Tipps und Termine (12.-14.4.)

Wohin am Wochenende?

Roman Schramm in Hildesheim
Eier legen und Pilze sammeln, Arbeit, Sport und Konsum, Laufschuhe in allen Farb- und Formvariationen: Auf den Fotos und Collagen von Roman Schramm wirkt die Realität praller als das Leben selbst. Auch im Kunstverein Hildesheim zeigt der 1979 geborene Künstler Kombinationen von Bildern und Objekten zu Themen wie Männlichkeit und Weiblichkeit, Begehren und Alltagskultur. Grenzen zwischen Kunstgeschichte, Hochglanzwerbung und Trash reißt Schramm in seiner Ausstellungsinszenierung ein.
Kunstverein Hildesheim, bis 2. Juni

Blek Le Rat in Leipzig
Vor gut einem Jahr wurde das Street-Art-Werk «Madonna mit Kind» des französischen Künstlers Blek Le Rat an einer Leipziger Hauswand wiederentdeckt, jetzt wird das restaurierte Bild enthüllt. Die Entdeckung galt als kleine Sensation. Jahrelang war die «Madonna mit Kind» unter Plakaten verborgen. Der 1951 geborene Blek Le Rat hatte das Werk 1991 als Liebeserklärung an seine spätere Frau hinterlassen. Das Bild ist nach Angaben der Stadt seine älteste erhaltene Arbeit dieser Art. Das Straßenkunstwerk steht inzwischen unter Denkmalschutz. Gesichert hinter einer Scheibe soll es in Zukunft wieder für die Öffentlichkeit sichtbar sein. (dpa)
Karl-Liebknecht-Straße, Leipzig, Enthüllung: 12. April um 12 Uhr

Ed Ruscha in Los Angeles
Er zählt zu den bedeutendsten US-Künstlern: Ed Ruscha, 1937 in Nebraska geboren, lebt seit 1956 in Los Angeles und hat die urbane Landschaft und ihre Architektur in zahllosen Gemälden, Drucken und Zeichnungen dargestellt – klar, kühl und doch glamourös. Auch war Ruscha im Stadtraum schon immer mit der Kamera unterwegs. Sein fotografisches Werk steht jetzt im Mittelpunkt einer Ausstellung im J. Paul Getty Museum in Los Angeles. In Vintage-Prints sind Werke aus den legendären Reihen „Twentysix Gasoline Stations“ (1963, Bild: „Standard, Amarillo, Texas“, 1962), „Some Los Angeles Apartments“ (1965) oder „Every Building on the Sunset Strip” (1966) zu sehen.
J. Paul Getty Museum, Los Angeles, bis 29. September

Roey Heifetz in Berlin
Sie heißen "Der Lehrer", "Der Sekretär" oder "Der Bibliothekar". Die gedehnten, meist horizontal gehängten Porträts des israelischen Künstlers Roey Heifetz verweisen auf Ordnung, bleiben aber dennoch diffus. Es geht es nicht um eine bestimmte Lebensgeschichte, sondern um eine Begegnung mit der Figur, um Details und Distanz. "The Teacher’s Nap" ist Heifetz‘ erste horizontale Zeichnung, die der Ausstellung den Titel gibt. Es zeigt eine liegende Frau – eine Lehrerin – in "jenem Moment, wo wir die Kontrolle verlieren und uns von der Wirklichkeit lösen".
Künstlerhaus Bethanien, Berlin, bis 05. Mai

"Tempo Tempo!" in Berlin
Fünf-Minuten-Terrine statt Eintopf: Unter dem Motto «Tempo Tempo! Im Wettlauf mit der Zeit» erzählt eine neue Sonderschau im Berliner Museum für Kommunikation eine rasante Geschichte der Beschleunigung von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. «Wenn wir heute über zu wenig Zeit klagen, dann ist das kein neues Phänomen», sagte Museumsdirektorin Lieselotte Kugler am Donnerstag. 250 Alltags-Exponate laden zur Auseinandersetzung mit dem Thema ein: Von der Beschleunigung im Raum, angefangen bei Postkutschen, über die Ökonomisierung der Zeit durch neue Maschinen für Fabrik, Büro und Haushalt bis hin zur Auflösung von Tag- und Nachtgrenzen durch die Elektrifizierung der Städte und letztlich hochmoderne «always on»-Medien. Die Schau war zuvor im Frankfurter Partnermuseum zu sehe. (dpa)
Museum für Kommunikation, Berlin, bis 1. September

