"Smart New World"
Künstler sind die besten Was-wäre-wenn-Spieler. Das Orakeln überlassen sie heute gut programmierten Apparaten. So erfuhr eine junge Amerikanerin vor zwei Jahren durch eine E-Mail ihres Supermarkts von ihrer Schwangerschaft. Ein Algorithmus hatte dies aufgrund ihres veränderten Kaufverhaltens vorausgesagt – bevor es die Kundin selber merkte. Elodie Evers und Magdalena Holzhey haben die Gruppenausstellung "Smart New World" kuratiert. In der Kunsthalle Düsseldorf setzen sich Künstler wie Omer Fast, Trevor Paglen, Taryn Simon oder Laura Poitras in Zeiten einer durch den NSA-Skandal geschärften Sensibilität für Überwachung mit dem digitalen Kapitalismus auseinander. Und mit der Frage, ob unsere Zukunft auf den Festplatten großer Konzerne nicht schon längst gespeichert ist.
"Smart New World", Kunsthalle Düsseldorf, Eröffnung: Freitag, 4. April um 19 Uhr
„Visionen und Alpträume - Die Stadt der Zukunft im Film“
Für „Die Stadt der Zukunft im Film“, das versteht sich, braucht man viel Ausstellungsfläche. Das Düsseldorfer Filmmuseum nutzt für die Sonderschau mit visionären Ideen und faszinierenden Elementen aus Stadtarchitektur daher die Räume des NRW-Forums. Zeitgleich ist im Kino „Black Box“ des Museums eine Reihe mit Filmen von „Metropolis“ (1927) über „Things to come“ (1936) bis „Total Recall“ (1990) zu sehen. Die Ausstellung zieht anhand von diversen Filmclips und nachgebauten Filmsets einen Bogen von den 20er-Jahren bis heute. Die dargestellten Zukunftsszenarien reichen von der idealen Stadt bis zum urbanen Albtraum.
„Visionen und Alpträume - Die Stadt der Zukunft im Film“, Filmmuseum im NRW-Forum
"Kunst im Tunnel: Pauline M’barek"
Wie kann die Wahrnehmung von Kunstwerken zukünftig aussehen? Im KIT – Kunst im Tunnel lädt Pauline M’barek die Besucher zum Experimentieren mit den eigenen Sinneseindrücken ein. Dazu entwickelte die 1979 in Köln geborene Künstlerin eine mehrteilige, auf die Architektur des KIT zugeschnittene Rauminstallation, die sich in Form von Lichtprojektionen, Videos und Objekten mit Begrenzungen und ihren Berührungspunkten auseinandersetzt. Mithilfe von Licht und Schatten kippt und faltet M’barek optisch den Raum, löst den stabilen Standpunkt auf und erzeugt damit Spannung.
KIT – Kunst im Tunnel
"Kandinsky, Malewitsch, Mondrian – Der weiße Abgrund Unendlichkeit"
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts emanzipierte sich die Kunst von der Abbildung des Gegenstands. Das K20 konzentriert sich auf die modernen Künstler Wassily Kandinsky, Kasimir Malewitsch und Piet Mondrian. Sie vollzogen in ihren Werken nicht nur die Abstraktion, in ihrer gegenstandslosen Kunst manifestierten sich auch ein Streben nach höherer Geistigkeit und der Traum einer neuen gesellschaftlichen Ordnung. Jeder Schritt weg vom Abbild, hin zur reinen Linie, Farbe und Form bedeutete für sie mehr Freiheit. „Der weiße Abgrund Unendlichkeit“ – dieser Titel spielt auf einen Kandinsky-Text von 1919 an sowie auf die Tatsache, dass bei allen drei Künstlern die weiße Fläche eine wichtige Rolle spielte. Im K20 sind zum ersten Mal ausgewählte Hauptwerke aus den Jahren von 1909 bis 1941 unter dem Aspekt der Farbe Weiß zu sehen. (einen ausführlichen Bericht zur Ausstellung finden Sie hier)
"Kandinsky, Malewitsch, Mondrian – Der weiße Abgrund Unendlichkeit", Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, K20 Grabbeplatz
"Unter der Erde. Von Kafka bis Kippenberger"
Ein dachsähnliches Tier will zu seinem Schutz einen perfekten Erdbau errichten. Das Wesen in Kafkas Erzählung „Der Bau“ wird bei dem Versuch, perfekte Kontrolle über seinen Schutzraum auszuüben, wahnsinnig. Das 1923/24 verfasste Spätwerk blieb unvollendet. Die Ausstellung „Unter der Erde. Von Kafka bis Kippenberger“ will die Fortsetzung schreiben. Roni Horn hat für ihre Skulptur „Ant Farm“ einen Ameisenbau freigelegt. So macht die Künstlerin den Betrachter auf ähnliche Weise zum Voyeur, wie es Kafka im „Bau“ mit dem Leser getan hat. Außerdem sind Werke von Max Ernst, Thomas Demand, Mike Kelley oder Jeff Wall zu sehen. Der Schweizer Christoph Büchel wird sich mit dem unterirdischen Bereich des Ständehausparks auseinandersetzen und für seine neuen Arbeiten längst vergessene Räume und Gänge neu bespielen.
