Tipps & Termine

Wohin am Wochenende?

„Lens-based sculpture” in Berlin
Skulpturen, das waren bis ins 19. Jahrhundert hinein Statuen. Dann sorgte unter anderem die Fotografie dafür, den statischen Charakter der Skulptur aufzulösen. Die Ausstellung „Lens-based sculpture“ widmet sich in der Berliner Akademie der Künste nun diesem Phänomen. Gezeigt wird erstmals die Rekonstruktion von Marcel Duchamps „Porte Gradiva“ (1937) in ihrer ursprünglichen Form als durchschreitbarer Türdurchgang. Im Kern der Schau steht aber der erweiterte Skulpturbegriff seit den 1960er-Jahren, mit Arbeiten von John Chamberlain, Valie Export, Rebecca Horn, Ron Mueck, Bruce Nauman oder Ana Mendieta.
Akademie der Künste, Hanseatenweg, bis 21. April, Eröffnung: 23. Januar, 19 Uhr

Pascale Marthine Tayou in Bregenz
Mit einfachen Mitteln zaubert der 1967 in Kamerun geborene Pascale Marthine Tayou äußerst effektvolle Installationen: Bei der Venedig-Biennale 2005 gestaltete er eine Riesenwand aus bunten Plastiktüten, vier Jahre später stellte er ein ganzes Dorf voller Installationen ins Arsenale. Auch in seiner Soloschau im Kunsthaus Bregenz will der Künstler die Klischees, die der westliche Kunstbetrieb an seiner Herkunft festmacht, unterwandern Die alle Medien umspannenden Arbeiten nehmen nicht nur die drei Obergeschosse des Kunsthauses, sondern überwuchern auch die Treppenhäuser. Im Außenposten der Schau, dem Bregenzer Vorarlberg Museum, stapelt Tayou Kochtöpfe zu einer 20 Meter hohen „Endlosen Säule“ à la Brancusi. Couscous bis zum Himmel, auch so kann Utopie aussehen.
Kunsthaus Bregenz, Bregenz, 25. Januar bis 27. April; Eröffnung am Freitag um 19 Uhr

„The Crime Was Almost Perfect“ in Rotterdam
Der Traum vom perfekten Verbrechen wird nicht nur von Filmschurken geträumt. Thomas De Quincey war mit seinem berüchtigten Essay „On Murder Considered As One Of The Fine Arts“ (1827) der erste Theoretiker, der die Verbindung zwischen Kunst und dem exquisiten Mord zog – und inspirierte den spektakulären Leopold-und-Loeb-Fall von 1924. Eine Gruppenschau im Rotterdamer Witte de With zeigt nun Werke von über 40 Künstlern, in denen Ästhetik und kriminelle Energie auf verschiedene Weisen zusammenkommen. So präsentiert Monica Bonvicini eine „Maschine der Folter und des Begehrens“, in einer Installation widmet sich Lili Reynaud-Dewar dem Leben Jean Genets als Schriftsteller, Aktivist und Dieb, während Dora Garcia das Publikum dazu einlädt ein Buch zu stehlen. Auch Kader Attia, Dan Attoe oder Fabian Marti führen Böses im Schilde.
Witte de With, Rotterdam, 25. Januar bis 27. April; Eröffnung: Freitag 17-20 Uhr

"100 Jahre Erster Weltkrieg" in Stuttgart
Der Erste Weltkrieg war in vielerlei Hinsicht eine Zäsur - auch in der Kunst. Das macht die Ausstellung «100 Jahre Erster Weltkrieg» im Kunstmuseum Stuttgart deutlich. Zu sehen sind rund 75 Arbeiten von Otto Dix und weiteren Künstlern. Von Dix  (1891-1969) werden etwa 50 Radierungen gezeigt, die seine Erfahrungen als Soldat widerspiegeln. (dpa)
Kunstmuseum Stuttgart, 25. Januar bis 27. April

Markus Lüpertz in Wedel
Das Ernst Barlach Museum in Wedel zeigt die erste Retrospektive zu Markus Lüpertz in Norddeutschland seit mehr als 30 Jahren. Gezeigt werden rund 70 Gemälde, Skulpturen und Texte, die den Weg des Künstlers von 1964 bis heute veranschaulichen, teilte das Museum mit. Markus Lüpertz gilt als provokanter und bedeutender deutscher Künstler der Gegenwart. Der 72-Jährige, dessen kraftvolle gegenständliche Malerei häufig als «neo-expressiv» bezeichnet wird, inszeniert sich gern als Dandy. (dpa)
Ernst Barlach Museum, 26. Januar bis 27. April

Van Gogh in London
Vincent Van Goghs Sonnenblumengemälde sind weltberühmt - aber wie unterscheiden sie sich voneinander? Erstmals seit 65 Jahren stellt die Londoner National Gallery zwei Bilder aus der Serie zum Vergleich gegenüber. Eins stammt aus dem Besitz der National Gallery, das andere ist eine Leihgabe des Van Gogh Museums in Amsterdam. Beide Institutionen zitieren jüngste Forschungsergebnisse, die nach Angaben der National Gallery vom Freitag zu einem «tieferen Verständnis» der Gemälde aus dem Jahr 1888 und ihrem «Verhältnis zueinander» führen sollen. (dpa)
National Gallery, 25. Januar bis 27. April


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