Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Stan Douglas in München
Filmische und installative Werke, bei denen der Zufall im Spiel war, das Thema verlorener Utopien des 20. Jahrhunderts – das sind Merkmale vieler Werke des kanadischen Künstlers Stan Douglas. In seiner Soloausstellung im Münchener Haus der Kunst dominieren einmal nicht Film- und Videoarbeiten, sondern Fotografien. Zwischen 2008 und 2012 arbeitete Douglas an aufwendig inszenierten historischen Szenen. In der großformatigen Werkserie "Disco Angola" vermischen sich fiktive Situationen, die in derselben Zeit, aber an extrem unterschiedlichen Orten spielen: in der New Yorker Discowelt der 70er-Jahre und in einem chaotischen Angola vor Ausbruch des Bürgerkriegs. Es sind ungewohnte, aber durchaus einleuchtende Zusammenhänge, die Stan Douglas in seinen Bildern herstellt.
"Stan Douglas: Mise en scène", Haus der Kunst, München, bis 12. Oktober

"Der Stachel des Skorpions" in Darmstadt

Das Künstlerduo M + M (Marc Weis und Martin De Mattia) präsentieren unter dem Titel "Der Stachel des Skorpions" einen Parcours aus sechs Filmen frei nach Luis Buñuels "L’âge d’or", für die sie mit namhaften Künstlern zusammengearbeitet haben. Die für jeweils einen Film Verantwortlichen sahen das Gesamtwerk erst am Ende der Produktion – entsprechend der surrealistischen "Cadavre exquis"-Methode. Während Tobias Zielony einen sechsminütigen Prolog mit einer Gruppe von Palästinenserinnen (und Skorpionen aus Papier) drehte, weitete John Bock den Schlussteil auf 40 Minuten aus. Der Künstler zeigt in einer "ziemlich obszönen Fantasie" (Marc Weis) den Marquis de Sade selbst als Sterbenden. Chicks on Speed präsentieren ihre Version der buñuelschen Banditenszene, M + M drehten den Beginn der Amour fou mit einer Nachtsichtkamera, Keren Cytter versetzt das Paar dann in einen texanischen Saloon, in Julian Rosefeldts Beitrag irren die Liebenden durch ein skurriles Berlin der 30er. Ein Verbot des filmischen Ausstellungsprojekts ist unwahrscheinlich – Aufmerksamkeit wird es aber garantiert erregen.
"Der Stachel des Skorpions", Mathildenhöhe Darmstadt, 22. Juni bis 5. Oktober, Eröffnung: Samstag, 21. Juni 2014 um 18.30 Uhr

Alexej Jawlensky in Emden
Ein unbekannter junger Realist entwickelte sich vor 100 Jahren zum weltberühmten Expressionisten: Im ostfriesischen Emden können Besucher auf einer Zeitreise dem Leben des Malers Alexej Jawlensky folgen. Zu dessen 150. Geburtstag eröffnet die Kunsthalle am Samstag die Ausstellung "Horizont Jawlensky. Auf den Spuren von van Gogh, Matisse, Gauguin". Unter den 130 Exponaten sind Werke berühmter Vorbilder zu sehen, die den 1864 in Russland geborenen Maler beeinflusst haben, darunter Vincent van Gogh, Paul Gauguin und Henri Matisse. Zwei ihrer eigenen vermeintlichen Jawlensky-Bilder zeigt die Kunsthalle nicht: Sie hatten sich kürzlich als Fälschungen entpuppt. (dpa)
"Horizont Jawlensky. Auf den Spuren von van Gogh, Matisse, Gauguin", Kunsthalle Emden, 21. Juni bis 19. Oktober

Art Basel
Am Donnerstag hat die Art Basel, die bedeutendste Kunstmesse weltweit, geöffnet. Mehr als 280 Galerien aus über 30 Länder haben hochkarätige Werke nach Basel gebracht. Deutschland ist mit 48 Galerien nach den USA (77) das Land mit den meisten Ausstellern. Zu sehe ist auch die Live-Kunst-Ausstellung "14 Rooms", die performative Arbeiten von Künstlern wie  Marina Abramovic, Bruce Nauman und Damien Hirst zeigt. (dpa)
Art Basel, bis 22.6.

Albert Oehlen in Wiesbaden
Statt für eine klassische Retrospektive entschieden sich der Maler Albert Oehlen und der Kurator der Schau Alexander Klar dafür, rund 30 Oehlen-Arbeiten (von 1980 bis zu atelierfrischen Stücken), Werke der Museumssammlung sowie Arbeiten einiger ehemaliger Schüler zu kombinieren, die jetzt von Wiesbadener Galerien vertreten werden. Er wähle Bilder aus, die er toll finde, erklärte Oehlen sein kuratorisches Vorgehen vor einigen Jahren, er wolle zum Zweiten Räume gestalten, die beim Anschauen Freude machen, und zum Dritten "etwas aus den Bildern herausholen", ohne genau definieren zu können was. Das klingt beiläufig, meint aber im besten Fall: Denkanstöße geben, Verwirrung stiften, fragen, was zum Kanon gehört und was in den Depots verschwindet. Und zeigen, dass auf künstlerischen Positionen nicht nur einer Platz hat.
"Albert Oehlen: Die 5000 Finger von Dr.Ö ", Museum Wiesbaden, 21. Juni bis 21. September

Werner Tübke und Michael Triegel in Rostock

Die Kunsthalle in Rostock zeigt von Sonntag an die Ausstellung "Werner Tübke & Michael Triegel - zwei Meister aus Leipzig". Rund 80 Werke der beiden international bekannten Maler seien zu sehen, sagte Kunsthallen-Chef Jörg-Uwe Neumann am Freitag. "Die Kunsthalle ist stolz, so ein großes Projekt als Sommerausstellung durchführen zu können." (dpa)
"Werner Tübke & Michael Triegel - zwei Meister aus Leipzig", Kunsthalle Rostock, 22. Juni bis 14. September

Weitere Termine für Deutschland, Österreich und die Schweiz finden Sie in unserem Vernissage-Kalender