Tipps und Termine (26./27. Januar)

Wohin am Wochenende?

Carsten Nicolai in Frankfurt
Der Künstler, Komponist und Musiker Carsten Nicolai wird vor allem von wissenschaftlichen Referenzsystemen inspiriert. Ihn fesseln mathematische und kybernetische Muster, Fehler- und Zufallsstrukturen oder das Phänomen der Selbstorganisation. Im Mittelpunkt von Nicolais Soloausstellung im Frankfurter MMK steht die 50 Meter lange audivisuelle Arbeit „unidisplay“. Über eine mittels Spiegeln ins unendliche verlängerten Bildwand strömt ein ewiger Fluss von Bildzeichen. Themen wie Zeitmessung, Sprache und optische Täuschungen werden behandelt. Neben „unidisplay“ präsentiert Nicolai seine ebenfalls neue Soundkammer „uni(psycho)acoustic“.
Museum für Moderne Kunst, 26. Januar bis 5. Mai, Eröffnung: 25.Januar, 18 Uhr

Junge polnische Kunst in Leverkusen
Einen Überblick über die aktuelle polnische Kunstszene vermittelt die Ausstellung "Twisted Entities" im Museum Morsbroich. Gezeigt werden eine Auswahl von Skulpturen, Installationen und Videoarbeiten von 14 jungen polnischen Künstlern, die in ihren Werken Räume und Körper dekonstruieren, verschieben und "auf den Kopf stellen", so das Museum. (dpa)
Museum Morsbroich, 27. Januar bis 28. April, Eröffnung: 27. Januar, um 12 Uhr

Otto Piene in Karlsruhe
Das Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) widmet dem Zero-Künstler und MIT-Professor Otto Piene eine Retrospektive. Gezeigt werden unter dem Titel "Energiefelder" 45 Werke aus den vergangenen 50 Jahren. Die Spanne reicht von einem der ersten deutschen Videokunstwerke aus dem Jahr 1968 über seine mit Feuer gemalten Bilder bis zu jüngst entstandenen Keramiken. Piene lebt heute auf einer Farm in der Nähe von Boston. Er feiert am 18. April seinen 85. Geburtstag. Im Februar erhält er den mit 50.000 Euro dotierten Max-Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt am Main. (dpa)
ZKM, bis 1. April

Neue und alte Documenta-Werke in Kassel
Werke aus verschiedenen Documenta-Ausstellungen und ihre Beziehungen zueinander zeigt die Neue Galerie in Kassel in einer Sonderausstellung. Leiterin Dorothee Gerkens betonte am Donnerstag, der Blick werde auf die eigene Sammlung von 1982 bis 2012 gelenkt. Dabei handelt es sich um Ankäufe der Stadt oder um Schenkungen. «Wir haben die Neueinkäufe mit dem Bestand kombiniert», sagte Gisela Bungarten von der Museumslandschaft Hessen-Kassel (MHK). Zu den Höhepunkten der Ausstellung gehören die Steinbücher des US-Amerikaners Michael Rakowitz von der documenta (13) - Duplikate von Büchern aus Kassel, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden. Sie sind aus dem gleichen Stein gemeißelt wie die Buddha-Figuren, die die Taliban 2001 im afghanischen Bamiyan zerstörten. (dpa)
Neue Galerie, Kassel, bis 25. August

Wolfgang Laib in New York
Ein ganzes Feld aus hellgelb leuchtenden Haselnusspollen hat der schwäbische Künstler Wolfgang Laib im New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) installiert. Das speziell für diese Ausstellung entworfene bislang größte Pollen-Werk des 62-jährigen Konzeptkünstlers wurde am Mittwoch offiziell vorgestellt. «Es ist wunderschön: Intensiv und ruhig zur gleichen Zeit», sagte MoMA-Kuratorin Ann Temkin. Die Pollen hat Laib in den vergangenen 20 Jahren in den Wiesen und Wäldern seiner schwäbischen Heimat gesammelt und dann zunächst in Gläsern aufbewahrt. Vier bis sechs Wochen pro Jahr sammle er, sagte Laib, der auch sonst nur mit natürlichen Materialien wie Bienenwachs, Reis oder Milch arbeitet. «Dass dieses Werk jetzt hier in diesem Museum, mitten in dieser Stadt, so eine Kraft haben kann und so vielen Menschen so viel geben kann, das ist wirklich unglaublich schön», sagte Laib der Nachrichtenagentur dpa. Das etwa fünf mal sechs Meter große Pollen-Feld ist allerdings wartungsintensiv: Mitarbeiter des MoMA müssen es täglich mit speziellen Pinzetten reinigen, sagte Kuratorin Temkin. Für Allergiker sei die Installation dagegen völlig ungefährlich. «Anscheinend, weil die Pollen nicht konzentriert und schon länger aufbewahrt worden sind. Sie riechen auch nicht mehr. Er macht das seit Jahrzehnten und noch nie hat jemand bei einer Ausstellung geniest», betonte Temkin. (dpa)
MoMA, bis 11. März


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