Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

"German Design" in Hongkong
„Made in Germany“ – ein Gütesiegel? Die Herkunftsbezeichnung wurde Ende des 19. Jahrhunderts in Großbritannien eingeführt – als Schutz vor angeblich minderwertiger Importware. Zum 125-jährigen Jubiläum der Marke präsentiert das Hong Kong Design Institute (HKDI) deutsche Designklassiker. Gemeinsam mit zwei Museen in Essen und München wurden Exponate aus dem 1907 gegründeten Deutschen Werkbund ausgewählt, Arbeiten von Bauhaus-Gestaltern und Werke von Nachkriegsgrößen wie Otl Aicher und Dieter Rams.
HKDI Gallery, Hongkong, bis 4. März 2013

„Wagner 2013“ in Berlin
Ruth Berghaus hat es getan, Achim Freyer, Hans Neuenfels und Christoph Schlingensief. Jonathan Meese will's 2016 sogar in Bayreuth wissen: wie man Wagner inszeniert. In einer überpünktlich zum Wagnerjahr 2013 eingerichteten Ausstellung sind aber nicht nur Dokumente und Skizzen exemplarischer Aufführungen zu sehen (ja, auch Hans-Jürgen Syberbergs umstrittene „Parsifal“-Verfilmung ist dabei). Vielmehr sind Kulturschaffende wie Christian Boltanski, Alexander Kluge, Chris Kondek, Robert Wilson oder das Kollektiv Hold your Horses – Assoziationen mit angriffslustigen Walküren sind wohl erwünscht –  geladen, Beiträge zu Richard Wagner zu liefern. Der Meister war ab 1869 übrigens selbst Mitglied der federführenden Akademie der Künste.
Akademie der Künste (Hanseatenweg), Berlin, bis 17. Februar 2013

Cy Twombly in München
Der Schirmer/Mosel Verlag zeigt bislang unveröffentlichte Fotos des US-amerikanischen Künstlers Cy Twombly. Der Band "Cy Twombly - Unpublished Photographs" enthält 111 bislang unveröffentlichte Aufnahmen aus dem Nachlass des Künstlers, der 2011 im Alter von 83 Jahren starb. Darunter sind nach Verlagsangaben auch Twomblys letzte Bilder, die er wenige Monate vor seinem Tod auf der Karibikinsel St. Barths aufgenommen hat. Den einführenden Essay zum Band hat der Schriftsteller und Verleger Michael Krüger geschrieben. Zum neuen Buch startet an diesem Freitag eine Ausstellung im Showroom des Verlags in München, die einige der bislang unveröffentlichten Fotos zeigt. Es handelt sich um Stillleben und Alltagselemente aus seinem Umfeld, die Twombly abgelichtet hat. Darunter auch ein Bild mit dem Titel "Cheeses", das Käse aus den Abruzzen zeigt. (dpa)
Schirmer/Mosel-Showroom, München, ab 7. Dezember

Fotorealisten in Tübingen
Fotorealistische Gemälde sind von in der Kunsthalle Tübingen zu sehen: Die Ausstellung "Malen mit der Kamera" beleuchtet neben den Anfängen der Kunstbewegung auch zeitgenössische Arbeiten, um zu zeigen, wie sich der Fotorealismus in Zeiten digitaler Techniken weiterentwickelt hat. Ihren Anfang nahm die Strömung in den 60er-Jahren in den USA. Unabhängig voneinander versuchten dort junge Künstler, detailgenau nach Fotovorlagen zu malen. Mit Hilfe von Diaprojektoren übertrugen sie Kamerabilder auf die Leinwand. Kritiker warfen der neuen Kunstrichtung vor, kitschig und pedantisch zu sein. Auf der Documenta 1972 konnte sie sich aber schließlich international durchsetzen. Die Kunsthalle Tübingen macht den Fotorealismus erstmals zum Thema einer umfangreichen Ausstellung, die sowohl die Begründer als auch die Zeitgenossen präsentiert. Nach Tübingen ist die Ausstellung in Madrid zu sehen. (dpa)
Kunsthalle Tübingen, Eröffnung: 7. Dezember um 19 Uhr, Ausstellung bis 10. März 2013

Sammlung Haubrok in Hamburg

Die Berliner Sammlung Haubrok, eine der führenden Sammlungen der Gegenwartskunst in Deutschland, ist von Samstag an zu Gast in der Sammlung Falckenberg in Hamburg. Sie sei wie keine andere Sammlung konsequent auf zeitgenössische, multimediale Konzeptkunst, insbesondere Video, Fotografie und Installation, ausgerichtet, teilten die Deichtorhallen am Freitag in Hamburg mit. Die Einladung an Privatsammler, ihre Werke in Hamburg zu präsentieren, sei inzwischen schon zur Tradition geworden. Den Schwerpunkt der Ausstellung mit mehr als 60 Arbeiten der Sammlung Haubrok bilden Installationen. Dabei konzentriere sich die Auswahl auf formale, eher zurückhaltende Werke, die schon deshalb einen Kontrast zu den meisten Arbeiten der Sammlung Falckenberg bilden. Die Künstlerliste umfasse bekannte Namen wie Martin Boyce, Carol Bove, Christoph Büchel, Martin Creed, Willem de Rooij, Rodney Graham, Wade Guyton, Cady Noland, Simon Starling, Kelley Walker und Heimo Zobernig. Der Titel der Ausstellung «No Desaster» geht auf eine Zeichnung von Georg Herold zurück, der in beiden Sammlungen vertreten ist. (dpa)
Sammlung Falckenberg, Hamburg, bis zum 24. Februar

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