Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Tipps für Berlin, Düsseldorf, Hannover, Köln, Madrid, Magdeburg, München, Oldenburg, Paris, Potsdam, Stockholm, Stuttgart und Unna
"Biografien der Bilder" in Berlin

Pablo Picasso und Paul Klee, Georges Braque und Henri Matisse – drei Jahre lang hat das Museum Berggruen in Berlin die Geschichte von wichtigen Werken dieser vier Künstler erforscht. In der Ausstellung "Biografien der Bilder" sind von Mittwoch an die Ergebnisse des Forschungsprojekts zu sehen. Erzählt wird von der Herkunft der Kunstwerke, den früheren Eigentümern und möglichen Besonderheiten beim Besitzerwechsel während der Nazi-Zeit. Das Projekt gehört zu einer Reihe von Untersuchungen, mit denen die Stiftung Preußischer Kulturbesitz ihre Bestände auf NS-Raubkunst hin untersucht. Es wurde vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg gefördert. Das Museum besitzt eine der weltweit wichtigsten Privatsammlungen zur Klassischen Moderne. Der jüdische Sammler und Kunsthändler Heinz Berggruen (1914-2007), von den Nazis zur Emigration gezwungen, hatte sie seiner Heimatstadt einst als eine "Geste der Versöhnung" zu einem Vorzugspreis überlassen. Die Ausstellung zeigt neben den erforschten Werken auch eine Installation des zeitgenössischen französischen Künstlers Raphael Denis, der sich mit dem nationalsozialistischen Kunstraub im besetzten Frankreich auseinandersetzt. (dpa)
"Biografien der Bilder. Provenienzen im Museum Berggruen Picasso – Klee – Braque – Matisse", Museum Berggruen, Berlin, bis 19. Mai 2019

Alfred Schmela in Düsseldorf
Der Galerist Alfred Schmela war ein Wegbereiter der Avantgarde in der Kunst. Heute weltberühmte Künstler wie Gerhard Richter oder Joseph Beuys hatten frühe Ausstellungen in seiner Galerie in der Düsseldorfer Innenstadt. Zu seinem 100. Geburtstag widmet die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen dem 1980 gestorbenen Ausnahmegaleristen eine eigene Ausstellung. Ort der Schau ist das Schmela Haus in Düsseldorf, das inzwischen selbst einer der drei Standorte der NRW-Kunstsammlung ist. Werke von Künstlern wie Yves Klein werden gezeigt und Dokumente aus dem Galerie-Archiv. Internationale Künstler, aber auch die aufstrebende örtliche Szene mit Zero-Künstlern wie Günther Uecker und Heinz Mack waren vertreten. Wegbegleiter schildern die Persönlichkeit des bärtigen Mannes, der seine Räume publikumswirksam einsetzte. Etwa als Beuys bei einer Kunstaktion im Galerie-Schaufenster saß und draußen eine Menschenmenge heftig diskutierte. Als sich ein Besucher 1972 für ein Bild interessierte, aber vor dem Preis zurückschreckte, schlug Schmela ihm Ratenzahlung vor - " ... und dat Bild is dir!" (dpa)
"Alfred Schmela zum 100. Geburtstag", Kunstsammlung NRW, Düsseldorf, 24. November bis 20. Januar 2019

Cartoonist Bernd Pfarr in Hannover
In diesem November wäre der 2004 gestorbene Cartoonist und Maler Bernd Pfarr 60 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass widmet das Museum Wilhelm Busch dem Schöpfer der Kultfigur "Sondermann" von Samstag an eine Ausstellung mit teils noch nie gezeigten Werken. In Hannover zu sehen sind rund 100 Arbeiten sowie Blechautos aus der Sammlung des Künstlers, der zu den bedeutendsten deutschen Bildererzählern gehört. "Er spielt mit dem Absurden, seine Werke sind voller Poesie und Alltagsmelancholie", sagte Museumschefin Gisela Vetter-Liebenow. "Er berührt uns sehr stark emotional." Seine Witwe, Gabriele Roth-Pfarr, habe die Geburtstagsausstellung mit viel Engagement begleitet, sagte die Museumschefin. Bernd Pfarr starb im Juli 2004 im Alter von nur 45 Jahren nach einem langen Kampf gegen den Krebs. Der gebürtige Frankfurter lieferte ab 1978 Cartoons für das Satire-Magazin "Pardon" und dessen Nachfolger "Titanic". Der biedere Buchhalter "Sondermann" war seine langlebigste Figur. (dpa)
"Bernd Pfarr. Die wilde Schönheit der Auslegeware", Museum Wilhelm Busch, Hannover, bis 17. Februar

