Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Laure Prouvost in New York
Die jüngst mit dem Turner Prize geehrte, 1978 im französischen Croix-Lille geborene Laure Prouvost bestreitet im New Yorker New Museum ihre erste institutionelle Soloausstellung in den USA. In ihren Filmen und Installationen hebelt die Künstlerin gewöhnliche Verbindungen zwischen Sprache, Bild und Wahrnehmung aus. In Werken wie „The Artist“ (2010), „Swallow“ (2013) oder „Farfromwords“ (2013) dehnt die Künstlerin ihre desorientierenden Erzählungen auf den Betrachter umzingelnde Environments aus, in denen Skulpturen und Malereien die Filme ergänzen. Für das New Museum schafft Prouvost eine neue Mehrkanalinstallation mit dem Titel „For Forgetting“ (2014).
„For Forgetting“, New Museum, New York, bis 13. April

Richard Hamilton in London
Knapp zweieinhalb Jahre nach seinem Tod wird der britische Pop-Art-Künstler Richard Hamilton in der Tate Modern mit einer großen Retrospektive geehrt. Die Kunsthalle gibt einen Rückblick auf die sechs Jahrzehnte des künstlerischen Schaffens von Hamilton, der als Vater der Pop-Art gilt. Gezeigt werden frühe Designs aus den 50er-Jahren bis hin zu den letzten Gemälden des Künstlers, der im September 2011 starb. Highlights sind die Installation «Fun House» und Gemälde von Rock-und Filmstars - von Mick Jagger bis Marilyn Monroe (hier ein ausführlicher Bericht). (dpa)
Tate Modern, London, bis 26. Mai

Georg Baselitz in London
Der deutsche Maler und Bildhauer Georg Baselitz (76) zeigt in London neue Werke. Die Ausstellung «Farewell Bill» in der Gagosian Gallery ist eine Hommage an den amerikanischen Künstler Willem de Kooning (1904-1997), dessen Werk Baselitz seit Jahrzehnten wesentlich beeinflusst hat. Unter den seit Donnerstag präsentierten Ölgemälden sind nach Angaben der Kunstgalerie eine Reihe neuer Selbstporträts in grellen Farben. Die Skulptur «Volk Ding Zero» (2009) rundet dieSchau ab (hier ein ausführlicher Bericht). (dpa)
"Farewill Bill", Gagosian Gallery, London, bis 29. März


Lisl Ponger in Wien
Konstruktionen von Identität und Stereotypen des „Anderen“ stehen im Fokus der Arbeiten von Lisl Ponger. In der Secession realisiert die Wiener Künstlerin und Filmemacherin ihr seit langem geplantes museum für fremde und vertraute Kulturen. In diesem fiktiven „MulKul“, das sich an reale ethnologische Museen anlehnt, präsentiert Ponger (1947 in Nürnberg geboren) zwei Ausstellungen. „The Vanishing Middle Class“ dokumentiert im Sinn einer „Rettungsethnologie“ eine vom Verschwinden bedrohte Bevölkerungsgruppe. Die Sonderausstellung „Lisl Ponger. Wild Places“ umfasst fotografische Arbeiten der Künstlerin aus den Jahren 2000 bis 2010.
„The Vanishing Middle Class”, secession, Wien, bis 30. März

Kunst aus Wien und Berlin in Wien
Nach dem Publikumserfolg in Deutschland ist die Ausstellung «Wien - Berlin. Kunst zweier Metropolen» nun in Österreich zu sehen. Im Wiener Belvedere werden rund 180 Werke von Max Beckmann, Otto Dix, George Grosz, Oskar Kokoschka, Egon Schiele und Gustav Klimt präsentiert. Das Epochenpanorama reicht von 1900 bis in die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Ausgangspunkte der Schau sind Beziehungen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Secessionen um die Jahrhundertwende. «Die Dialoge und das Beziehungsgeflecht dieser beiden Städte, die auch mit scharfem Blick verfolgt haben, was in der jeweils anderen geschieht, wollten wir endlich erhellen», sagte Belvedere-Direktorin Agnes Husslein-Arco am Donnerstag. Wien und Berlin seien von einem unterschiedlichen kulturellen Selbstverständnis geprägt gewesen. Von den etwa 90 ausgestellten Künstlern haben einige auch in beiden Städten gelebt und gewirkt - so wie der Wiener Oskar Kokoschka in Berlin, der Berliner Christian Schad in Wien. Die Schau war zuvor in der Berlinischen Galerie zu sehen, wo sie großen Zuspruch hatte. (dpa)
"Wien - Berlin. Kunst zweier Metropolen", Belvedere, Wien, bis 15. Juni

