Tipps und Termine (4.-6. Mai)

Wohin am Wochenende?

„Parallelwelt Zirkus“ in Wien
In der Manege gehen die Uhren anders. So ziemlich alles ist im Zirkus erlaubt, und die Moral wird gern auf den Kopf gestellt. Viele Künstler, darunter Alexander Calder, Peter Blake, Ulrike Ottinger, Cindy Sherman, Jonathan Monk oder Erwin Wurm, haben sich mit dem bunten Treiben auseinandergesetzt. Die Ausstellung „Parallelwelt Zirkus“ in der Kunsthalle Wien vereint zeitgenössische wie historische Positionen und bietet eine Sammlung des Absonderlichen. Unter den Kunststücken: Daniel Firmans Elefant, der sich mit dem Rüssel an der Wand festgesaugt hat.
Kunsthalle Wien, 4. Mai bis 2. September

"Nachtaktiv" in Leipzig und Halle
Leipzig und Halle verbringen zum vierten Mal eine Museumsnacht gemeinsam. «Nachtaktiv» ist das Motto der Veranstaltung in den beiden Nachbarstädten an diesem Samstag. Insgesamt sind nach städtischen Angaben 78 Einrichtungen beteiligt. In Leipzig sind die Gedenkstätte für Zwangsarbeit, das Literarische Museum und der Botanische Garten neu dabei. Die Ausstellungen in der Galerie für Zeitgenössische Kunst können die Besucher im Dunkeln mit Taschenlampen erkunden, das Museum der bildenden Künste in ultraviolettem Licht. Wie bei den früheren Museumsnächten gelten die Eintrittskarten als Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel und den Regionalverkehr zwischen beiden Städten. (dpa/monopol)
Leipzig und Halle, 5. Mai, das ganze Programm unter www.museumsnacht-halle-leipzig.de


"Rasterfahndung" in Stuttgart
Schachbrettmuster, streng quadratische Fenster und die Erfassung von Daten im großen Stil: Das Stuttgarter Kunstmuseum widmet sich in einer Ausstellung der «Rasterfahndung». Zu sehen sind Werke von 50 Künstlern, darunter auch von Sigmar Polke und Roy Lichtenstein. In verschiedenen Bereichen widmet sich die Schau dem Raster an sich als Bildmotiv. Andere Künstler durchbrechen Raster bewusst, wie zum Beispiel Esther Stocker, deren gleichmäßige weiße Rechtecke in einem schwarzen Raum an bestimmten Stellen Lücken aufweisen.    Einige der Installationen stellen auch politische Aspekte in den Vordergrund: Zu sehen sind unter anderem eine Collage mit Fahndungsfotos oder abgemalte und verpixelte Standbilder aus Überwachungskameras. Laut Kunstmuseum ist es die erste Ausstellung, die sich in dieser Form der Bedeutung des Rasters in der Kunst seit 1945 widmet. (dpa)
Kunstmuseum Stuttgart, 5. Mai bis 7. Oktober, Eröffnung: 4. Mai, 19 Uhr

Herlinde Koelbl in Dresden
Die Fotografin Herlinde Koelbl hat sich in ihrem neuesten Foto-Projekt «Kleider machen Leute» mit dem Thema Uniform in Job und Alltag beschäftigt. In vier Jahren porträtierte sie Menschen in Deutschland und acht weiteren Ländern jeweils in ihrer Berufs- sowie der Kleidung, die sie zu Hause tragen. «Es geht um Verwandlung und Blendung durch Kleidung», sagte sie am Donnerstag wenige Stunden vor der Eröffnung ihrer Ausstellung mit 70 teils lebensgroßen Doppelporträts und 90 Detailfotos im Deutschen Hygiene-Museum Dresdens. Neben Militärs oder Piloten gehörten auch Menschen zu ihren Modellen, die keine Uniform, aber bestimmte Berufskleidung tragen. (dpa)
Deutsches Hygiene-Museum Dresden, 4. Mai bis 29. Juli, Eröffnung: 3. Mai, 19 Uhr

"World Press Photo"-Ausstellung in Hamburg

Mädchenbräute im Jemen, zerstörte japanische Häuser nach dem Tsunami, Nashörner ohne Horn in Afrika: Die besten Pressefotos des Jahres 2011 sind im Gruner+Jahr-Pressehaus in Hamburg zu sehen. Die Ausstellung umfasst 158 Arbeiten von 57 preisgekrönten Fotografen, teilte der Verlag Gruner+Jahr am Donnerstag in Hamburg mit. Zum «World Press Photo des Jahres 2011» wählte die Jury eine Aufnahme des spanischen Fotografen Samuel Aranda. Das Bild entstand am Rande einer Demonstration gegen den Präsidenten Ali Abdullah Salih in Jemen und zeigt eine verschleierte Frau, die einen verletzten Angehörigen in ihren Armen hält. Der jährliche «World Press Photo Award» ist der weltweit renommierteste Preis im Bereich der Pressefotografie. Auch in diesem Jahr wurden die besten Pressefotos von einer international besetzten Jury aus 101 254 Fotografien ausgewählt, die von 5247 Fotografen aus 124 Ländern eingesandt wurden. Anschließend ist die Ausstellung vom 6. bis zum 30. Juni im Willy-Brandt-Haus in Berlin zu sehen. (dpa)
Gruner+Jahr-Pressehaus, bis 3. Juni

Bauhaus-Schau in London
In einer neuen Ausstellung lädt das Barbican-Centre in London ab diesem Donnerstag zu einer Entdeckungsreise durch das Bauhaus ein. Die Betonung der Schau «Bauhaus: Art as Life» liegt neben den Objekten von Kunst, Architektur und Design vor allem auf der Interaktion zwischen den Künstlern, ihren Schülern und Familien. «Wir wollten die persönliche Seite des Bauhauses zeigen und einen Einblick in das tägliche Leben am Bauhaus geben», sagte Kuratorin Lydia Yee am Mittwoch. Kandinskys Ölgemälde «Kreise im Kreis», Gipsskulpturen von Johannes Itten und funktional-ästhetische Möbelstücke von Walter Gropius oder Adolf Meyer bieten Einblick in die Bandbreite des Schaffens der Bauhaus-Künstler. Ihr Alltagsleben wird mit 35-Millimeterfilmen und zahlreichen Fotos dokumentiert. Im Anschluss an die Ausstellung in London stehen weitere Präsentationen in Skandinavien, Brasilien und eventuell auch Russland auf dem Programm. (dpa)
Barbican-Centre, London bis 12. August

Weitere Termine für Deutschland, Österreich und die Schweiz finden Sie in unserem Vernissage-Kalender