"Unter der Erde. Von Kafka bis Kippenberger", Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, K21 Ständehaus
"The Invisible Force Behind. Materialität in der Medienkunst"
Die Digitalisierung geht buchstäblich an die Substanz. Schließlich schrumpfen ursprünglich raumgreifende Filmarchive zu audiovisuellen Datenbanken, die auf einer Festplatte Platz finden. In der Stiftung imai werden Werke präsentiert, die ungewöhnliche Formen von Materialität in der Medienkunst zeigen. So ist eine rekonstruierte Version von Lutz Mommartz’ "Zweileinwandkino" (1968) zu sehen. Auf zwei gegenüberstehenden Leinwänden wird ein Film abgespielt, dessen doppeltes Geschehen wie in einem Dialog unmittelbar aufeinander reagiert – als ob es sich in den Raum dazwischen ausdehnen würde. Außerdem sind Werke von George Barber, Michael Bielicky & Kamila B. Richter, Alexander Hahn, Agnes Meyer-Brandis, Jill Scott, Elsa Stansfield/Madelon Hooykaas, Holger Mader & Heike Wiermann und Woody Vasulka zu sehen.
"The Invisible Force Behind. Materialität in der Medienkunst", imai
"Ton. Ein Aufruf. Plastik und Baukeramik 1910–1930"
Das Hetjens-Museum ist weltweit das einzige Institut, dessen Sammlung die universelle Keramikgeschichte durch alle Kulturen und Epochen repräsentiert. Die Sonderschau "Ton. Ein Aufruf" blickt zurück in eine Phase der Neuentdeckung des Werkstoffs Ton in Deutschland. 1917 verfasste der Bildhauer Paul Rudolf Henning ein „Tonmanifest“, in dem er zur intensivierten Auseinandersetzung mit dem Material Ton aufrief. Die Ausstellung beleuchtet die Entwicklung der keramischen Plastik und des Bauschmucks bis zum Ende der Weimarer Republik. Beispiele zeigen, wie die Formbarkeit des Materials einem zeitgemäßen expressiven Arbeiten entgegenkam.
"Ton. Ein Aufruf. Plastik und Bau- keramik 1910–1930", Hetjens-Museum
"Kunst und Alchemie – Das Geheimnis der Verwandlung"
Der Beruf des Alchemisten ist ausgestorben. Als Metapher ist Alchemie – als Praxis zwischen Wissenschaft und Zauberei – allerdings noch sehr gebräuchlich. Den Wunsch, Gold zu fabrizieren, Neues entstehen zu lassen und die Welt zu erforschen, teilten Alchemisten mit vielen Künstlern. Das Museum Kunstpalast spürt dieser Faszination nach, indem es Werke aller Kunstgattungen von der Antike bis in die heutige Zeit versammelt. Neben Jan Brueghel dem Älteren, Lucas Cranach oder Rembrandt van Rijn verfolgen die Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts eine „Alchemie“ als Gegenpraxis zur modernen Wissenschaft. Mit dabei: Joseph Beuys, Max Ernst, Anish Kapoor, Yves Klein und Sigmar Polke.
"Kunst und Alchemie – Das Geheimnis der Verwandlung", Museum Kunstpalast
"Backdoor Fantasies"
Aufbruch, Experiment und Verwandlung sind die Impulse, die sich durch die Schau "Backdoor Fantasies" ziehen. Äußerlicher Bezugspunkt sind der Medienhafen Düsseldorf und die Frage, was von den städtebaulichen und arbeitsweltlichen Utopien des sanierten Hafengebiets nach 30 Jahren geblieben ist. Assoziativer Ausgangspunkt für die Kuratoren Julia Höner und Ludwig Seyfarth ist Ludger Gerdes’ Neonschriftzug „Angst“ (1989). Das Gefühl spielt auch in die Videoinstallation von Aernout Mik hinein. Michael Beutler, Tata Ronkholz und Katja Strunz sind weitere Künstler der Gruppenschau.