"Es war einmal in Amerika" in Köln
Erstmals in Deutschland bietet das Kölner Wallraf-Richartz-Museum einen breiten Überblick über die Entwicklung der US-Kunst seit dem 17. Jahrhundert. Der Bogen reicht von ersten ungelenken Porträts der frühen Kolonialzeit über grandiose Landschaften des Wilden Westens bis hin zur Moderne mit Klassikern von Jackson Pollock und Edward Hopper. Ein besonderes Prunkstück ist das riesige Gemälde "Die Unabhängigkeitserklärung, 4. Juli 1776" von John Trumbull, das jetzt in Köln hängt. Die meisten der 130 Bilder sind Leihgaben aus den USA. "Ein Aspekt der Ausstellung ist der transatlantische kulturelle Austausch, der sich durch die Jahrhunderte zieht", sagte Kuratorin Barbara Schäfer. Ein weiteres Thema sei die Identitätsbildung Amerikas. (dpa)
"Es war einmal in Amerika", Wallraf-Richartz-Museum, Köln, bis 24. März 2019

200. Geburtstag des Prado in Madrid
Das Madrider Museo del Prado eröffnet am Montag die Ausstellung "Museo del Prado 1819 - 2019. Ein Ort der Erinnerung". Die Schau soll vom spanischen König Felipe VI. und dessen Frau, Königin Letizia, eingeweiht werden. Mit der Ausstellung, die bis März 2019 geöffnet bleibt, werden die Feierlichkeiten zum 200-jährigen Bestehen des Prado eingeläutet. Im Rahmen der Festivitäten wird es im kommenden Jahr in mehr als 30 Städten Spaniens zahlreiche Ausstellungen, Konferenzen, Kino-, Theater- und Tanzaufführungen und andere Veranstaltungen geben. Geplant sind unter anderem temporäre Ausstellungen von Künstlern wie Goya, Velázquez oder Rembrandt. Der Prado wurde am 19. November 1819 eingeweiht. Mit mehr als 8600 Gemälden, Zeichnungen, Drucken und bis zu 700 Skulpturen ist er eines der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt. Im vergangenen Jahr besuchten rund 2,8 Millionen Menschen den Kulturtempel im Zentrum Madrids. (dpa)
"Museo del Prado 1819-2019. A place of memory",  Museo del Prado, Madrid, bis 10. März 2019

Spielzeugtiere aus Blech und ihre Vorbilder in Magdeburg
Mechanische Vögel, Fische und Frösche und ihre realen Vorbilder aus der Natur können im Naturkundemuseum Magdeburg bestaunt werden. Mehr als 170 verschiedene Spielzeugtiere aus Blech umfasst die Sonderausstellung "Mechanische Tierwelt", wie das Museum für Naturkunde am Donnerstag mitteilte. Das Museum ergänzte demnach die Wanderausstellung der Berliner Künstler Sebastian Köpcke und Volker Weinhold mit Präparaten echter Tiere. Liebhaber dürften ihre Freude haben: Den Angaben zufolge deckt die Sammlung eine Zeitspanne von 1900 bis 1970 ab. Die Originale kommen aus Deutschland und anderen Ländern Europas, Japan und den USA. (dpa)
"Mechanische Tierwelt", Museum für Naturkunde, Magdeburg, bis 24. Februar 2019