Fritz Winter in Stuttgart
Das Kunstmuseum Stuttgart zeigt eine Ausstellung mit Werken des abstrakten Malers Fritz Winter. Unter dem Titel «Fritz Winter. Das Innere der Natur» widmet das Ausstellungshaus dem 1976 verstorbenen Künstler fünf Räume. In ihnen werden jeweils unter einem naturbezogenen Motto Werke aus den verschiedenen Schaffensperioden vorgestellt. Ein Großteil der Exponate stammt aus der museumseigenen Sammlung mit 500 Werken des Malers. (dpa)
Kunstmuseum Stuttgart, 13. April bis 7. Juli, Eröffnung am Freitag, 12. April, 19 Uhr

"Schaustelle" der Pinakothek in München
Die "Schaustelle" an der Münchner Pinakothek der Moderne wir am Samstag offiziell eröffnet. «Es ist ein Ereignis, womit wir die schlechte Nachricht von der Schließung der Pinakothek der Moderne mit einer guten verbinden können», sagte der Direktor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, Klaus Schrenk, am Donnerstag. Die Sanierung und der Pavillon kosten jeweils rund 750 000 Euro. In der erst zehn Jahre alten Pinakothek müssen Risse im Mauerwerk ausgebessert werden. Seit Ende Februar ist das Museum deshalb geschlossen. In der provisorischen «Schaustelle» sollen in der Zeit auch experimentelle und innovative Projekte gezeigt werden, die vor allem ein junges Publikum anlocken sollen. (dpa)
Schaustelle der Pinakothek der Moderne, Eröffnung 13. April ab 18 Uhr mit einer Performance des Soundkünstlers OTON

"Freiheit!" in Erlangen
Der chinesische Künstler und Regimekritiker Ai Weiwei will in den kommenden Monaten mit einem Twitter-Kunstprojekt in Erlangen auf seine Lage aufmerksam machen. Aktuelle Twitternachrichten des in Peking lebenden Künstlers und die weltweiten Reaktionen darauf würden direkt in einen Ausstellungsraum des Erlanger Kunstpalais übertragen, erläuterten die Ausstellungsmacher am Donnerstag.     Daneben zeigt die Ausstellung ältere Bilder von vier Überwachungskameras, die Ai Weiwei als Reaktion auf die staatliche Video-Überwachung selbst installiert hatte, die dann aber später wieder abgeschaltet werden mussten. Das Kunstprojekt ist Teil einer bis zum 30. Juni dauernden Ausstellung zum Thema «Freiheit». In Aufsehen erregender Weise setzt sich auch der in Berlin lebende norwegische Künstler Lars Ø Ramberg mit dem Gegenstand auseinander. Ramberg präsentiert in einem Video «Big Prison» (Großes Gefängnis) mehrere zu einem längeren Interview zusammengeschnittene Gespräche mit dem früheren israelischen Nukleartechniker Mordechai Vanunu. Der gebürtige Marokkaner, der nach Veröffentlichung der israelischen Nuklearpläne zu 18 Jahren Haft verurteilt worden war, unterliegt auch nach Verbüßung seiner Strafe noch immer strengen Behördenrestriktionen. Ramberg präsentierte damit das Porträt eines Mannes, dem nach Einschätzung des Künstlers bis heute ein Leben in Freiheit versagt wird. (dpa)
Kunstpalais, bis 30. Juni

Lange Nacht der Museen in Hamburg
53 Museen und Ausstellungshäuser in Hamburg laden am Samstag zur 13. «Langen Nacht der Museen». Rund 30 000 Besucher erwarten die Organisatoren bis zum Sonntagmorgen um 2.00 Uhr, sagte eine Sprecherin am Freitag der Nachrichtenagentur dpa. Zum ersten Mal gewährt auch das Hamburger Polizeimuseum, das erst im Sommer offiziell eröffnet wird, einen Einblick in die Ausstellung. Neu dabei sind zudem der Energieberg in Georgswerder und das Wälderhaus mit dem Science Center Wald in Wilhelmsburg. Insgesamt gibt es mehr als 600 Programmpunkte und viele Sonderausstellungen, wie die Kulturbehörde mitteilte. Auf den Strecken zwischen den Museen wird ein Bus-Shuttle mit zehn Nachtlinien angeboten. (dpa)
Verschiedene Orte in Hamburg, 13. April


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