Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

JR in Baden-Baden
Wer ist der Mensch, der hinter dem Kürzel JR steckt? Bekannt ist nur seine französische Herkunft und das Geburtsjahr 1983. Die Projekte des Künstlers haben allerdings Furore gemacht. Eine Ausstellung im Baden-Badener Museum Frieder Burda widmet sich dem Fotografen, der seine Bilder in Form von monumentalen Plakaten an an Häuserwänden, Treppen und Mauern plakatiert (Ein Interview mit JR lesen Sie hier). Zu sehen ist auch sein "Portrait of a Generation", für das JR 2006 Jugendliche in den Banlieues von Paris fotografierte und diese Bilder nachts im feinen Marais-Viertel plakatierte. Für "Women are Heroes" (2008-10) wagte sich JR in ein Elendsviertel in Rio de Janeiro, um die Hütten mit Fotos von Augen und Gesichtern der Slum-Bewohnerinnen zu bekleben. Während die Ausstellung läuft, werden JRs Collagen zur deutsch-franzöischen Freundschaft im Stadtraum von Baden-Baden zu sehen sein.
"JR", Museum Frieder Burda, Baden-Baden, bis 29. Juni, Eröffnung: Samstag, 1. März

Peter Welz in Berlin
Peter Welz liebt die Bewegung von einem Medium ins andere und übersetzt eine Kunstgattung in die nächste: von der Dichtung zum Tanz, vom Tanz zum Film, vom Film zur Skulptur, von der Skulptur zur Architektur. Für frühere Videoskulpturen bat er den Tänzer William Forsythe einen Samuel-Beckett-Satz und ein Francis-Bacon-Bild in Bewegungen zu übertragen. Seine Arbeiten sind Porträts anderer Künstler. In seiner ersten Ausstellung in der Galerie Crone porträtiert er nun den Dichter Curzio Malaparte: Er hat dessen imposante Villa auf der Insel Capri besucht und architektonische Fragmente des Hauses in Videoskulpturen, Zeichnungen und Fotografien festgehalten.
Galerie Crone, bis 17. April

Pablo Picasso in Münster
Mit der Sonderschau "Picasso sieht fern!" beleuchtet das Kunstmuseum Pablo Picasso in Münster den Einfluss von TV-Sendungen auf die Spätwerke des spanischen Meisters. Im Mittelpunkt steht die Grafik-Serie "Suite 347" des Ausnahmekünstlers. Museumsleiter Markus Müller sagte bei der Vorstellung am Freitag, die Ausstellung stelle die Picasso-Forschung auf den Kopf. "Wie wir jetzt vermuten, hat Picasso viele seiner Motive aus dem Fernsehen." Dabei soll Picasso (1881-1973) besonders fasziniert Zirkus-Übertragungen und Mantel-und-Degen-Filme geschaut haben. (dpa)
"Picasso sieht fern", Kunstmuseum Pablo Picasso, Münster, bis 18. Mai, Eröffnung: Samstag, 1. März

"Mythos Chanel" in Hamburg
Unter dem Titel "Mythos Chanel" zeigt das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe mehr als 200 Exponate der französischen Mode-Ikone Coco Chanel (1883-1971) und des heutigen Chanel-Chefdesigners Karl Lagerfeld samt Kopien aus aller Welt: Kleider, Kostüme und Schmuckstücke neben alten Fotografien und Filmen zu sehen. Die Schau mit umfangreichem Beiprogramm wurde konzipiert von der Draiflessen Collection Mettingen (NRW) und war 2013 bereits dort und in Den Haag zu sehen. Wie Museumsdirektorin Sabine Schulze am Donnerstag bei einem Pressetermin erklärte, konnten mit Hilfe der Stiftung für die Hamburger Kunstsammlungen zusätzlich zwölf originale Chanel-Kostüme dauerhaft für ihr Haus erworben werden. (In der März-Ausgabe von Monopol lesen Sie eine Reportage aus dem Haus von Coco Chanel) (dpa)
"Mythos Chanel", Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg, bis 18. Mai

Arno Schmidt in Hamburg
Zum 100. Geburtstag von Arno Schmidt würdigt das Altonaer Museum den Schriftsteller als Landschaftsfotografen. Zeit seines Lebens ist er ein passionierter Fotograf gewesen. Zu den fotografischen Werken des Dichters ("Zettel's Traum") gehören Natur- und Landschaftsbilder, die während seiner Kurzreisen durch Norddeutschland entstanden sind, und Farbaufnahmen aus den 60er- und 70-Jahren aus der Heidelandschaft um Bargfeld bei Celle - sein Wohnort seit 1958. "Die Bilder des passionierten Fotografen lassen sich in zwei große Gruppen einteilen: in Dokumente, die über das Leben und Arbeiten des Schriftstellers berichten, und in Bilder, die in ihrer Gestaltung und Komposition weit mehr sind als dokumentarische Schnappschüsse", erklärten die Veranstalter. Neben erstmals gezeigten Fotografien aus dem Bargfelder Archiv sind in der Schau bereits veröffentlichte Werke sowie Manuskripte und die Kamera des Autors zu sehen. Der am 18. Januar 1914 in Hamburg geborene Schriftsteller starb am 3. Juni 1979 in Celle. (dpa)
"Arno Schmidt - Der Schriftsteller als Landschaftsfotograf", Altonaer Museum, Hamburg, bis 14. September

"The Great War In Portraits" in London
In der National Portrait Gallery in London ist am Donnerstag eine Ausstellung zum 100-jährigen Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs eröffnet worden. Porträtaufnahmen, Gemälde, Fotografien und Filme sollen zeigen, wie der Konflikt über nationale und gesellschaftliche Grenzen hinaus von den Beteiligten erlebt wurde. Deutsche und britische Propagandafilme werden erstmals nebeneinander gezeigt. Die internationale Perspektive soll auch durch das Zeigen so wichtiger Leihgaben wie Ludwig Kirchners "Selbstbildnis als Soldat" unterstrichen werden. (dpa)
"The Great War In Portraits", National Portrait Gallery, London, bis 15. Juni

Juan Uslé in Bonn
Unter dem Titel "Dunkles Licht" widmet das Bonner Kunstmuseum dem spanischen Maler Juan Uslé eine umfangreiche Ausstellung. Gezeigt werden rund 30 der bis jetzt knapp 50 Werke umfassenden Bildreihe "Soñé que revelabas" (Ich träume, dass Du erscheinst), mit der Uslé 1997 begonnen hat. Es ist die größte geschlossene Bildgruppe Uslés und nach Angaben des Museums zu einer Art Fundament des Gesamtwerkes des Künstlers geworden, der abwechselnd in Nordspanien und New York lebt und arbeitet und als einer der wichtigsten Maler Spaniens gilt. Die Bilder der Reihe, alle im Format von knapp drei mal zwei Meter, entstehen in der Regel nachts. Pinselabdruck auf Pinselabdruck wird dabei in horizontaler Richtung nebeneinandergesetzt, Zeile für Zeile. So entstehen horizontale aber auch vertikale Strukturen. (dpa)
"Dunkles Licht", Kunstmuseum Bonn, bis 25. Mai

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