"Backdoor Fantasies", KAI 10 / Arthena Foundation
"Akademie-Galerie – Die neue Sammlung"
Die Galerie der Düsseldorfer Kunstakademie dient vor allem als Forum für das Werk der dort tätigen Professoren und für renommierte Absolventen. In der Ausstellung „Auf der Spur der Erfindung“ sind Werkzeichnungen von der Hochschule verbundenen Bildhauern zu sehen. Von ersten Ideen bis zu Umsetzungen von Entwürfen sollen Schaffensprozesse transparent gemacht werden. Außer den Künstlerinnen und Künstlern der Akademie wie Tony Cragg oder Rosemarie Trockel bezieht die Ausstellung Positionen vier weiterer Künstler ein: Henry Moore, Germaine Richier, Hans Uhlmann und Fred Sandback.
"Akademie-Galerie – Die neue Sammlung", Akademie-Galerie
"Les Immatériaux"
Es war einmal – eine Ausstellung im Pariser Centre Pompidou: Die 1985 dort gezeigte Schau "Les Immatériaux" ist unvergessen. Der Düsseldorfer Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen rekonstruiert die damals zukunftsweisende Präsentation. Sie wurde vom Philosophen Jean-François Lyotard entworfen und funktionierte wie ein großer Datenraum, in dem sich Besucher, Objekte, szenografische Elemente und Klänge in beständigem Austausch miteinander befanden. „Les Immatériaux“ sollte spürbar machen, dass das alltägliche Leben sich radikal wandeln würde, und zeigte dies exemplarisch an so disparaten Themen wie Ernährung und Aromen, Mode und Geschlecht, Architektur und Fotografie, der Börse und der Autoindustrie. Lyotard: „Der Besucher spaziert in einem Rhizom herum, in dem kein Wissensfaden aufscheint, sondern generalisierte Interaktionen, Deplatzierungsprozesse, in denen der Mensch nicht mehr ist als ein Interface-Knoten.“
"Les Immatériaux", Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen
"Number Eight: Sturtevant"
Im Sinne des Quadriennale-Mottos geht Elaine Sturtevant in ihrem Schaffen buchstäblich "über das Morgen hinaus". Die von der 1930 geborenen US-Künstlerin angeeigneten Werke von James Rosenquist, Andy Warhol oder Joseph Beuys wurden in der späteren Rezeption zu renommierten Meisterwerken, Sturtevant aber wiederholte sie zeitnah, manchmal sogar im Jahr ihrer Entstehung. Damit demonstrierte sie ihren Weitblick, von dem man sich in der Julia Stoschek Collection einen Eindruck verschaffen kann. Zu sehen sind auch Videoarbeiten seit dem Jahr 2000, in denen Sturtevant die Ursprünge von Wissen, Kunst und Kultur analysiert – und der Frage nachgeht, wie diese produziert und geteilt werden können.
"Number Eight: Sturtevant", Julia Stoschek Collection, Eröffnung: Freitag, 4. April um 19 Uhr
Otto Piene auf Hombroich
Otto Piene fackelt Bilder ab und lässt Feuerblumen entstehen. Er malt Raster mit Rauch, choreographiert „Lichtballette“ und schießt fantastische Helium-gefüllte Skulpturen in den Himmel. In der Raketenstation Hombroich wird das am 15. Juni wieder passieren. Unter Beteiligung und Mithilfe zahlreicher Menschen sollen den ganzen Tag lang immer wieder neue und andere Flugobjekte aufsteigen. Es wird ein Höhepunkt der Piene-Soloschau in der Langen Foundation, der Außenstelle der Quadriennale. In der Ausstellung sind weitere Werke der „Inflatables“-Serie zu sehen, die der 85-jährige Mitgründer der Avantgardegruppe Zero seit den 60er-Jahren produziert.
