Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Anselm Reyle in Hamburg
Mit "Mystic Silver" präsentieren die Deichtorhallen Hamburg von Freitag an die erste große Einzelschau des Künstlers Anselm Reyle in Deutschland. 80 seiner Bilder, Skulpturen und Installationen sind zu sehen. "Es ist eine berauschende Schau mit Gesamtkunstwerk-Charakter", sagte der Intendant der Deichtorhallen, Dirk Luckow, am Mittwoch. Der in Berlin lebende 42-jährige Reyle trennt mit einer riesigen Silberfolie die 3200 Quadratmeter große nördliche Deichtorhalle in zwei Bereiche. In einem ist es ganz dunkel, damit Werke wie ein Heuwagen oder ein Friedhofskreuz in Neonfarben besser zur Geltung kommen. Unter den jüngsten Arbeiten sind auch Kooperationen mit der Porzellanmanufaktur Meißen oder dem kürzlich verstorbenen österreichischen Künstler Franz West. (dpa/monopol)
Deichtorhallen, Hamburg, 9. November bis 27. Januar 2013


Mike Parr in Wien

Der Ausstellungstitel „Edelweiß“ mag nach Berghüttenromantik klingen, passt also scheinbar gut zu Österreich und zur Kunsthalle Wien. Angelsachsen hören aber womöglich „idle vice“, was „faules Laster“ bedeuten würde. Überhaupt zählt der 1945 in Australien geborene Mike Parr zu den hinterhältigsten und extremsten Performancekünstlern der Gegenwart. Die Retrospektive zeigt neben Zeichnungen, Grafiken und Skripten Dokumente seiner wichtigsten Performances: 1977 schockierte der mit nur einem Arm geborene Parr sein Publikum, indem er sich den linken Arm – eine Prothese aus Fleisch und Blut – unvermutet abhackte. Die Performance „UnAustralian“  fand 2003 als direkte Antwort auf die Situation von Flüchtlingen in Australien statt: Mike Parr reinszenierte ihre Protesthandlungen und ließ sich den Mund zunähen.
Kunsthalle Wien, 7. November bis 24. Februar 2013

Max Cole in Bonn
Die Tuschezeichnungen und Acrylbilder von Max Cole erinnern oft an aufgeschlagene Partituren. Zahllose senkrechte Striche werden bei der 1937 in Kansas geborenen Malerin zu Zeilen gereiht. Breite Linien unterstreichen die Bänder horizontaler Schraffuren. Seit Beginn der 60er-Jahre hat Cole konsequent ihr Bildsystem entwickelt, und wie Agnes Martin oder Bridget Riley hat sie sich von der anfänglichen Ignoranz des Kunstbetriebs nicht beirren lassen. Die kunstgaleriebonn zeigt mit den seit 2010 entstandenen Arbeiten, wie viel Klangfarbe in den Grautönen von Max Cole steckt.
kunstgaleriebonn, 9. November bis 20. Dezember

"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" in München
Die Renovierung des Münchner Lenbachhauses geht in die Zielgerade. An diesem Freitag startet im Kunstbau die Ausstellung «Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit». Sie soll schon einmal einen Einblick geben in das, was die Besucher künftig in dem berühmten Kunstmuseum, der Heimat des Blauen Reiters, erwartet. Es ist die letzte große Schau im Kunstbau vor der Wiedereröffnung des Hauses im Frühjahr 2013. Sie soll einen Überblick über die Geschichte des Hauses geben - und die Weichen stellen für die Zukunft, wie das Lenbachhaus mitteilte. Gezeigt werden mehrere hundert Hauptwerke und unbekanntere Schätze des 19. Jahrhunderts, des Blauen Reiters und zeitgenössischer Kunst. (dpa)
Lenbachhaus München, 9. November bis 10. Februar 2013

Nina Pohl in Berlin
Was macht der Reifen vorm Informel? Die Fotokünstlerin Nina Pohl stellt dem abstrakten Expressionismus ihre eigenen Motive zur Seite - und verleibt sich die Malerei mit den Mitteln der Fotografie ein. Monopol 11/2012 präsentiert die Arbeiten in einem Portfolio, in der Galerie Sprüth/Magers sind sie jetzt in der Ausstellung "New Paintings" zu sehen.
Sprüth/Magers, Berlin, bis 12. Januar


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