Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

"Room Service" in Baden Baden
Manchmal, zu Biennalen etwa, sind gute Hotels knapp, und ganz ohne sie wäre der Kunstbetrieb definitiv aufgeschmissen. Darüber hinaus ist das Hotel seit langem ein künstlerisches Sujet – dem sich die Kunsthalle Baden-Baden nun in einer umfassenden Gruppenschau widmet (eine ausführliche Preview finden Sie hier). Mit Werken von Honoré Daumier, Max Beckmann, George Grosz, Henri Cartier-Bresson bis hin zu Sophie Calle wird die historische Entwicklung seit den Anfängen einer neuen Reisekultur nachgezeichnet. Außerdem werden in namhaften Hotels der Stadt ortsspezifische und zum Teil performative Werke präsentiert. Christian Jankowski, Florian Slotawa, Cindy Sherman und andere zeigen ihre Kunst in Zimmern, Lobbys, Besenkammern oder Parkgaragen. Zudem knüpft der Kurator Hans-Ulrich Obrist an sein kuratorisches Experiment von 1993 an, bei dem er in seinem Hotelzimmer im Pariser Carlton auf 12 Quadratmetern 70 Künstler ausstellte.
"Room Service", Staatliche Kunsthalle und ausgewählte Hotels in Baden-Baden, Eröffnungsfestival: 21. März bis 30. März 2014, Ausstellung und Hotel-Parcours: 22. März – 22. Juni 2014

Victor Man in Berlin
Seit ungefähr zehn Jahren ist Victor Man auch Kunstfreunden außerhalb Rumäniens ein Begriff. Jetzt ist der 1974 in Cluj geborene Maler zum "Artist of the Year 2014" gekürt worden – eine zum fünften Mal vergebene Auszeichnung der Deutschen Bank. In der Berliner Kunsthalle des Instituts sind nun seine stets von einer mysteriösen Aura umgebenen Werke zu sehen. Nacht oder Dämmer herrscht in seinen Bildräumen, in denen viel kunstgeschichtliches Wissen gespeichert ist. Malt Man Gesichter, dann eher als Fragment oder Maske, oft sind Körper so angeschnitten, dass kein Kopf zu sehen ist. Wüsste man nicht, dass es sich um frisch gemalte Bilder handelt, wären diese schwer zu datieren. Was auch an Victor Mans technischem Können liegt, das genauso aus der Zeit gefallen scheint wie seine Figuren.
Victor Man - Zephyr", Deutsche Bank Kunsthalle, Berlin, bis 1. Juni

"Farbe für die Republik" in Berlin
Stolze Arbeiter und fröhliche Kinder vor strahlend blauem Himmel - eine neue Ausstellung im Deutschen Historischen Museum Berlin setzt sich erstmals mit offiziellem Bildjournalismus in der DDR auseinander. Unter dem Titel "Farbe für die Republik" werden knapp 150 Bilder sowie kritische Texte und Kommentare präsentiert. "Den Auslöser seiner Kamera betätigte der Bildreporter in der DDR im Auftrag. Positiv und in Farbe sollte er den sozialistischen Alltag zeigen. Unsere Ausstellung offenbart diese Inszenierung", sagt Museumschef Alexander Koch. Mehr Bilder gibt es hier (dpa)
"Farbe für die Republik", Deutsches Historisches Museum, Berlin, bis 31. August


"Einblicke in die Sammlung Wemhöner" in Berlin
Der Kunstsammler Heiner Wemhöner zeigt in einer Berliner Ausstellung Werke von Künstlern wie Marina Abramovic, Tony Cragg, Andreas Mühe, Erwin Wurm und Helmut Newton. Der Herforder Unternehmer stellt in den Osram-Höfen etwa ein Zehntel seiner Sammlung vor, die seit den 90er-Jahren entstand und Fotografie, Malerei, Bildhauerei sowie Videokunst umfasst. Es ist laut der Ankündigung das erste Mal, dass Wemhöner seine Kunst öffentlich in einer Ausstellung präsentiert
"Einblicke in die Sammlung Wemhöner", Osram Höfe, Berlin, 23. März bis 18. Mai, Eröffnung am 22. März um 18 Uhr

Robert Lebeck in Hamburg
Er gehört zu den großen deutschen Fotoreportern:  Robert Lebeck hat mit seinen Bildern Mediengeschichte geschrieben. Ob Romy Schneider mit Schiebermütze, Joseph Beuys mit der Axt, Willy Brandt bei seinem Kanzler-Rücktritt oder Alfred Hitchcock hinter der Tür - Lebecks Fotos hielten große Momente des 20. Jahrhunderts fest. Am Freitag wird Lebeck 85 Jahre alt. Zu seinem Geburtstag zeigt die Hamburger Flo Peters Gallery eine Ausstellung aus der knapp sechs Jahrzehnten langen Karriere des Fotografen . eine ausführliche Preview lesen Sie hier. (dpa)
"Robert Lebeck - In die Welt", Flo Peters Gallery, Hamburg, bis 17. Mai

