Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Yinka Shonibare MBE in Neumünster
Kopflose Figuren in halb barock, halb exotisch anmutenden Kostümen sind wiederkehrende Motive im Werk des in Nigeria aufgewachsenen, heute in London lebenden Yinka Shonibare MBE. Aus seinen Puppen-Installationen, die jetzt in einer großen Werkschau der Herbert-Gerisch-Stiftung Neumünster zu sehen sind, scheinen stereotype Vorstellungen von Rasse, Klasse und Kultur zu sprechen. Aber die Werke des durch die documenta 2002 berühmt gewordenen Künstlers sind ebenso durch Humor und Erzählfreude charakterisiert: Eine kopflose Eva verführt in ornamental "afrikanischen" Kostüm ihren Adam; bunte Stoffkugeln fliegen aus Kanonenrohren. Startschuss für Shonibare.
"Yinka Shonibare MBE - Cannonball Paradise", Herbert-Gerisch-Stiftung, Neumünster, 27. April bis 19. Oktober

Oskar Kokoschka in Wolfsburg
Das Kunstmuseum Wolfsburg widmet dem österreichischen Expressionisten Oskar Kokoschka von diesem Samstag an eine umfangreiche Überblicksschau mit teils noch nie gezeigten Werken. Insgesamt sind 55 Gemälde, 138 Papierarbeiten sowie zahlreiche Dokumente zu sehen. Im Zentrum stehen Porträts aus allen Schaffensphasen. Der 1886 bei Wien geborene Maler gilt als einer der wichtigsten Künstler der klassischen Moderne. "Er hat sich bis zu seinem Tod 1980 immer wieder neu erfunden", sagte Kuratorin Beatrice von Bormann am Donnerstag. Mit der Ausstellung "Oskar Kokoschka. Humanist und Rebell" feiert das Museum seinen 20. Geburtstag. (dpa)
"Oskar Kokoschka. Humanist und Rebell", Kunstmuseum Wolfsburg, 26. April bis 17. August

Medienkunstausstellung in Osnabrück
Die totale digitale Überwachung und wie man ihr entkommt, ist Thema der Ausstellung zum diesjährigen European Media Art Festival in Osnabrück. In der Kunsthalle Osnabrück und an anderen Orten der Stadt sind 46 Installationen und Filme zu sehen. Anlass ist die Affäre um Whistleblower Edward Snowden und die NSA gewesen. Der Slogan "We, the enemy" - Wir, der Feind - ist eine ironische Version der Einleitung der US-Verfassung, die mit "We, the people of the United States" (Wir, das Volk der Vereinigten Staaten) beginnt. Mit ihr bekamen Grundrechte erstmals Verfassungsrang. Mehr zum Festival finden Sie hier.(dpa)
"We, the enemy", European Media Art Festival, Kunsthalle Dominikanerkirche und andere Orte, Osnabrück, Festival bis 27. April, Ausstellung bis 25. Mai

Skulpturen-Triennale in Bingen
Von bunten Artillerie-Geschützen bis zu einem mit Strickbällen eingekleideten Haus: Am Freitag haben Künstler, Kuratoren und Stifter Details der Skulpturen-Triennale in Bingen vorgestellt. Das letzte Objekt wurde am Freitagmittag noch angeliefert, wie die Veranstalter mitteilten. Dabei handelte es sich um Matthias Deumlichs Werk "Teilchenbeschleuniger", eine Art Geflecht aus Visuellem, Geräuschen und Bewegungen.  Die Schau beginnt am Samstag am Rheinufer unter dem Titel «Mensch und Maschine» und dauert bis zum 5. Oktober. Zu sehen sind insgesamt 21 Skulpturen. An dem Haus mit Strickbällen arbeiteten Strickerinnen der Initiative "Social Knit Work Berlin" monatelang. Sie stellten mehr als 400 der Bälle her. Zu sehen sind unter anderem auch die Skulpturen «Sue Scythe, The False Truelove und Rumbling Rose» des Künstlers Uwe Henneken - drei umgestaltete Artillerie-Geschütze.  Träger der dritten Ausgabe der Skulpturen-Triennale ist die Gerda und Kuno Pieroth Stiftung. Erstmals gibt es eine kostenfreie App für Smartphones, die Erläuterungstexte zu allen Kunstwerken bietet. (dpa)
Skulpturen-Triennale, diverse Orte in Bingen, 26. April bis 5. Oktober

"Dinge des Lebens" in Dresden
Depot-Objekte und die konzeptionelle Fotografie des italienischen Künstlers Franco Vimercati (1940-2001) vereint eine Sonderausstellung im Dresdner Residenzschloss. Die Schau mit dem Titel «Die Dinge des Lebens/Das Leben der Dinge» lädt in der noch unrenovierten Festetage zum vergleichenden Sehen ein. Die Staatlichen Kunstsammlungen (SKD) als Verbund von 14 Häusern suchten nach einer neuen Präsentationsform als neue Möglichkeit des Verstehens, sagte Generaldirektor Hartwig Fischer am Freitag. Für die Schau wählte der Philosoph Wolfgang Scheppe 99 Schalen aus den Depots aus - von der Siana-Schale aus dem 6. Jahrhundert vor unserer Zeit über japanische und chinesische Schalen aus verschiedenen Dynastien bis zum modernen Porzellan-Schalenobjekt aus dem 21. Jahrhundert. Dazu arrangierte er die 99 Fotografien aus Vimercatis «Terrinen-Zyklus», der erstmals außerhalb Italiens zu sehen ist. Der Künstler hatte von 1983 bis 1992 immer dieselbe Suppenschüssel aufgenommen. (dpa)
Residenzschloss Dresden, bis 27. Juli

W
eitere Termine für Deutschland, Österreich und die Schweiz finden Sie in unserem Vernissage-Kalender