Mike Bouchet & Paul McCarthy in Frankfurt
Seit ihrer gemeinsamen Zeit in Los Angeles stehen die US-Künstler Paul McCarthy und Mike Bouchet – der heute in Frankfurt lebt –  im künstlerischen Dialog. Für den Frankfurter Portikus haben sie ein Projekt entwickelt, das Analogien zwischen der Architektur militärischer Einrichtungen und moderner Museumsbauten aufzeigt – und Verbindungslinien zwischen Macht- und Kulturpolitik. McCarthy und Bouchet unterziehen die Institution einer Reihe radikaler An- und Umbauten. Innen präsentieren sie eine skulpturale Installation militarisierter Kulturbauten, während der Außenraum in großem Maßstab mit militärischen Zitaten gespickt wird.
Portikus, Frankfurt am Main, 15. Ferbruar bis 20. April, Eröffnung am 14. Februar um 20 Uhr

Yoko-Ono-Hommage in Berlin
Oh, Yoko! Dieser Abend gehört Dir! "A Tribute to Yoko Ono: Acorn" ist eine Hommage an Dich mit Arbeiten, Performances und Musik von Monica Bonvicini, Lars Eidinger, Katharina Grosse, Gudrun Gut, Inga Humpe, Eva Meyer-Keller, Peaches und Karin Sander. Und diese wunderbaren Räume! Das wird super!
Between You and Me, Wallstraße 85, 14. Februar, 20 Uhr, Eintritt frei

Junge Fotografen zur Berlinale in Berlin
Roter Teppich, große Stars oder ein Blick hinter die Kulissen - dreizehn junge Fotografen haben die Möglichkeit, sich bei der Berlinale als Profis zu testen. In einem gemeinsamen Projekt von C/O-Galerie und Festival sind sie mit Sonderakkreditierungen unterwegs, um einen ganz persönlichen Blick auf die Festspiele zu werfen. Die Arbeiten werden unter dem Motto «Close up» in einer Open-Air-Schau vor dem Berliner Amerika Haus gezeigt, die beste Serie wird prämiert. (dpa)
"Close Up", C/O Berlin, 16. Februar bis 27. April

Charityauktion in Hamburg
Bei der Charity-Auktion «Bridging The Gap» in Hamburg sollen Kunstwerke im Wert von 400.000 Euro an diesem Samstag unter den Hammer kommen. Der Verein zur Förderung des Israel Museums präsentierte am Montag die Werke, darunter Arbeiten von Andy Warhol, F.C. Gundlach und Jonathan Meese. Das Mindestgebot für Karin Sanders «Die Kartoffel» - eine echte Kartoffel auf einem Edelstahlnagel - etwa liegt bei 1000 Euro, der Schätzwert bei 4000 Euro. Für insgesamt 85 Exponate werden Bieter gesucht.
Im Rahmen des Projektes «Bridging The Gap» des Israel Museums in Jerusalem gestalten palästinensische und israelische Jugendliche gemeinsam Kunstwerke. Die Versteigerung im Bucerius Kunstforum in Hamburg werde eine der größten Wohltätigkeits-Auktionen des Jahres, hatte die Vorsitzende des Vereins, Sonja Lahnstein, bereits vor einiger Zeit erklärt. (dpa)
"Bridging the Gap", am 15. Februar um 17.30 Uhr im Bucerius Kunst Forum, Hamburg

Hans Josephsohn in Hamburg
Das Ernst Barlach Haus zeigt unter dem Titel «Die Sache muss leben» erstmals in Hamburg Plastiken von Hans Josephsohn (1920-2012). Unbeirrt von wechselnden Tendenzen habe der Schweizer Bildhauer «ein Oeuvre von archaischer Wucht und bewegender Zartheit geschaffen», teilte das Museum am Freitag in Hamburg mit. In der Beschränkung auf wenige Werkgruppen - Liegende, Stehende, Halbfiguren, Reliefs - habe er eine enorme Freiheit erreicht. Zu sehen sind 15 plastische Werke und 20 Arbeiten auf Papier aus den Jahren 1947 bis 2003, unter anderem aus dem Kesselhaus Josephsohn in St. Gallen. Sie demonstrierten, mit welcher Konsequenz der Künstler an seinem zeitlos-aktuellen Menschenbild gearbeitet habe.
Ernst Barlach Haus, 16. Februar bis zum 15. Juni

