Hamburg

Angriff auf "Wanderer"-Gemälde - Prozess gegen Klima-Aktivisten

Rund fünf Monate nach einem versuchten Angriff auf das Gemälde "Der Wanderer über dem Nebelmeer" von Caspar David Friedrich in der Hamburger Kunsthalle müssen sich die beiden Klimaaktivistinnen vor Gericht verantworten

Vor dem Amtsgericht Hamburg beginnt am Mittwoch (30. August) der Prozess gegen zwei Mitglieder der Gruppe Letzte Generation, teilte die Staatsanwaltschaft Hamburg am Freitag mit. Die beiden Klimaaktivistinnen müssen sich wegen versuchter gemeinschädlicher Sachbeschädigung und gefährlicher Körperverletzung verantworten.

Am 19. März sollen sie versucht haben, das durch eine Glasscheibe geschützte Gemälde "Wanderer über dem Nebelmeer" von Caspar David Friedrich (1774-1840) mit einem Poster zu überkleben. Ein Sicherheitsmitarbeiter hatte laut Staatsanwaltschaft eine Beschädigung des Gemäldes dadurch verhindert, dass er sich schützend vor dieses stellte. Um dennoch an das Gemälde zu gelangen, sollen die beiden Angeklagten mit Fäusten auf den Mann eingeschlagen haben, wodurch dieser Schmerzen im Bereich des Oberkörpers erlitt. Das weltberühmte Gemälde war durch die Tat nicht beschädigt worden.

Die beiden Aktivistinnen hatten das mitgebrachte Plakat, das eine zerstörte, brennende Landschaft hinter dem Wanderer zeigt, stattdessen auf den Boden gelegt und mit Asche bestreut. Nach Angaben der Gruppe Letzte Generation stammt die Asche aus der Sächsischen Schweiz, wo es im vergangenen Jahr schwere Waldbrände gab. Die Aktivistinnen wollten demnach mit ihrer Aktion auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam machen. Caspar David Friedrichs Gemälde "Der Wanderer über dem Nebelmeer" zeigt als Landschaft im Hintergrund Berge der Sächsischen Schweiz.