Langen Foundation – Raketenstation Hombroich
Quadriennale Düsseldorf, 5. April bis 10. August. Mehr zum Kunstfestival finden Sie in unserer Preview
Weitere Vernissagen in Düsseldorf finden Sie in unserem Ausstellungskalender
Künstler sind die besten Was-wäre-wenn-Spieler. Das Orakeln überlassen sie heute gut programmierten Apparaten. So erfuhr eine junge Amerikanerin vor zwei Jahren durch eine E-Mail ihres Supermarkts von ihrer Schwangerschaft. Ein Algorithmus hatte dies aufgrund ihres veränderten Kaufverhaltens vorausgesagt – bevor es die Kundin selber merkte. Elodie Evers und Magdalena Holzhey haben die Gruppenausstellung "Smart New World" kuratiert. In der Kunsthalle Düsseldorf setzen sich Künstler wie Omer Fast, Trevor Paglen, Taryn Simon oder Laura Poitras in Zeiten einer durch den NSA-Skandal geschärften Sensibilität für Überwachung mit dem digitalen Kapitalismus auseinander. Und mit der Frage, ob unsere Zukunft auf den Festplatten großer Konzerne nicht schon längst gespeichert ist.
"Smart New World", Kunsthalle Düsseldorf, Eröffnung: Freitag, 4. April um 19 Uhr
„Visionen und Alpträume - Die Stadt der Zukunft im Film“
Für „Die Stadt der Zukunft im Film“, das versteht sich, braucht man viel Ausstellungsfläche. Das Düsseldorfer Filmmuseum nutzt für die Sonderschau mit visionären Ideen und faszinierenden Elementen aus Stadtarchitektur daher die Räume des NRW-Forums. Zeitgleich ist im Kino „Black Box“ des Museums eine Reihe mit Filmen von „Metropolis“ (1927) über „Things to come“ (1936) bis „Total Recall“ (1990) zu sehen. Die Ausstellung zieht anhand von diversen Filmclips und nachgebauten Filmsets einen Bogen von den 20er-Jahren bis heute. Die dargestellten Zukunftsszenarien reichen von der idealen Stadt bis zum urbanen Albtraum.
„Visionen und Alpträume - Die Stadt der Zukunft im Film“, Filmmuseum im NRW-Forum
"Kunst im Tunnel: Pauline M’barek"
Wie kann die Wahrnehmung von Kunstwerken zukünftig aussehen? Im KIT – Kunst im Tunnel lädt Pauline M’barek die Besucher zum Experimentieren mit den eigenen Sinneseindrücken ein. Dazu entwickelte die 1979 in Köln geborene Künstlerin eine mehrteilige, auf die Architektur des KIT zugeschnittene Rauminstallation, die sich in Form von Lichtprojektionen, Videos und Objekten mit Begrenzungen und ihren Berührungspunkten auseinandersetzt. Mithilfe von Licht und Schatten kippt und faltet M’barek optisch den Raum, löst den stabilen Standpunkt auf und erzeugt damit Spannung.
KIT – Kunst im Tunnel
"Kandinsky, Malewitsch, Mondrian – Der weiße Abgrund Unendlichkeit"
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts emanzipierte sich die Kunst von der Abbildung des Gegenstands. Das K20 konzentriert sich auf die modernen Künstler Wassily Kandinsky, Kasimir Malewitsch und Piet Mondrian. Sie vollzogen in ihren Werken nicht nur die Abstraktion, in ihrer gegenstandslosen Kunst manifestierten sich auch ein Streben nach höherer Geistigkeit und der Traum einer neuen gesellschaftlichen Ordnung. Jeder Schritt weg vom Abbild, hin zur reinen Linie, Farbe und Form bedeutete für sie mehr Freiheit. „Der weiße Abgrund Unendlichkeit“ – dieser Titel spielt auf einen Kandinsky-Text von 1919 an sowie auf die Tatsache, dass bei allen drei Künstlern die weiße Fläche eine wichtige Rolle spielte. Im K20 sind zum ersten Mal ausgewählte Hauptwerke aus den Jahren von 1909 bis 1941 unter dem Aspekt der Farbe Weiß zu sehen. (einen ausführlichen Bericht zur Ausstellung finden Sie hier)
"Kandinsky, Malewitsch, Mondrian – Der weiße Abgrund Unendlichkeit", Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, K20 Grabbeplatz
"Unter der Erde. Von Kafka bis Kippenberger"
Ein dachsähnliches Tier will zu seinem Schutz einen perfekten Erdbau errichten. Das Wesen in Kafkas Erzählung „Der Bau“ wird bei dem Versuch, perfekte Kontrolle über seinen Schutzraum auszuüben, wahnsinnig. Das 1923/24 verfasste Spätwerk blieb unvollendet. Die Ausstellung „Unter der Erde. Von Kafka bis Kippenberger“ will die Fortsetzung schreiben. Roni Horn hat für ihre Skulptur „Ant Farm“ einen Ameisenbau freigelegt. So macht die Künstlerin den Betrachter auf ähnliche Weise zum Voyeur, wie es Kafka im „Bau“ mit dem Leser getan hat. Außerdem sind Werke von Max Ernst, Thomas Demand, Mike Kelley oder Jeff Wall zu sehen. Der Schweizer Christoph Büchel wird sich mit dem unterirdischen Bereich des Ständehausparks auseinandersetzen und für seine neuen Arbeiten längst vergessene Räume und Gänge neu bespielen.
