Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Nancy Graves in Aachen
Sie war eine zentrale Akteurin der New Yorker Kunstszene der 60er-Jahre. Nancy Graves’ (1939-1995) Werke rangieren irgendwo zwischen Konzeptkunst, Land-Art, Performance und Hyperrealismus. Ihr Europadebüt fand 1971 in der Neuen Galerie Aachen statt. Erst jetzt präsentiert das Ludwig Forum eine umfassende Retrospektive der Künstlerin, die sich von Satellitenbildern, Filmtheorie und Schamanismus gleichermaßen inspirieren ließ. Ausgewählte Arbeiten von Wegbereitern und Zeitgenossen — Joseph Beuys, Trisha Brown, Eva Hesse oder Paul Thek — kontextualisieren ihr ungewöhnliches Werk.
Ludwig Forum, 13. Oktober bis 16. Februar 2014, Eröffnung: Sonntag, 12 Uhr

Louise Lawler in Köln
Die Kunst der anderen interessiert die Konzeptkünstlerin Louise Lawler. Die 1947 geborene New Yorkerin verfolgt einen analytischen, manchmal ironischen Ansatz, wenn sie etwa ein abstraktes Gemälde von Jackson Pollock mit einer dekorativen Suppenschüssel auf einem Foto zeigt. Ihre institutionskritischen Fotoarbeiten machen bis heute deutlich, dass es eine wertfreie Präsentation von Kunst nicht gibt. Ihre erste Retrospektive in Deutschland ist zugleich die Antrittsausstellung des neuen Direktors des Kölner Museum Ludwig: Als Kurator setzt Philipp Kaiser auf Konfrontationen der Lawler-Werke mit Exponaten der Museumssammlung.
Museum Ludwig, 12. Oktober bis 26. Januar 2014

"Kunst & Textil" in Wolfsburg
Stoffe als Material oder als Sujet stehen im Mittelpunkt einer Ausstellung im Kunstmuseum Wolfsburg. «Kein Stoff mag so zu berühren wie das Textile», sagte Museumsdirektor Markus Brüderlin am Donnerstag in Wolfsburg. Auf rund 2700 Quadratmetern Ausstellungsfläche zeigt die Ausstellung Bilder unter anderem von Gustav Klimt, Vincent van Gogh oder Jackson Pollock aber auch Werke unbekannter Künstler aus Afrika, Asien, Amerika und dem Orient sowie Videoarbeiten. (dpa)
Kunstmuseum Wolfsburg, 12. Oktober bis 2. März 2013

"Tanz!" in Dresden
Der Tanz als Bestandteil der Alltagskultur steht im Mittelpunkt einer neuen Sonderschau im Deutschen Hygiene-Museum Dresden. «tanz! Wie wir uns und die Welt bewegen» zeige die Bedeutung des Tanzes - kunsthistorisch, ästhetisch, soziologisch, sagte Kuratorin Colleen M. Schmitz. Die Ausstellung bilde das breite Spektrum des Tanzes ab, bringe Hoch- und Alltagskultur und dabei auch andere Ebenen zusammen. Die Schau soll auch Dynamik und Dramatik des Tanzes erfahrbar machen. Rund 350 Exponate auf 1200 Quadratmetern richten sich dabei sowohl an den Kopf als auch an die Beine. Zeitlich wird der Bogen von der Antike bis zur Gegenwart, vom Ballett am Hof von Sonnenkönig Ludwig XIV. über die Revuegirls der 1920er Jahre bis zu Hip-Hop und Flashmob gespannt. Die interaktive Schau macht auch Selbstversuche möglich. (dpa)
Deutsches Hygiene-Museum, 12. Oktober bis 20. Juli 2014, Eröffnungsparty: Freitag 22 Uhr

General Idea in Berlin
Was ist des Pudels Kern? Was seine Bedeutung? Er sei ein „Bild der Ablehnung“, sagt AA Bronson, letztes lebendes Mitglied der Künstlergruppe General Idea. Die hatte immer wieder Pudelbilder geschaffen, sechs davon sind jetzt in der Ausstellung „P is for Poodle“ in der Berliner Galerie Esther Schipper zu sehen: Neonfarbe auf Jeansmaterial gesprayt. Außerdem zeigt die Galerie Fragmente von Pudelreliefs. General Idea gehört zu den bedeutendsten Künstlerkollektiven der Gegenwartskunst. Nach dem AIDS-Tod der Gründungsmitglieder Felix Partz und Jorge Zontal im Jahr 1994 verwaltet AA Bronson das Erbe.
Esther Schipper, bis 16. November; Eröffnung: 11. November 18 bis 21 Uhr

Joseph Beuys in Berlin
Eine Ausstellung auf Museumsniveau: In der Galerie von Heiner Bastian, dem ehemaligen Assistenten von Joseph Beuys, sind 160 Zeichnungen, Aquarelle und Collagen des großen Künstlers zu sehen, die über ein Vierteljahrhundert nicht gezeigt wurden. In den Papierarbeiten, die zwischen 1945 und 1985 entstanden sind, lassen sich viele Motive und Ideen finden, die das gesamte Oeuvre des Künstlers bestimmten: von den Tierdarstellungen über die Faszination für Energie und Verwandlung bis zum eigenwilligen Beuys-Humor, der einen immer wieder überraschen kann. Die Ausstellung wird später im dänischen Louisiana Museum in den Kunstsammlungen Chemnitz gezeigt.
Galerie Bastian, 12. Oktober bis 8. Februar

Rückblick aufs Guggenheim-Lab in New York
Die Ergebnisse des in Berlin von heftigen Protesten begleiteten Guggenheim Labs und zwei weiteren der reisenden Forschungslabore in New York und Mumbai sind jetzt in einer Ausstellung in New York zu sehen. Die Schau «Participatory City» ziehe ein Fazit der drei Projekte, bei denen in Workshops Vorschläge für das Leben in den Großstädten der Zukunft erarbeitet werden sollten. Eigentlich hatten die Guggenheim Labs noch bis 2016 durch verschiedene Städte weiterziehen sollen, aber der Autohersteller BMW hatte nach nur drei Stationen in diesem Jahr frühzeitig die finanzielle Unterstützung eingestellt. Anstelle von weiteren Labs gibt es nun nur noch die Bilanz ziehende Ausstellung, die anhand von Fotos und Projektionen einige Ergebnisse des Projekts zeigt. Zehntausende Menschen hatten die Labs in New York, Berlin und Mumbai besucht. In Berlin war es aber auch zu Gewaltdrohungen aus der Szene gekommen, woraufhin die Guggenheim Stiftung das Forschungslabor aus dem Stadtteil Kreuzberg in das Viertel Prenzlauer Berg hatte verlegen müssen. Die Kritiker hatten befürchtet, dass ihre Gegend aufgewertet und für die bisherigen Mieter zu teuer werden könnte. (dpa)
Guggenheim Museum, bis 5. Januar

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