"Bodyscan – Anatomie in Kunst und Wissenschaft" in München
Einen künstlerischen Blick auf den menschlichen Körper gewährt eine Ausstellung der Eres-Stiftung in München. "Bodyscan – Anatomie in Kunst und Wissenschaft" zeigt mehr als 50 Exponate aus der Renaissance und dem Barock bis hin zu zeitgenössischer Kunst. Darunter seien Werke von Künstlern wie Ed Atkinis, Paul McCarthy, Gerhard Richter oder Robert Rauschenberg, teilte die Eres-Stiftung am Montag in München mit. Besucher könnten zudem mit Hilfe neuer Technologien, wie einer Virtual-Reality-Brille, durch den Körper reisen. Ergänzt wird die Schau mit anatomischen Lehrmodellen und Büchern sowie Filmausschnitten. Außerdem ist ein Wissenschaftsprogramm geplant. Dabei geht es laut Eres-Stiftung unter anderem um die biotechnologische Verschmelzung von Mensch und Maschine oder um Fragen der Medizinethik. (dpa)
"Bodyscan – Anatomie in Kunst und Wissenschaft", Eres Stiftung, München, bis 2. März 2019

"Madonna, Manta, Mauerfall" in Oldenburg
Ein gefälschtes Hitler-Tagebuch, Udo Lindenbergs Lederjacke und andere Erinnerungen an die 80er Jahre zeigt von diesem Sonntag an das Oldenburger Landesmuseum. Unter dem Titel "Madonna, Manta, Mauerfall. Die Achtziger Jahre in der Bundesrepublik" widmet sich die Ausstellung einem Jahrzehnt, das einerseits von Föhnfrisuren und unbeschwerter Popmusik, andererseits vom Wettrüsten und von Widerstandsbewegungen gegen Atomkraft geprägt war. Rund 350 Objekte, darunter viele Sammlerstücke aus Privathaushalten, sind dazu im Schloss ausgestellt. "Ich glaube, wir haben eine Zeitreisemaschine gebaut", sagte Museumsdirektor Rainer Stamm am Donnerstag. Neben den Exponaten und einem im Stil der 80er Jahre eingerichteten Wohnzimmer sollen Erinnerungen auch mit einem "Duftraum" geweckt werden, in dem Besucher Parfüms der damaligen Zeit "erschnuppern" können. (dpa)
"Madonna, Manta, Mauerfall. Die Achtziger Jahre in der Bundesrepublik", Landesmuseum, Oldenburg, 25. November, bis 24. Februar 2019
Eröffnung: 25. November 2018, 11.30 Uhr im Oldenburger Schloss

Michael-Jackson-Werkschau in Paris
Von Keith Haring und Andy Warhol bis zu David LaChapelle und Yan Pei-Ming: Michael Jackson gehört zu den von Künstlern am häufigsten abgebildeten Persönlichkeiten der Welt. Eine Auswahl ist nun in der Ausstellung "On the Wall" im Pariser Grand Palais zu sehen. Werke von mehr als 40 Künstlern und Fotografen sollen den Einfluss des Popstars auf die Kunst illustrieren. Dabei wird gezeigt, dass Jackson nicht nur zu Lebzeiten fasziniert hat. Zahlreiche Exponate sind nach seinem Tod im Juni 2009 entstanden. Die Exponate sind Leihgaben öffentlicher und privater Sammlungen, einige wurden eigens für die Werkschau geschaffen, die nach London und Paris nächstes Jahr in Bonn in der Bundeskunsthalle zu sehen ist und anschließend im Espoo Museum of Modern Art in Finnland. (dpa)
"On the Wall", Grand Palais, Paris, bis 14. Februar 2019

Cross in Potsdam
Etwa 100 Gemälde, Zeichnungen und Aquarelle des Neoimpressionisten Henri-Edmond Cross (1856-1910) sind im Potsdamer Museum Barberini zu sehen. "Wir sind froh über die Wiederentdeckung eines Künstlers, der heute nahezu unbekannt ist", sagte Direktorin Ortrud Westheider am Freitag auf der Pressekonferenz zur Präsentation der Schau. Es sei die erste Retrospektive für ihn in einem deutschen Museum. Anfang des 20. Jahrhundert galt Cross als einer der wichtigsten Vertreter der französischen Malerei und war Vorbild viele Avantgardekünstler. Für die Bereitstellung vieler Kunstwerke konnten private Leihgeber gewonnen werden. (dpa)
"Farbe und Licht. Der Neoimpressionist Henri-Edmond Cross", Museum Barberini, bis 17. Februar 2019