"Unter der Erde. Von Kafka bis Kippenberger", Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, K21 Ständehaus
"The Invisible Force Behind. Materialität in der Medienkunst"
Die Digitalisierung geht buchstäblich an die Substanz. Schließlich schrumpfen ursprünglich raumgreifende Filmarchive zu audiovisuellen Datenbanken, die auf einer Festplatte Platz finden. In der Stiftung imai werden Werke präsentiert, die ungewöhnliche Formen von Materialität in der Medienkunst zeigen. So ist eine rekonstruierte Version von Lutz Mommartz’ "Zweileinwandkino" (1968) zu sehen. Auf zwei gegenüberstehenden Leinwänden wird ein Film abgespielt, dessen doppeltes Geschehen wie in einem Dialog unmittelbar aufeinander reagiert – als ob es sich in den Raum dazwischen ausdehnen würde. Außerdem sind Werke von George Barber, Michael Bielicky & Kamila B. Richter, Alexander Hahn, Agnes Meyer-Brandis, Jill Scott, Elsa Stansfield/Madelon Hooykaas, Holger Mader & Heike Wiermann und Woody Vasulka zu sehen.
"The Invisible Force Behind. Materialität in der Medienkunst", imai
"Ton. Ein Aufruf. Plastik und Baukeramik 1910–1930"
Das Hetjens-Museum ist weltweit das einzige Institut, dessen Sammlung die universelle Keramikgeschichte durch alle Kulturen und Epochen repräsentiert. Die Sonderschau "Ton. Ein Aufruf" blickt zurück in eine Phase der Neuentdeckung des Werkstoffs Ton in Deutschland. 1917 verfasste der Bildhauer Paul Rudolf Henning ein „Tonmanifest“, in dem er zur intensivierten Auseinandersetzung mit dem Material Ton aufrief. Die Ausstellung beleuchtet die Entwicklung der keramischen Plastik und des Bauschmucks bis zum Ende der Weimarer Republik. Beispiele zeigen, wie die Formbarkeit des Materials einem zeitgemäßen expressiven Arbeiten entgegenkam.
"Ton. Ein Aufruf. Plastik und Bau- keramik 1910–1930", Hetjens-Museum
"Kunst und Alchemie – Das Geheimnis der Verwandlung"
Der Beruf des Alchemisten ist ausgestorben. Als Metapher ist Alchemie – als Praxis zwischen Wissenschaft und Zauberei – allerdings noch sehr gebräuchlich. Den Wunsch, Gold zu fabrizieren, Neues entstehen zu lassen und die Welt zu erforschen, teilten Alchemisten mit vielen Künstlern. Das Museum Kunstpalast spürt dieser Faszination nach, indem es Werke aller Kunstgattungen von der Antike bis in die heutige Zeit versammelt. Neben Jan Brueghel dem Älteren, Lucas Cranach oder Rembrandt van Rijn verfolgen die Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts eine „Alchemie“ als Gegenpraxis zur modernen Wissenschaft. Mit dabei: Joseph Beuys, Max Ernst, Anish Kapoor, Yves Klein und Sigmar Polke.
"Kunst und Alchemie – Das Geheimnis der Verwandlung", Museum Kunstpalast
"Backdoor Fantasies"
Aufbruch, Experiment und Verwandlung sind die Impulse, die sich durch die Schau "Backdoor Fantasies" ziehen. Äußerlicher Bezugspunkt sind der Medienhafen Düsseldorf und die Frage, was von den städtebaulichen und arbeitsweltlichen Utopien des sanierten Hafengebiets nach 30 Jahren geblieben ist. Assoziativer Ausgangspunkt für die Kuratoren Julia Höner und Ludwig Seyfarth ist Ludger Gerdes’ Neonschriftzug „Angst“ (1989). Das Gefühl spielt auch in die Videoinstallation von Aernout Mik hinein. Michael Beutler, Tata Ronkholz und Katja Strunz sind weitere Künstler der Gruppenschau.
