin dokumentierte politische Großereignisse oder die Studentenunruhen Ende der 60er, und natürlich immer wieder Szenen aus dem geteilten und dem dann wiedervereinigten Deutschland. Zahllose Kulturgrößen lichtete Klemm ab, darunter Janis Joplin, Mick Jagger, Neo Rauch, Gerhard Richter, Richard Serra, Friedrich Dürrenmatt, Thomas Bernhard, Herta Müller, Joseph Beuys und Andy Warhol.
Martin-Gropius-Bau, Berlin, 16. November bis 9. März 2013

"Macht der Machtlosen" in Baden-Baden
Der paradoxe Ausstellungstitel entstammt einem gleichnamigen Essay von Vázlav Havel von 1978, der die „Macht der Machtlosen“ als eine Kraft beschrieb, die von unten nach oben auf Veränderung abzielt. Wie groß die politische Wirkmacht von Kunst ist, darüber wird gestritten. Die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden widmet sich dieser Frage auch im zweiten Teil des Projekts „Bildmächte“. Zum ersten Mal in Europa wird dort Teresa Margolles’ Installation „La Promesa“ zu sehen sein, die um Flucht und Vertreibung in der mexikanischen Ciudad Juárez kreist. Der Krieg in Syrien ist das Thema von Rabih Mroué. Seine Serie „The Fall of a Hair“ zeigt die Brisanz von Zivilisten im Netz veröffentlichter Handyaufnahmen von Kämpfen. Weitere Ausstellungsteilnehmer sind Maja Bajević, Christoph Faulhaber, IRWIN, Metahaven, Rabih Mroué, Prinzessinnengarten, Urban-Think Tank, Silke Wagner und Bettina Pousttchi.
Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, 16. November bis 9. Februar 2014, Eröffnung: Freitag ab 19 Uhr

"At Work" in Siegen
Das Atelier ist in der Kunstgeschichte ein ganz besonderer Mythos. Wie Künstler auf ihre Ideen kommen und über ihre Kunstproduktion nachdenken, ist das Thema einer Ausstellung im Museum für Gegenwartskunst in Siegen. Am Freitag wird die Schau «At Work. Atelier und Produktion als Thema der Kunst heute» vorgestellt. Da werden unbemalte Leinwände durch die Welt von Museum zu Museum geschickt und tragen immer mehr Spuren ihrer Wanderschaft. Oder eine Künstlerin stellt ihre Tätigkeiten im Atelier vom Schlafen über Essen bis zum Zeichnen grafisch in farbigen Blockstreifen dar. Beteiligt an der Schau, die Live-Performances, Videoarbeiten, Installationen und Bilder umfasst, sind 20 internationale Künstler. Dazu zählen die Rektorin der Düsseldorfer Kunstakademie Rita McBride, die Britin Tacita Dean, Katharina Grosse und Karin Sander. (dpa)
Museum für Gegenwartskunst, 17. November bis 9. März 2014

Textilkunst in Bielefeld
Die Entwicklung textilen Schaffens vom reinen Handwerk bis zur autonomen Kunst zeigt die Kunsthalle Bielefeld in der Ausstellung «To open Eyes. Kunst und Textil vom Bauhaus bis heute». Sie präsentiert Arbeiten, die einen Bogen von der Wiener Werkstätte und den Stoffentwürfen Sonia Delauneys über textile Werke von Rosemarie Trockel bis hin zu Stücken zeitgenössischer Künstler spannen. Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den Entwürfen, Tapisserien und Stoffmustern der Bauhauskünstlerinnen wie Gunta Stölzl und Anni Albers. (dpa)
Kunsthalle Bielefeld, 17. November bis 16. Februar 2014, Eröffnung: 17. November, 11 Uhr 30 Uhr


Bob Dylan in London
Der Musiker und Künstler Bob Dylan präsentiert erstmals Objekte aus Alteisen und Schrott. Dylan verwendet Zahnräder, Klingen, Sägen, Rasenmäher, Fleischwölfe und Rollschuhe. «Dylan kehrt mit diesen Werken zu seinen Wurzeln zurück,» sagte Paul Green von der Halcyon Gallery. Als Kind habe Dylan in seinem Heimatstaat Minnesota täglich die Eisen-und Stahlförderung sowie deren Abtransport erlebt. Mit seinen Werken aus Altmetall, das er sich über Jahre hinweg selbst zusammengesammelt hat, habe Dylan die «ungeliebten und ungenutzten Teile» mit neuem Leben erfüllt. (dpa)
Halcyon Gallery, 16. November bis 25. Januar 2014

Lichtkunst in Celle
Die Lichtkunst als junge und innovative Kunstform steht im ersten Teil der Ausstellung «Lichtkunst in Deutschland im 21. Jahrhundert» des Kunstmuseums Celle im Mittelpunkt. Gezeigt werden unter dem Titel «Scheinwerfer» Arbeiten von 30 Künstlern und Künstlergruppen die auf unterschiedlichste Weise mit dem Medium Licht arbeiten. Beteiligt seien international bekannte Pioniere wie Otto Piene und Heinz Mack, aber auch junge Künstler, deren Werke wir sehr beeindruckend fanden, wie Max Sudhues oder Nils Völker, skizzierte Museumssprecherin Julia Otto. Eine hierarchische Konstruktion sei nicht gewünscht. Vielmehr gehe es um eine Momentaufnahme. Zu sehen sind Werke, die nach 2000 entstanden sind. Für Lichtkunst-Impulse hätten in jüngster Zeit vor allem die Lasertechnik sowie die Entwicklungen im LED-Bereich gesorgt, sagte Otto. Das Kunstmuseum Celle setzt seit 1998 Akzente im Bereich Lichtkunst. Die von Museumsleiter Robert Simon zusammengetragene Sammlung internationaler Lichtkunst gehört nach eigenen Angaben zu den umfangreichsten Sammlungen dieser Art in einem öffentlichen Museum. (dpa)
Kunstmuseum Celle, 16. November bis 30. März

"Ästhetik des Digitalen" in Oldenburg
Zeitgenössische Werke von Künstlern aus fünf Kontinenten sind im Edith-Russ-Haus für Medienkunst zu sehen. Die Ausstellung «Generation i.2 - Ästhetik des Digitalen im 21. Jahrhundert» zeige den großen Einfluss etwa von digitalen Medien und sozialen Netzwerken auf die Kunst, teilte das Museum mit. Der Titel weise auf Aspekte der digital geprägten Kultur hin - etwa auf wichtige Begriffe mit «i» wie Interaktivität und das Schlagwort des «Web 2.0», das Tendenzen der Vernetzung umschreibe. Die Techniken, die zu sehen sind, reichen von der Malerei, der Fotografie über das Video bis hin zur interaktiven Installation. (dpa)
Edith-Russ-Haus, bis 16. Februar 2014


Weitere Termine für Deutschland, Österreich und die Schweiz finden Sie in unserem Vernissage-Kalender