Tipps & Termine

Wohin am Wochenende?

Bob & Roberta Smith in Basel
Hinter dem Pseudonym Bob & Roberta Smith verbirgt sich der Brite Patrick Brill. Die Grenze zwischen Kunst und Leben sind verwischt bei dem 1963 geborenen Künstler, der Happenings wie politische Kampagnen veranstaltet, die Band The Ken Ardley Playboys gegründet hat und nun eine Auswahl seiner handgemalten Slogans und auf hölzerne Fundstücke gezeichneten Tagebuchnotizen in der Galerie von Bartha in Basel präsentiert. Smiths Botschaften – hier passt der im Kunstbetrieb sonst verschmähte Begriff – sind von mitunter entwaffnender Einfachheit. Regelmäßig, in Bildern wie auf seiner Website, greift der Künstler den konservativen britischen Erziehungsminister Michael Gove für seine kunstfeindliche Politik an.
Von Bartha Garage, Basel, bis 15. März. Eröffnung: Freitag, 18-21 Uhr

Stefan Panhans in Berlin
Der MTV-Ästhetik erteilt Stefan Panhans eine Absage, wenn er seine Videos regelmäßig in einer einzigen Einstellung dreht. Seine Protagonisten sind zutiefst verunsicherte Einzelkämpfer im Kraftfeld normativer Erwartungen. Medial transportierte Vorstellungen von perfekt gestylten Über-Performern, allgegenwärtige Konsumanreize und der gesellschaftlich oktroyierte Zwang zur Selbstoptimierung zerren permanent an ihrem Selbstbewusstsein. In der Arbeit „40 Zimmermädchen“ (2007) sitzt eine junge Frau, Heldin eines zeitgemäßen Frauenbildes, am Lagerfeuer und macht sich über ihren ayurvedischen Ernährungstyp Gedanken. Im Haus am Waldsee sind Panhans-Arbeiten der vergangenen zehn Jahre zu sehen, teilweise eigens für die Soloausstellung produziert.
Haus am Waldsee, bis 16. März, Kindervernissage: Sonntag, 11 bis 13 Uhr

Benefiz-Auktion für Operndorf von Schlingensief in Berlin
Eine Gutenachtgeschichte von Tilda Swinton via Skype, ein Tag im Studio des Pop-Duos 2raumwohnung oder eine Statistenrolle beim Kieler Tatort - solche Erlebnisse werden bei einer Benefiz-Auktion für das Operndorf des verstorbenen Künstlers Christoph Schlingensief versteigert. Bei der Veranstaltung an diesem Samstag im Berliner KW Institute for Contemporary Art sind zudem Kunstwerke etwa von Jonathan Meese, Dirk Bell und Katharina Sieverding sowie ein bisher unbekanntes Schlingensief-Porträt von Herlinde Koelbl im Angebot. Das Geld soll Schlingensiefs Operndorf im afrikanischen Burkina Faso zugute kommen, das eine Schule und eine Krankenstation betreibt. Schlingensief war 2010 mit 49 Jahren an Krebs gestorben. (dpa)
KW Institute for Contemporary Art, Berlin, 20 Uhr

Hannah Höch in London
Mit einer großen Retrospektive wird die deutsche Collagekünstlerin Hannah Höch (1889-1978) in London geehrt. Die Whitechapel Gallery zeigt mehr als 100 Werke der führenden Vertreterin des Dadaismus. Sie stammen aus Museen in aller Welt und aus Privatsammlungen. Nach Angaben des Ausstellungshauses ist das "bahnbrechende" Werk von Höch von der traditonellen Kunstwelt bisher nicht ausreichend gewürdigt worden. Gezeigt werden Collagen, Fotomontagen, Aquarelle und Holzschnitte aus dem 60-jährigen Schaffen der Künstlerin. Mit der Ausstellung solle ein Schlaglicht auf die Vorreiterrolle von Höch in Kunst und Kultur geworfen werden. (dpa)
Whitechapel Gallery, bis 23. März

Gerhard Richter in Winterthur

In London, Berlin und Paris war 2012 die große Retrospektive von Gerhard Richter zu sehen. Abgeschlossen ist das Oeuvre des Künstlers, der am 9. Februar seinen 82. Geburtstag feiert, aber keineswegs. Das belegt eine Ausstellung im Kunstmuseum Winterthur. Auf drei neue Werkgruppen konzentriert sich die Schau. Den kleinen Lackbildern, begonnen 2008, lässt Richter nun größere Formate unter dem Reihentitel „Flow“ folgen. Daneben präsentiert der Künstler seine „Strip-Bilder“ voller feiner Farblinien, die nicht von Hand gemalt, sondern digital mittels Inkjet auf die Bildfläche gebracht sind. Außerdem sind Glasskulpturen zu sehen, Arbeiten zum Themenkreis Transparenz und Spiegelung, Realität und Schein.
Kunstmuseum Winterthur, bis 21. April. Eröffnung: Freitag, 18.30 Uhr

Andy Warhol in Oberhausen
Marilyn, Mao und Campbell's Dosensuppe: Die Ludwig-Galerie Oberhausen zeigt rund hundert Werke des Pop Art-Künstlers Andy Warhol (1928-1987). Die Grafiken - etwa das Porträt von Marilyn Monroe oder des ehemaligen chinesischen Staatsoberhauptes Mao Tsetung - gehören mittlerweile zum festen Bestandteil der modernen Kunstgeschichte. Aber auch weniger berühmte Arbeiten wie etwa erste Grafiken Warhols oder Cover- und Buchgestaltungen sind zu sehen. Das Spiel zwischen den bekannten und unbekannten Seiten des Künstlers stelle den besonderen Reiz der Ausstellung dar, sagte die Direktorin der Ludwig-Galerie, Christine Vogt, am Freitag. (dpa) Ludwig-Galerie Oberhausen, 19. Januar bis 18. Mai, Vernissage: Samstag, 19 Uhr

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