Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Bryan Adams und Photo Weekend in Düsseldorf
Als Bryan Adams irgendwann anfing, professionell zu fotografieren, dachten viele, es handle sich um eine weitere Variation des bekannten Phänomens „Superstar sucht Erfüllung als Pseudokünstler“. Wie ungerecht, wie unberechtigt! Selbst wer Adams als Musiker nicht kennt (Louise Bourgeois, die er mal porträtierte, zeigte sich unwissend), muss die Qualität seiner Fotografien anerkennen. Zumeist sind es inszenierte Porträts anderer Celebritys wie Lindsay Lohan, Amy Winehouse oder Dustin Hoffman, den Adams für das von ihm mit gegründete Modemagazin „Zoo“ für eine Modestrecke engagierte. Seine besten Fotos der vergangenen zehn Jahre sind nun in einer Ausstellung in Düsseldorf zu sehen, bei Steidl erscheint ein Buch (das Vorwort für „Exposed“ schrieb Elton John) und in der neuen Ausgabe von Monopol ein Interview mit dem Künstler. Die Ausstellung ist Teil des Düsseldorf Photo Weekends, das zum zweiten Mal stattfindet und für das sich Museen und Galerien und andere Häuser ihr Programm auf künstlerische Fotografie abstimmen. Im Februar-Heft von Monopol finden Sie ein Spezial zum Wochenende und zu Düsseldorf mit allen Adressen.
NRW-Forum, Brian Adams, 2. Feburar bis 22. Mai.

Keiichi Tanaami in Berlin
Keiichi Tanaami, Vater der japanischen Pop-Art, zu Gast in Deutschland: Takashi Murakami ist großer Fan und seine Arbeit ohne Tanaami nicht denkbar. Der heute 76-Jährige war der erste Art Director des japanischen "Playboys", hat das Artwork für Alben von Super Furry Animals, The Monkees und Jefferson Airplane gestaltet, und die Legende will es, dass seine ersten ultrapsychedelischen Bilder Anfang der 80er-Jahre zurückgingen auf Halluzinationen, die als Begleiterscheinungen einer schweren Lungenentzündung auftraten.
Schinkel Pavillon, 2. Februar bis 3. März, Eröffnung: 1. Februar 19-22 Uhr

Juli Ault in Basel

Die 1957 in der Schweiz geborene Juli Ault, Teilnehmerin der documenta 13, ist Künstlerin, Kuratorin, Autorin und Herausgeberin. Ihre eigene visionäre Praxis, die verschiedene Formen der Kollaboration einschloss, inspirierte ein Ausstellungsprojekt im Kunstmuseum Basel. Aus dem Dialog, den Ault mit Künstlerkollegen – vor allem in New York – führte, resultierten zahlreiche Ausstellungen, Publikationen und auch Freundschaften. Überwiegend durch Schenkungen entstand eine Sammlung, die Werke von Künstlern wie Felix Gonzalez-Torres, Andres Serrano, Nancy Spero oder Roni Horn umfasst. In der Sammlungspräsentation werden über 200 Werke zu sehen sein.
„Tell It To My Heart: Collected by Julie Ault”, Kunstmuseum Basel, 2. Februar bis 12. Mai, Eröffnung: 1. Februar, um 18:30 Uhr

Man Ray in Köln
Werke des US-amerikanischen Fotokünstlers Man Ray sind seit Donnerstag im Museum Ludwig in Köln zu sehen. «Man Ray hat die Fotokunst und die Ästhetik des Surrealismus maßgeblich beeinflusst», sagte Britta Kaiser-Schuster von der Kulturstiftung der Länder zur Ausstellungseröffnung. Berühmt wurde Ray (1890-1976) unter anderem durch seine «Rayographien». Dabei legte er Objekte auf Fotopapier und bestrahlte sie mit Licht. So entstanden Fotografien ohne Kamera. «Man Ray wollte nicht Fotograf sein», sagte der Kurator der Ausstellung, Bodo von Dewitz. Er habe mit Leidenschaft den Versuch der Fotografie durchlaufen, die Realität abzubilden. Daneben zeigt die Ausstellung auch 44 Porträtfotos - darauf abgebildet sind unter anderem Pablo Picasso und Henry Miller. Auf der Rückseite der Bilder bewertete Ray die Personen mit einer Punktzahl zwischen 1 und 20. Picasso gab er 17, Miller nur 9 Punkte. Die gezeigten Werke stammen aus dem Archiv des Fotosammlers L. Fritz Gruber, das das Museum Ludwig vor kurzem erworben hat. Die Ausstellung ist noch bis zum 5. Mai zu sehen. (dpa)
Museum Ludwig, bis 5.5.

Kurt Schwitters in London
Die Londoner Galerie Tate Britain zeigt erstmals die späten Werke des deutschen Künstlers Kurt Schwitters. Die am Mittwoch eröffnete Ausstellung konzentriert sich auf Schwitters' Werk und Leben in Großbritannien nach seiner Flucht aus Nazi-Deutschland. Sie zeigt mehr als 150 Collagen, Skulpturen und Objekte. Viele davon sind zum ersten Mal seit 30 Jahren in Großbritannien ausgestellt. Schwitters inspirierte die Pop-Art und schuf das Kunstkonzept Merz - eine vor allem auf Collagen gestützte eigene Spielart des Dadaismus. Er starb 1948 im nordwestenglischen Kendal. (dpa)
Tate Britain, bis zum 12. Mai

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