Arvida Byström in Stockholm
"Ich möchte meine Fotografien in die Ausstellung integrieren und sie nicht bloß in Rahmen setzen. Rahmen sind eine Art zu sagen: 'Hier beginnt und endet die Kunst', aber ich mag es lieber, wenn Kunst aus ihrem Rahmen heraussickert und in andere, unerwartete Flächen hineinfließen darf.", sagt die 1991 geborene Instagram-Künstlerin Arvida Byström, deren Ausstellung "Inflated Fiction" ab Freitag in der Galerie Fotografiska in Stockholm gezeigt wird. Für die Schau tauchte sie den White-Cube der Galerie in Farbe und machte ihn zu einem "Pink-Cube". Warum gerade Pink? "In den letzten Jahren hat die Farbe eine neue, eine etwas andere Konnotation bekommen", sagt die Künstlerin. "Aber lange Zeit war es eine Farbe, die nur Frauen repräsentierte und als 'feminin' wahrgenommen wurde. Diese Konnotation hat sie zum großen Teil immer noch, aber wenigstens ist es jetzt erlaubt, sie auch mit anderen Gebieten zu assoziieren. In jedem Fall hat Pink einen hohen symbolischen Wert, mit dem ich gerne spiele, den ich herausfordere, reevaluiere und hinterfrage. Und ich genieße die Farbe einfach, weil sie so schön ist." Von einer jungen Künstlerin zu hören, dass die Farbe Pink "so schön ist", klingt nach Klischee, aber genau darauf zielt Byström ab. Mit ihrer Instagramkunst bricht sie alte Konventionen der Kunstwelt auf, hinterfragt sexuelle Stigmata und überschreitet Grenzen, ebenso wie wenn sie sich der Rahmen entledigt, um ihren Werken eine neue Dimension zu verleihen.
"Arvida Byström. Inflated Fiction", Fotografiska, Stockholm, bis 3. Februar

Marcel Duchamp in Stuttgart
Er lehnte "retinale", auf visuelle Reize zielende Kunst schlichtweg ab: Marcel Duchamp (1887-1968) ist der Vater der Konzeptkunst. Mit seinen Readymades – zu Kunstwerken umgewidmeten Alltagsgegenständen – revolutionierte der Franzose die Kunstgeschichte. Die Staatsgalerie Stuttgart präsentiert erstmals ihren umfangreichen Duchamp-Bestand, ergänzt durch ein von Serge Stauffer zusammengetragenes Archiv: Auf 100 Fragen an den großen Kollegen bekam der Künstler und Duchamp-Experte 1960 von diesem 100 Antworten, die wichtige Einblicke in Duchamps Denken ermöglichen.
"Duchamp – 100 Fragen. 100 Antworten." Staatsgalerie, Stuttgart, bis 10. März

Bernardí Roig in Unna
Das Zentrum für Internationale Lichtkunst in Unna zeigt von diesem Samstag an zahlreiche Arbeiten des spanischen Multimedia-Künstlers Bernardí Roig. Charakteristisch für das Werk des Gegenwartskünstlers sind seine weißen, lebensgroßen Skulpturen aus Polyesterharz, die er mit Leuchtstoffröhren kombiniert. Fünf dieser Arbeiten bilden den Schwerpunkt der Schau in Unna. Die meisten Skulpturen zeigen verstörende Nachbildungen menschlicher Körper mit vom Licht gequälten Gesichtern. Das grelle Licht der Röhren verleihe dem Weiß der von Angst und Isolation gezeichneten Figuren ein grausames Leuchten, erklärten die Ausstellungsmacher. In diesem Sinne sei das Licht bei Roig eines, das blende, orientierungslos mache und belastend wirke. Darauf bezieht sich auch der Ausstellungstitel "Excess" (Überschuss). In den weitgehend unter der Erde gelegenen, finsteren Räumen des Lichtkunstmuseums in Unna sind daneben auch kleinere Arbeiten von Roig zu sehen. Der Künstler stammt von der spanischen Insel Mallorca. Seine Arbeiten waren unter anderem auf der 54. Biennale in Venedig, im Palais des Beaux-Arts in Brüssel, im Kunstmuseum Bonn und in der Alten Pinakothek in München zu sehen. (dpa)
"Bernardí Roig. Excess", Zentrum für Lichtkunst, Unna, 24. November bis 14. März 2019