K.O. Götz in Duisburg und Düsseldorf
Zum 100. Geburtstag des Informel-Malers Karl Otto Götz bieten zwei Ausstellungen in Duisburg und Düsseldorf einen Überblick über das Werk des Abstraktions-Meisters. Im Duisburger Museum Küppersmühle macht die große Retrospektive mit rund 80 Arbeiten aus fast 70 Schaffensjahren Station, die zuvor in veränderter Form in der Berliner Neuen Nationalgalerie zu sehen war. Bis Mitte Juni sind die zumeist großformatigen Werke mit den für Götz charakteristischen Wirbeln und Schlieren in Duisburg zu sehen, dann wandert die Schau nach Wiesbaden. In Düsseldorf wird flankierend eine Werkauswahl mit rund 40 Arbeiten aus dem Bestand der Sammlung Kemp gezeigt. K.O. Götz ist am 22. Februar 100 Jahre alt geworden. (dpa)
"K.O. Götz - Retrospektive zum 100. Geburtstag", Museum Küppersmühle, Duisburg, bis 15. Juni; "Hommage à K.O. Götz", Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf, bis 17. August

"Kunst & Textil" in Stuttgart
Stricken, Nähen, Häkeln - Handwerken ist wieder modern. Doch lässt sich dieser Trend auf die Kunst übertragen? Von diesem Freitag an zeigt die Staatsgalerie Stuttgart eine Ausstellung, die unter dem Slogan "Kunst & Textil" 100 Werke von 46 Künstlern der Moderne zusammenfasst - von Gustav Klimt bis Gerhard Richter. Exponate aus Stoff stehen neben Gemälden, die Textilien abbilden, multimediale Arbeiten thematisieren die Struktur des Netzes. "Es sind Ideen, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben", sagte Christiane Lange, Direktorin der Staatsgalerie, am Donnerstag in Stuttgart. Die Werke zeigten aber eine Kulturtechnik, die Menschen aus aller Welt und verschiedene Epochen miteinander verbinde. Überschattet wird die Ausstellungseröffnung vom Tod Markus Brüderlins am 16. März. Der Schweizer Kunsthistoriker hatte die Ausstellung ursprünglich für das Wolfsburger Kunstmuseum konzipiert, das er seit 2006 leitete. (dpa)
"Kunst & Textil - Stoff als Material und Idee in der Moderne von Klimt bis heute", Staatsgalerie Stuttgart, bis 22. Juni

Westfälische Expressionisten und süddeutsche Abstrakte in Bielefeld
Die Bielefelder Kunsthalle zeigt unter dem Titel "Das Glück in der Kunst. Expressionismus und Abstraktion um 1914" nahezu 400 Werke aus jener Zeit. Im Zentrum steht der in Bielefeld geborene Expressionist Hermann Stenner (1891-1914). Sämtliche Arbeiten Stenners sowie Werke von 47 Zeitgenossen wie Ernst Barlach, Max Liebermann, August Macke, Franz Marc und Emil Nolde stammen aus dem Privatbesitz des Bielefelder Rechtswissenschaftlers und Kunstsammlers Hermann-Josef Bunte. Die Exponate zeigten die rasante künstlerische Entwicklung, die Stenner in nur wenigen Jahren vollzog, wie die Kunsthalle am Donnerstag berichtete. (dpa)
"Das Glück in der Kunst. Expressionismus und Abstraktion um 1914", Kunsthalle Bielefeld, bis 3. August, Eröffnung am 21. März um 19 Uhr
Maria Loboda in Braunschweig
Arbeiten von Documenta-Teilnehmerin Maria Loboda sind im Kunstverein Braunschweig unter dem Titel "Dead Guardian" zu sehen. Die 1979 in Krakau geborene Künstlerin hat eine Vorliebe für verschlüsselte Botschaften und Geheimnisse. Ihre meist reduzierten Skulpturen, Installationen und Collagen beziehen sich auf historische Begebenheiten, das Verhältnis des Menschen zur Natur oder auf rätselhafte Legenden. Maria Loboda studierte bis 2008 an der Städelschule in Frankfurt bei Mark Leckey. 2012 war sie auf der Documenta in Kassel vertreten, dort bestand ihre Arbeit aus einer Armee von Zypressen in orangefarbenen Blumentöpfen. (dpa)
Kunstverein Braunschweig, 22. März bis 1. Juni; Eröffnung: Freitag, 19 Uhr

"Drive the change" in Zürich
Woher kommt Fortschritt und Wandel? Ist Veränderung steuerbar oder entwickelt sich die Welt organisch fort? Die 100-stündige Ausstellung "Drive the Change" in einer ehemaligen Autowerkstatt "100plus" im Zentrum von Zürich zeigt 100 Künstler wie Olaf Nicolai, David Weiss und Anselm Reyle, die ihre Ideen zum Thema "den Wandel steuern" präsentieren.
"Drive the Change", 100plus, Hohlstrasse 100, Zürich, Schweiz, 22. bis 24. März 

Konstantin Grcic in Weil am Rhein
Das Vitra Design Museum in Südbaden widmet dem Designer Konstantin Grcic eine Ausstellung. Es ist die bisher umfassendste Schau seiner Werke, teilte das Museum in Weil am Rhein am Freitag mit. Der 1965 in München geborene Grcic gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Designer. Eigens für die Schau habe er mehrere raumgreifende Installationen entworfen, darunter ein 30 Meter langes Panoramabild. Ausgestellt werden neben Installationen unter anderem Zeichnungen, Entwürfe, Einrichtungsgegenstände und Wohnkonzepte. (dpa/lby)
"Konstantin Grcic - Panorama", Vitra Design Museum, Weil am Rhein, 22. März bis 14. September

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