"Backdoor Fantasies", KAI 10 / Arthena Foundation
"Akademie-Galerie – Die neue Sammlung"
Die Galerie der Düsseldorfer Kunstakademie dient vor allem als Forum für das Werk der dort tätigen Professoren und für renommierte Absolventen. In der Ausstellung „Auf der Spur der Erfindung“ sind Werkzeichnungen von der Hochschule verbundenen Bildhauern zu sehen. Von ersten Ideen bis zu Umsetzungen von Entwürfen sollen Schaffensprozesse transparent gemacht werden. Außer den Künstlerinnen und Künstlern der Akademie wie Tony Cragg oder Rosemarie Trockel bezieht die Ausstellung Positionen vier weiterer Künstler ein: Henry Moore, Germaine Richier, Hans Uhlmann und Fred Sandback.
"Akademie-Galerie – Die neue Sammlung", Akademie-Galerie
"Les Immatériaux"
Es war einmal – eine Ausstellung im Pariser Centre Pompidou: Die 1985 dort gezeigte Schau "Les Immatériaux" ist unvergessen. Der Düsseldorfer Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen rekonstruiert die damals zukunftsweisende Präsentation. Sie wurde vom Philosophen Jean-François Lyotard entworfen und funktionierte wie ein großer Datenraum, in dem sich Besucher, Objekte, szenografische Elemente und Klänge in beständigem Austausch miteinander befanden. „Les Immatériaux“ sollte spürbar machen, dass das alltägliche Leben sich radikal wandeln würde, und zeigte dies exemplarisch an so disparaten Themen wie Ernährung und Aromen, Mode und Geschlecht, Architektur und Fotografie, der Börse und der Autoindustrie. Lyotard: „Der Besucher spaziert in einem Rhizom herum, in dem kein Wissensfaden aufscheint, sondern generalisierte Interaktionen, Deplatzierungsprozesse, in denen der Mensch nicht mehr ist als ein Interface-Knoten.“
"Les Immatériaux", Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen
"Number Eight: Sturtevant"
Im Sinne des Quadriennale-Mottos geht Elaine Sturtevant in ihrem Schaffen buchstäblich "über das Morgen hinaus". Die von der 1930 geborenen US-Künstlerin angeeigneten Werke von James Rosenquist, Andy Warhol oder Joseph Beuys wurden in der späteren Rezeption zu renommierten Meisterwerken, Sturtevant aber wiederholte sie zeitnah, manchmal sogar im Jahr ihrer Entstehung. Damit demonstrierte sie ihren Weitblick, von dem man sich in der Julia Stoschek Collection einen Eindruck verschaffen kann. Zu sehen sind auch Videoarbeiten seit dem Jahr 2000, in denen Sturtevant die Ursprünge von Wissen, Kunst und Kultur analysiert – und der Frage nachgeht, wie diese produziert und geteilt werden können.
"Number Eight: Sturtevant", Julia Stoschek Collection, Eröffnung: Freitag, 4. April um 19 Uhr
Otto Piene auf Hombroich
Otto Piene fackelt Bilder ab und lässt Feuerblumen entstehen. Er malt Raster mit Rauch, choreographiert „Lichtballette“ und schießt fantastische Helium-gefüllte Skulpturen in den Himmel. In der Raketenstation Hombroich wird das am 15. Juni wieder passieren. Unter Beteiligung und Mithilfe zahlreicher Menschen sollen den ganzen Tag lang immer wieder neue und andere Flugobjekte aufsteigen. Es wird ein Höhepunkt der Piene-Soloschau in der Langen Foundation, der Außenstelle der Quadriennale. In der Ausstellung sind weitere Werke der „Inflatables“-Serie zu sehen, die der 85-jährige Mitgründer der Avantgardegruppe Zero seit den 60er-Jahren produziert.
Langen Foundation – Raketenstation Hombroich
Quadriennale Düsseldorf, 5. April bis 10. August. Mehr zum Kunstfestival finden Sie in unserer Preview
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