Tipps & Termine

Wohin am Wochenende?

Jeff Koons in Paris
Eine Retrospektive des US-Künstlers Jeff Koons mit über 100 Werken ist nach New York seit Dienstag nun im Centre Pompidou Paris zu sehen: Werke aus 30 Jahrzehnten, darunter auch seinen berühmten "Balloon Dog". Eine der fünf Ausführungen des riesigen Edelstahlpudels wurde 2013 für über 43 Millionen Euro versteigert. In Paris ist die hochglanzpolierte Skulptur in Magenta zu sehen. Die Retrospektive deckt alle Schaffensphasen des 59-Jährigen ab. Koons gilt als der weltweit teuerste lebende Künstler. Die Retrospektive in Paris sei für ihn eine ganz besondere Ehre, sagte er, denn er fühle sich in Frankreich verwurzelt. "Die französische Kunst und ihre Rolle in der Gesellschaft haben mich stark beeinflusst." (dpa)
"La Rétrospective", Centre Pompidou, bis 26. April 2015

Martin Boyce in Berlin
Der Turner-Preisträger von 2011 ist wieder in der Stadt: In seiner Ausstellung "Stellar Remnants" in der Galerie Johnen stellt der Schotte eine Skulptur aus, die auf der Form eines Kamins basiert und Assoziationen von Hinterzimmergesprächen über René Magrittes Gemälde "Die durchbohrte Zeit" bis Carlo Mollino aufruft. Der 47-Jährige Boyce beschäftigt sich in seiner Arbeit mit Aspekten jener Moderne, die nach 1950 begann. Das radikale, aber eben auch beherrschende Design dieser Zeit wird von ihm neu interpretiert – und zwar so, dass man die Möbel von Arne Jacobsen oder Charles und Ray Eames nach ihrer Bearbeitung kaum wiedererkennt. Dafür öffnet Boyce mit seinen fragilen Mobiles, konstruktiven Skulpturen und Bodenarbeiten den Blick für die gestalterischen Ideen, die sich nicht nur im Design manifestieren, sondern seit Jahrzehnten auch das Denken prägen.
Galerie Johnen, bis 24. Januar, Eröffnung: 28. November, 18 bis 21 Uhr

Neue Berliner Newton-Ausstellung
Fünf "Big Nudes" von Helmut Newton hängen schon in der Lobby des Museums für Fotografie in Berlin. Nun folgen in einer aktuellen Ausstellung weitere lebensgroße Aktaufnahmen. Sie sind Teil einer Schau zum zehnjährigen Bestehen der Helmut Newton Stiftung, die am Mittwoch vorgestellt wurde. Die Schau "Permanent Loan Selection" ist eine Auswahl von 200 Werken aus der Dauerleihgabe. Rund die Hälfte der Bilder war bisher noch nicht in Berlin zu sehen, wie die Veranstalter erklären. Newton, als Sohn einer wohlhabenden jüdischen Fabrikantenfamilie unter dem Namen Helmut Neustädter in Berlin geboren, galt seit den 70er-Jahren als einer der besten und teuersten Fotografen der Welt. Er starb 2004 nach einem Verkehrsunfall in den USA. Zur neuen Ausstellung gehören auch Porträts zum Beispiel von David Bowie. (dpa)
"Permanent Loan Selection", Museum für Fotografie, seit 26. November

Gregor Schneider in Warschau 
Der deutsche Raumkünstler Gregor Schneider zeigt Schutt aus dem Geburtshaus von Hitlers Propagandaminister Joseph Goebbels in Warschau. Schneiders Projekt "Unsubscribe" ist in der polnischen Nationalgalerie Zacheta am Rande der während des Zweiten Weltkriegs völlig zerstörten Warschauer Altstadt zu sehen. Goebbels wurde ebenso wie Schneider in Rheydt geboren, das heute zu Mönchengladbach gehört. Der Künstler hat das Goebbels-Geburtshaus gekauft, entkernen lassen und den Schutt nach Warschau transportiert. "Die Arbeit soll erinnern und mahnen", hatte der 45-Jährige gesagt. Schneider ist bekannt für verstörende Rauminstallationen und war bereits 2001 mit dem Goldenen Löwen der Biennale Venedig ausgezeichnet worden. Schneider erforsche die Geschichte des NS-Propagandaleiters "sowohl als Inkarnation des Bösen wie auch als Gestalt einer normalen deutschen Familie im Kontext faschistischer Politik", erläuterte die Warschauer Ausstellungskuratorin Anda Rottenberg. (dpa)
"Unsubscribe", Zacheta – Narodowa Galerie Sztuki, Warschau, ab 29. November, 12.30 Uhr


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