Akademierundgang in Düsseldorf
Sie präsentieren ihre eigenen Werke, auch wenn der Einfluss ihrer Lehrer oft erkennbar ist: Die Studenten der renommierten Düsseldorfer Kunstakademie stellen zum Semesterabschluss von Mittwoch an ihre Prüfungs- und Semesterarbeiten aus. Bis Sonntag läuft der traditionelle Akademierundgang, zu dem nach Angaben der Akademie mindestens 45.000 Besucher erwartet werden. Unter ihnen sind immer auch Sammler und Galeristen auf der Suche nach neuen Talenten. Die Klassen von berühmten Künstlern wie Tony Cragg, Rosemarie Trockel, Katharina Fritsch oder Andreas Gursky zeigen ihre Werke. (dpa)
Kunstakademie Düsseldorf, bis 16. Februar

Gerhard Richter in Düsseldorf
Die Originale von Gerhard Richter werden auf dem internationalen Kunstmarkt für viele Millionen Euro gehandelt. Der teuerste deutsche Künstler fertigt aber auch Kunstwerke in Auflagen an. In einer dreiwöchigen Kurzausstellung «Gerhard Richter - Kunst im Plural» präsentiert die Kunstsammlung NRW große Wandteppiche, Druckgrafiken, Foto- und Gemäldeeditionen sowie Künstlerbücher und Plakate Richters (82). Die gezeigten Objekte stammen aus der Sammlung von Thomas Olbricht, der die wohl weltweit umfangreichste Sammlung von Richters Auflagewerken besitzt. (dpa)
"Gerhard Richter. Die Kunst im Plural", K20, Düsseldorf, 15. Februar bis 9. März, Eröffnung am 14. Februar um 18 Uhr

Mobile Soundsysteme in Herford
Das Herforder Museum Marta präsentiert eine große Ausstellung mit mobilen Soundsystemen. Unter dem Titel «Booster - Kunst - Sound - Maschine» zeigen 47 zeitgenössische Künstler aus neun Ländern 150 sehr unterschiedliche Exponate: Vom überdimensionalen Ghettoblaster auf einem Pferderücken über ein mit Strasssteinchen, Airbrush-Gemälden und Lautsprecher-Armada versehenen Cadillac bis zum «Sound-Panzer». Werke von Jean Tinguely, Marcel Duchamp und John Cage zeigen Traditionen der künstlerischen Auseinandersetzung mit Geräuschen, Klängen und Tönen in der jüngeren Kunstgeschichte auf. (dpa)
"BOOSTER. Kunst Sound Maschine", Marta Herford, 15. Februar bis 1. Juni, Eröffnung am 14. Februar um 19.30 Uhr

Joseph Beuys auf Schloss Moyland
Die 22 Aufnahmen, die der Fotograf Manfred Tischer 1964 von der live im ZDF übertragenen Aktion des weltbekannten Künstlers gemacht hatte, sind in der Ausstellung «Das Schweigen der Junggesellen» zu sehen. Die Fotoserie über die Herstellung einer für Beuys typischen Fettecke war Objekt eines jahrelangen Urheberrechtsstreits zwischen dem Museum und der Witwe von Joseph Beuys (1921-1986). Im Mai 2013 hatte der Bundesgerichtshof in Karlsruhe in letzter Instanz geurteilt, dass Moyland die Fotos zeigen darf. Im Mai 2009 hatte Moyland die Aufnahmen aus einer laufenden Ausstellung abhängen müssen (hier ein ausführlicher Bericht). (dpa)
"Caroline Bachmann / Stefan Banz. Das Schweigen der Junggesellen", Museum Schloss Moyland, Bedburg-Hau, 16. Februar bis 27. April

Impressionisten in Paris
Manet, Sisley, Cassatt oder Renoir - berühmte Namen, deren Werke weltweit ausgestellt sind. Von den 100 Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen, die in Paris im Musée Marmottan Monet gezeigt werden, sind jedoch viele der Öffentlichkeit nicht bekannt, denn sie sind Leihgaben von Sammlern aus aller Welt. Unter dem Titel «Les impressionistes en privé» (etwa: Die Impressionisten ganz privat) hat das Museum impressionistische Werke vereint, die ausnahmslos aus Privatsammlungen stammen. Unter den ausgestellten Künstlern befinden sich Bazille, Boudin, Caillebotte, Cézanne, Corot, Jongkind und Monet. Mit der Ausstellung feiert das Museum, das selbst aus verschiedenen Privatsammlungen hervorgegangen ist, seinen 80. Geburtstag. Es beherbergt die größte Sammlung mit Werken des Malers Claude Monet. (dpa)
"Les impressionistes en privé", Musée Marmottan Monet, Paris, bis 6. Juli

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